Avalon
Kapitel 50
Als Arthur, Shaylon und Navarr zurückkamen, hatte Anna das Abendessen fertig. Sie setzten sich an den Tisch. Jetzt, da Arthur wusste, das Anna sich mit Max getroffen hatte, achtete er auf jede Kleinigkeit von ihr.
Sie gab sich normal, aber manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, war sie nachdenklich und wirkte traurig. Was zum Teufel hatte sie mit Max abgemacht, fragte sich Arthur. Sie saßen im Wohnzimmer, als Arthur sie fragte
„Anna, hat sich Max schon gemeldet?"
Sie schüttelte den Kopf
„Nein, vielleicht hat er mit der Sache nichts zu tun und wir verfolgen eine falsche Spur."
Arthur und die Anderen sahen sie einen Moment an. Sie wussten, das sie log, nur nicht warum?
„Ja, kann möglich sein, aber wir sollten es nicht ausschließen." meinte Shaylon
Sie nickte, sah mit so viel Sehnsucht in ihren Augen zu Navarr. Sie hatte schon bemerkt, das er sich ihr nie näherte, wenn sein König in der Nähe war. Anna wusste, ohne das er es gesagt hatte, das Shaylon ihre Liebe nicht gut heißen würde. Und, wenn sie genau darüber nachdachte, hatte er ja nicht so unrecht. Sie gingen bald zurück und sie bliebe hier, würde ihr Leben leben, bis sie eines Tages im Alter starb. Es würde ein trostloses Leben sein, an der Seite eines Mannes, den sie verabscheute. Selbst, wenn Navarr sie mitnehmen könnte, sie würde ihr Leben nicht beenden....das wusste sie. Eine große Angst davor machte das für Anna unmöglich und ihre Erziehung. Denn sich das Leben zu nehmen, empfand sie als falsch. Anna war der Meinung, das es ein großes Geschenk war, das man nicht so einfach weg warf.
Shaylon riss sie aus ihren Gedanken
„So, ich denke....wir gehen schlafen."
Arthur nickte, er fühlte sich nicht wohl. Es war schlimmer geworden, dazu kam die Sorge um Merlin. Er wusste, das sein Unwohlsein auf Merlins Zustand zurückzuführen war. Es ging ihm nicht gut, das machte Arthur verrückt und diese wahnsinnige Sehnsucht nach ihm auch. Er schlief nicht sehr gut, träumte von Merlin. Er wusste, das er diesen Zustand nicht viel länger ertragen konnte. Er betete, das sie ihn bald fanden, wenn nicht....wenn Merlin für immer verloren war, dann wusste er, was er zu tun hatte. Shaylon sah ihn an, als ob er wüsste, was Arthur dachte, legte er eine Hand auf seinen Arm
„Wir werden ihn finden!"
Arthur schloss seine Augen, nahm tief Atem und nickte. Er war erschöpft, was auch auf den Zustand von Merlin zurückzuführen war und all diese Sehnsucht und Sorge forderten seinen Tribut, abgesehen von einem erholsamen Schlaf, den er nicht hatte.
Anna sah ihn an, sah wie er litt und das bestätigte ihre Entscheidung, die sie getroffen hatte. Sie würde diesen beiden Menschen, die schon über Jahrhunderte glücklich waren und sich so liebten, die Chance geben, das sie das wieder sein konnten.
Wieder sah sie zu Navarr. Eine Chance, die sie nie haben wird....glücklich zu sein an der Seite des Mannes, den sie liebte.
Morgen würde sie sich Max hingeben und damit war ihr Schicksal besiegelt. Sie schloss angewidert ihre Augen.
Die drei gingen nach oben, aber Anna blieb noch.
„Ich räume noch auf, dann gehe ich auch schlafen." sagte sie.
Sie ging in die Küche, räumte hier und da etwas weg. Sie wusste nicht, wie lange sie am Fenster stand, als sie jemand von hinten umarmte. Sie drehte sich um und schaute in die grünen Augen von Navarr.
„Navarr" seufzte sie. Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Er sah sie an
„Tut mir leid, das ich den ganzen Tag so abweisend war, aber...."
„Aber dein König will nicht, das wir zusammen sind....ja?" vollendete sie den Satz.
Er ließ sie los und drehte sich um, dann sah er Anna wieder an.
„Er hatte mich heute morgen erwischt, als ich aus deinem Zimmer schlich, um in meines zu gehen. Danach hat er mir gehörig zugesetzt....was das anging."
„Das kann ich mir gut vorstellen." sagte sie ernst.
Navarr ging wieder auf sie zu, griff sie an den Schultern
„Anna....ich liebe dich, mehr als ich dir sagen kann, aber....es ist schwierig!"
„Ja" sagte sie leise „ Du kannst nicht bei mir bleiben....ich weiß!"
„Und du kannst nicht mit mir gehen, ohne zu....."
„Ja....ohne zu sterben!" vollendete sie wieder seinen Satz.
Er sah sie erwartungsvoll an.
„Navarr....ich kann nicht....ich habe Angst und es widerspricht allem, was ich gelernt habe und an was ich glaube."
Er nickte
„Ich weiß das!"
Sie sahen sich an, dann stürzten sie sich in die Arme und küssten sich, als gäbe es kein Morgen. Für Anna war das auch wohl so, denn morgen würde ihr Leben, wie sie es kannte, zu Ende gehen.
„Warum ist das Leben nur so ungerecht?" flüsterte sie verzweifelt.
„Ich weiß es nicht!" antwortete er
Sie sah ihn an
„Navarr, ich liebe dich....ich werde dich immer lieben, auch wenn wir uns nicht mehr wiedersehen!"
„Anna" flüsterte er und küsste sie wieder. Er sank auf den Boden, zog sie mit sich.
Sie liebten sich, als ob es das letzte Mal war....für Anna war es das auch!
Shaylon wachte wie immer sehr früh auf. Er zog sich an und verließ sein Zimmer. Vor dem Zimmer von Anna blieb er stehen und lauschte. Es war still und so öffnete er leise ihr Tür. Anna lag im Bett und schlief. Er schlich langsam näher, sah sie an. Seine Augen leuchteten kurz auf und Anna drehte sich unruhig herum. Er nickte, verließ wieder leise das Zimmer. Er ging zu Arthur und klopfte an.
„Ja!"
Shaylon trat ein. Arthur war schon angezogen, aber Shaylon kam es so vor, als hätte er seine Kleider nicht abgelegt.
„Nicht gut geschlafen?"
Arthur schüttelte den Kopf
„Nein....so gut wie gar nicht!"
„Ich hoffe, das dies bald ein Ende hat....für dich und auch für Merlin. Ich habe Anna verzaubert, das heißt....wir können ihr jetzt folgen, wenn sie das Haus verlässt."
„Sehr gut!"
Sie gingen nach unten. Navarr kam etwas später zu ihnen. Er wirkte niedergeschlagen und sprach so gut wie gar nicht.
Später am Frühstücktisch sagte Anna zu ihnen
„Bevor ich es vergesse, ich muss heute Abend zur Universität. Ich muss einen Vortrag halten, der für meine Doktorarbeit sehr wichtig ist. Das heißt, es wird sehr spät werden, denn ich muss mich danach noch mit meinen Professoren treffen."
Shaylon sah sie an
„Gut, das ist kein Problem, wir kommen schon zurecht. Wir werden einigen Spuren nachgehen."
Sie lächelte und nickte, dann stand sie auf und ging nach oben.
Shaylon sah Arthur mit einem wissenden Blick an
„Also heute Abend! Ich möchte gern wissen, was sie vor hat?"
„Wenn es wirklich Max ist, mit dem sie sich trifft, dann kann ich mir vorstellen, was er von ihr will."
„Und sie wird es ihm geben....für Merlin!" sagte Shaylon
„Ich werde ihn töten, wenn er sie berührt!" sagte Navarr und stand hektisch auf.
„Behalte die Nerven, Navarr, wir werden versuchen, das zu verhindern." sagte sein König.
Der Abend kam schneller, als Anna es lieb war. Sie war auf ihrem Zimmer und machte sich fertig. Sie sah in den Spiegel. Gestern Abend hat sie sich noch einmal mit Navarr geliebt....auf dem Boden in der Küche. Es war das letzte Mal, da sie sich so nah waren. Wenn alles klappte, dann war Merlin heute Abend frei. Sie gingen dann zurück nach Avalon und sie würde ihn nie wiedersehen. Es schmerzte so sehr, das ihr Tränen in die Augen stiegen, aber sie drängte sie zurück. Sie durfte jetzt nicht schwach werden! Sie sah noch einmal in den Spiegel, dann ging sie herunter. Alle drei saßen im Wohnzimmer und schauten hoch, als sie herein kam
„So, ich mache mich jetzt auf den Weg zur Universität. Ich muss mich noch etwas vorbereiten. Wartet nicht auf mich, wir sehen uns dann morgen früh." sagte sie, als sie ihre Jacke anzog.
„In Ordnung, dann viel Erfolg bei deiner Rede!" sagte Arthur
Sie lächelte
„Danke....also dann!"
Sie sah noch einmal zu Navarr, lächelte ihn an, dann drehte sie sich um und ging hinaus.
Das Haus von Max lag auf der anderen Seite, außerhalb der Stadt am Wald. Anna fuhr langsam in seine Auffahrt und stoppte den Wagen. Sie stellte den Motor ab und sah zu der Haustür. Sie schloss die Augen, anhand der Vorstellung, was sie dort drinnen erwartete. Sie atmete tief ein und stieg aus und klingelte an der Haustür. Max öffnete die Tür. Er grinste, als er sie sah
„Hallo Anna....pünktlich wie immer! Komm rein!"
Sie trat ein und er schloss die Tür. Er war lässig gekleidet, hatte einen Hausmantel und Jogginghose an. Er führte sie ins Wohnzimmer. Es war geschmackvoll eingerichtet, ein Feuer brannte im Kamin. Er ging an die Bar.
„Champagner?" fragte er
„Ja, am besten eine Kiste davon!" dachte Anna.
„Ja!"
Er goss zwei Gläser ein und gab ihr eines davon.
„Auf uns!" sagte er und prostete ihr zu. Anna sagte nichts, trank einen Schluck. Er sah sie wieder so anzüglich an, als er sagte
„Wir werden eine tolle Nacht zusammen haben....der Anfang von weiteren."
Sie sah ihn an
„Wo ist er?"
Max grinste
„Ich sagte....danach!"
Anna drehte sich um, sah zu dem Feuer im Kamin. Dann sah sie ihn wieder an
„Wenn du eine so unbeschreibliche tolle Nacht willst, verspreche ich dir, das du sie haben wirst....wenn du mir sagst, wo er ist! Ich bin hier und ich werde meinen Teil der Abmachung einhalten, also ist es doch egal, wann du mir es sagst."
Sie trat nah zu ihm, ihre Lippen nur einen Hauch von seinen entfernt
„Und ich werde dir gehören, so wie du das immer wolltest!" flüsterte sie verführerisch.
Er sah sie mit Lust getränkten Augen an, seine Atmung leicht beschleunigt, als er sie an sich riss und küsste.
Er strich mit seiner Zunge an ihrer Unterlippe entlang, forderte Einlass. Anna schloss angewidert die Augen, versuchte an etwas anderes zu denken, als sie die Lippen öffnete und ihm Einlass gewährte. Er küsste sie verlangend und schlampig, keuchte in ihren Mund und Anna wollte ihn von sich stoßen, aber unterdrückte den Reflex. Sie dachte an Merlin, als er seine Zunge in ihren Mund schob. Endlich ließ er sie frei und sah sie keuchend an
„Also gut! Ich werde dir sagen, wo er ist! Aber dann gehen wir nach oben!"
Sie nickte
„Einverstanden!"
„Er ist nicht weit entfernt. Hinter dem Haus fängt der Wald an. Wenn du ungefähr fünfhundert Meter hineingehst, findest du einen alten Bunker. Dort in einem Raum unter der Erde ist dein Freund. Aber der Bunker ist von innen abgeschlossen, nur einer meiner Männer, der bei ihm ist, kann ihn öffnen."
„Dann lass ihn jetzt frei!"
Er lachte
„Nein! Keine Chance! Du gehst jetzt erst mit mir nach oben ins Schlafzimmer. Du hast mich schon so oft abserviert, ich will jetzt nicht mehr warten. Ich will dich, Anna....du gehörst mir!"
Anna sah zur Treppe. Jetzt war es soweit! Alles schrie in ihr....davonzulaufen, aber sie konnte nicht. Langsam ging sie die Treppe hoch, Max folgte ihr, ein Grinsen der Vorfreude in seinem Gesicht. Als sie im Schlafzimmer standen, das sehr großzügig war, mit einem sehr großen Bett, setzