Avalon
Kapitel 122
Eine Woche war seit der Premiere des Clubs vergangen. Linume saß in der Sitzgruppe und las ein Buch, während Shaylon an seinem Schreibtisch saß....in Arbeit versunken, aber eigentlich konnte er sich nicht richtig konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab, dachte an die Nacht im Club....an Arthur und Merlin, die so erotisch getanzt hatten, das es ihn ansprach und langsam kam er zu der Erkenntnis, das er es wissen wollte, wie es sein würde....mit einem Mann zu schlafen. Seine Neugier ließ ihn nicht in Ruhe, nie hatte er sich über so etwas Gedanken gemacht....war auch in keinem Fall in dieser Richtung orientiert, bis....ja....bis Arthur und Merlin in sein Leben traten. Arthur hatte ihn von Anfang an fasziniert....von dem Tag an, als er ihn das erste Mal sah, wusste Shaylon, das ihn mit Arthur mehr verband, als nur eine einfache Freundschaft, eine Freundschaft, die so tief verwurzelt ist, das er alles für ihn tun würde, sowie Arthur alles für Shaylon tun würde. Er war sich sicher, das Arthur für ihn sterben würde und ....er würde das auch, ohne darüber nachzudenken! Die tiefe Freundschaft zu Merlin begann später, als sie ihre Magie vereinigten. Damals tauchte er in Merlin ein, in seine dunkelsten Winkel seiner Seele....seiner Gefühle....seinem Leben....er wusste alles von Merlin, jede Kleinigkeit in seinem Leben....seine tiefe, uneingeschränkte Liebe zu Arthur, die er bei der Vereinigung fühlte und auch seine sexuelle Hingabe an ihn. Das alles führte in den vielen, vielen Jahrhunderten dazu, das seine Neugier stetig unterschwellig wuchs. Und auch die beiden waren neugierig....nicht umsonst hatte ihn Arthur gefragt, wie der Sex mit einer Fee war, wenn er nicht neugierig wäre. Diese Spielchen, die sie beide spielten spiegelten den Wunsch, es zu wissen, wenn auch unbewusst....dessen war er sich sicher. Sollte er seiner Neugier irgendwann mal nachgeben, dann....nur mit Arthur oder mit Merlin, was sehr unwahrscheinlich wäre, weil beide das nicht tun würden, weil sie sich liebten und er das nie von ihnen verlangen würde. Beide waren seine besten Freunde, die alles für ihn tun würden, aus tiefer Freundschaft, Sympathie und Liebe....eine andere Liebe als Arthur und Merlin hatten....eine Liebe zu ihrem Wesen, was sie ausmachte....Treue....Loyalität, Kampfgeist und bedingungslose Hingabe in ihre Freundschaft, was Arthur zu Arthur machte und Merlin zu Merlin und ihn zu ihn. Nun, er kannte viele Feen, die beides ausprobiert hatten, meistens aus Neugier und jetzt glücklich verheiratet waren und Kinder hatten, selbst Kelem erzählte ihm, das er Erfahrungen auf beiden Gebieten hatte, auch nur aus Neugier, denn er liebte nun Sienna. Er sah zu Linume, die in ihr Buch vertieft war....er liebte sie, mehr als alles andere und er freute sich, das sie bald eine kleine Familie waren....würde sie seine Neugier verstehen? Würde sie tolerieren, das er es einfach nur wissen wollte? Er würde sie niemals hintergehen, denn das wäre nicht er, denn das würde seine Persönlichkeit untergraben, würde ihn nicht zu der Fee machen, die er ist. Er sah wieder auf seine Dokumente und seufzte leise.
Linume sah auf und beobachtete ihn. Ihr war keinesfalls entgangen, das ihn etwas beschäftigte....etwas, was wohl schwierig für ihn war und sie hatte so eine Ahnung, denn ihre Freundinnen hatten ihr heute Nachmittag erzählt, wie es im Club war und das Arthur und Merlin so toll aussahen....so erotisch getanzt hatten. Diese Spielchen, die beide spielten hatten einen unbewussten Hintergrund, aber....sie sprachen in Arthur und Shaylon etwas an, denn er hatte ihr erzählt, das Arthur wissen wollte, wie Sex mit einer Fee war und sie hatte das endlich verstanden. Seine Neugier auf alles, was er nicht kannte und wusste, war unersättlich, was nicht schlecht war, denn er war ein kluger König, traf Entscheidungen, aus Erfahrungen und Wissen, das er seiner Neugier zu verdanken hatte. Und auch Arthur und Merlin waren neugierig, denn seit der Vereinigung hatte sich alles verändert. In ihrem Kopf formte sich ein Gedanke....
„Du hast mir noch gar nichts von dem Clubabend erzählt!" sagte sie zu ihm.
„Es war toll....auch diese Musik....ich war überrascht!"
„Ich habe von Anna gehört, das Arthur und Merlin so toll in ihren Kleidern ausgesehen hatten!" sagte sie
„Ja....sie sahen heiß aus!" sagte er, ohne nachzudenken.
Linume lächelte leicht....hatte sie sich es doch gedacht, ihr Feingefühl ließ sie nie im Stich. Als sie nicht antwortete und er sich bewusst wurde, was er gerade sagte, fügte er schnell hinzu
„Ich meine....so hatten sich alle ausgedrückt, die sie sahen!"
„Und du....fandest du das auch?"
Er antwortete nicht sofort
„Nun ja....da war schon etwas dran!"
Einen Moment war es still, doch dann sagte Linume
„Du solltest es tun!"
Er sah sie an
„Was?"
„Herausfinden, was dich die letzte Zeit so beschäftigt!"
Jetzt hatte sie seine ganze Aufmerksamkeit
„Ich weiß nicht, was du meinst!" sagte er und beschäftigte sich weiter mit seiner Arbeit.
„Du würdest gerne wissen, wie es sich anfühlt, mit Arthur oder Merlin zu schlafen!" sagte sie zu ihm und ging aufs Ganze. Er sah sie ruckartig an, sein Blick verschreckt. Ins Schwarze getroffen, dachte sie zufrieden.
„Wie kommst du denn darauf....das ist absurd!"
„Ist es das?" fragte sie lächelnd
Er gab keine Antwort, schaute weg, was für sie nur eine Bestätigung war.. Sie stand auf, trat vor seinen Schreibtisch und sah ihn an
„Shaylon....wir sind fast eintausend sechshundert Jahren verheiratet und ich kenne dich besser, als mich selbst....ich liebe dich, mehr als du dir vorstellen kannst und ich weiß, das du neugierig bist....es wissen willst und dir das nie Ruhe gibt, bis du es herausgefunden hast....wie mit allem!"
„Was willst du mir denn damit sagen....das ich mit Arthur oder Merlin schlafen soll!"
„Ja....tu es, ich kenne dich....das lässt dich nicht los und ich weiß, das Arthur und sicherlich Merlin auch nicht abgeneigt wären, denn sie sind auch neugierig, wie du weißt, auch wenn ihr es nicht zugibt, aber ich fühle so etwas....sehe das an kleinen Gesten, wie ihr miteinander umgeht....eure Spielchen, die dies unbewusst ausdrücken!"
Er sah sie ungläubig an
„Du meinst das ernst, nicht wahr?"
Sie nickte und lächelte, weil er sie so verwirrt ansah.
„Linume....ich liebe dich, mehr als alles andere und freue mich auf unser Kind....ich werde nicht auf diese Art von Männer angezogen, wurde ich nie und werde ich nie!"
„Das weiß ich....ich sagte auch nur, das dich Arthur und Merlin anzieht und nicht allgemein!"
„Du willst jetzt ernsthaft, das ich das tue?"
„Arthur und Merlin sind unsere besten Freunde seit so langer Zeit und wir vertrauen ihnen uneingeschränkt und....wir sind Feen....wir sind tolerant, was den Sex angeht. Viele meiner Freundinnen, die glücklich verheiratet sind, haben mir erzählt, das ihre Männer auch alles ausprobiert hatten. Ich liebe dich genug, um das zu akzeptieren, und es würde mich nicht stören oder belasten, eher amüsieren, dann kann ich nämlich bei meinen Freundinnen mitreden, abgesehen davon, das ich dich kenne....es würde dir keine Ruhe lassen! Sieh mal....das hat alles mit Vertrauen zu tun und bedingungsloser Freundschaft....ich weiß, sie würden für dich sterben und für mich auch....das ist doch das Größte, was unsere Freunde für uns tun würden. Merlin hatte sich Magnus gestellt....für uns und Avalon....er hätte auch getötet werden können, beide gingen ohne zu zögern in die Welt, um Navarr für uns zu finden und Merlin wurde grausam zu Tode gefoltert....es wäre nur ein weiterer Freundschaftsbeweis, ohne Konsequenzen....für niemanden!"
Er sah sie lange schweigend an, als könnte er nicht glauben, was sie sagte. Er war überrascht....erstaunt über seine wundervolle Frau und Königin, die anscheinend immer wusste, was ihn beschäftigte und ihm gerecht werden wollte. Er liebte sie und jetzt noch mehr, weil sie ihm solche Toleranz gezeigt hatte....diese Frau war unbeschreiblich!
Dann schüttelte er den Kopf
„Es ist unsinnig, weiter darüber zu reden....er würde das nicht tun....er würde Merlin das nicht antun, und umgekehrt auch nicht, ich weiß das, denn ich kenne sie zu gut, abgesehen davon, das ich das niemals von beiden verlangen würde!"
Das stimmte, dachte Linume.....es sei denn....
Sie lächelte....sie hatte so ihre Vorstellungen.
„Du hast recht....es ist unsinnig, denn das würden sie nicht tun!" sagte sie nur und setzte sich wieder und nahm ihr Buch, fing an zu lesen. Shaylon sah sie an, schüttelte immer noch ungläubig den Kopf, bis er sich wieder seiner Arbeit zuwandte.
Linume ging im Schlosspark spazieren. Sie lächelte, als sie Arthur und Merlin mit Tegan sah....sie schienen sich zu unterhalten und sie setzte sich auf eine Bank. Sie war im siebten Monat und langsam bekam sie Rückenschmerzen, sie konnte nicht mehr so lange laufen. Arthur nickte und dann erhob sich Tegan und verschwand gegen den blauen Himmel. Es war immer wieder schön anzusehen, wie sich der riesige, schwarze Drache elegant in der Luft bewegte. Arthur und Merlin kamen auf sie zu, denn sie hatten sie gesehen.
„Hallo, Linume....gehst du spazieren?"
„Ja, aber es fällt mir nicht mehr so leicht!"
Sie setzten sich neben sie
„Wo ist denn Shaylon?"
„Wie immer....irgendwelche Arbeiten!"
Dann lächelte sie
„Ich habe gehört, das ihr....heiß ausgesehen habt....am Clubabend!"
Arthur lachte
„Wer hat das gesagt....Shaylon?"
Linume grinste
„Ja....er fand euch heiß und andere auch!"
„Nun, das war er ja auch!" meinte der Zauberer lächelnd.
„Jaaa" sagte Linume nachdenklich und die beiden sahen sie an.
„Was ist?" fragte Arthur
„Sag mir Arthur....warum spielst du mit Shaylon diese Spielchen?"
Arthur sah sie überrascht an, dann zu Merlin, der grinste.
„Nur so....zum Spaß!"
„Wirklich....denn ich denke, das du neugierig bist!" Sie wandte sich an Merlin „Und du auch!"
„Auf was denn?" wollte Merlin wissen
„Nun, ich denke....ihr wollt wissen, wie das so ist....mit einer Fee zu schlafen!"
Arthur und Merlin sahen sich an. Es war ihnen immer ein Rätsel, wieso Linume sie so leicht durchschauen konnte....erst vor Kurzem hatten sie darüber geredet!"
„Es ist doch auch irgendwie verständlich." begann Arthur „Nach so vielen Jahrhunderten....in einem Reich, das sehr tolerant ist, was Sex angeht....bleibt es irgendwie nicht aus, das wir uns solche Fragen stellen, oder?"
„Natürlich....ich kenne viele, die sich Fragen stellen, wie das sein würde und dann....dann tun sie es und beantworten sich die Fragen selber. Ich kenne jemanden, der sich seit geraumer Zeit auch solche Fragen stellt!"
„Wer ?"
Sie gab keine Antwort und Arthur sah überrascht zu Merlin, als er leicht den Kopf schüttelte und zögernd fragte
„Shaylon?"
Sie lächelte und nickte
„Ich habe gestern mit ihm geredet und habe ihm geraten, seine Neugier zu befriedigen, sonst lässt ihn das nicht in Ruhe!"
Merlin brach das Schweigen
„Lass mich raten....er will wissen, wie das bei uns ist?"
Wieder nickte sie und stand auf, dann drehte sie sich um und sah sie an
„Ihr beide seid unsere besten Freunde und ich vertraue euch bedingungslos....ihr habt schon ein paar mal euer Leben für mich und Shaylon riskiert....ohne auch nur einen Augenblick darüber nachzudenken. Merlin....du bist furchtbar gestorben, als ihr Navarr retteten und Arthur wurde beinahe von Magnus getötet! Ich würde euch jederzeit das Leben meiner Familie anvertrauen!"
Sie seufzte
„Ich muss jetzt zu den Heiler!" sagte sie und drehte sich um
„Warte!" rief Arthur „Was wolltest du uns denn damit sagen?"
Sie drehte sich um und lächelte
„Ihr solltet seine Neugier befriedigen!" sagte sie und dann ging sie. Arthur und Merlin sahen ihr sprachlos nach, aber nach einer Weile sagte Arthur leise
„Irre ich mich....oder hat sie uns gerade gesagt....das wir mit Shaylon schlafen sollen?"
Der Zauberer schüttelte langsam den Kopf
„Nein, du irrst dich nicht!"
Nach einem Moment grinste Arthur
„Sie erinnert mich an eine Frau, die ich sehr gut kannte!"
„Ja....Gwen!" antwortete Merlin
Arthur nickte
„Auch sie hat toleriert, das ich dich liebe!"
„Ja, aber wir lieben Shaylon nicht....nicht so, wie wir uns lieben und....wir hatten in der Zeit nicht miteinander geschlafen!"
„Das stimmt....aber wenn du nicht gestorben wärst....hätte ich es früher oder später getan! Sieh mal....nach Camlann, als du tagelang verschwunden warst und ich noch nicht wusste, das du tot bist, da habe ich mir geschworen....wenn du zurückkommst, dann würde ich dich ins Bett zerren und nie mehr loslassen! Aber dann kam Gaius zurück und sagte mir, das du tot bist. Ich habe von diesem Tag an....Gwen nie mehr angerührt, bis ich starb....und sie ertrug es....weil sie mich liebte!"
Merlin sah ihn überrascht an
„Das wusste ich nicht!"
Wieder war es eine Weile still, bis Merlin fragte
„Hast du jemals daran gedacht?"
Arthur sah ihn an. Sie würden sich immer die Wahrheit sagen....das hatten sie noch nie gebrochen.
„Ja....aber auch mehr aus Neugier!"
Merlin nickte
„Ich auch und ich weiß alles über ihn, seine dunkelsten Geheimnisse und sein Leben....er ist unser Freund, mit dem uns mehr verbindet, als nur Freundschaft."
Arthur nickte, aber dann lächelte er
„Das Leben geht schon seltsame Wege.....wer hätte das gedacht?"
„Ich denke, das blieb einfach nicht aus....nach eintausend sechshundert Jahren und es wird immer eine Frage bleiben, es sei denn...." sagte Merlin und grinste
Arthur sah ihn erstaunt an
„Du denkst....wir sollten es tun?"
„Es würde uns allen dienen....auch uns, denn wir sind auch neugierig und wenn schon nicht mit ihm....wer dann....Linume hat recht....uns verbindet mehr als einfache Freundschaft!"
Arthur grinste
„Du überrascht mich....was ist aus dem naiven Zauberer geworden, der ich am See verführt habe?"
Merlin grinste
„Er lebt in einem Reich, indem es keine Tabus gibt und der auch sehr neugierig ist!"
Arthur zog ihn an sich und küsste ihn tief, dann flüsterte er
„Ich kann dir nicht sagen....wie sehr ich dich liebe!"
„Das weiß ich, denn ich kann es dir auch nicht annähernd beschreiben!"
Arthur küsste ihn stürmisch und Merlin lächelte leicht in den Kuss, denn er kannte Arthur
„Wohin?" fragte er deshalb, als er ihn losließ
Arthur grinste
„Zum See!"
Eine Sekunde später waren sie verschwunden.
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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin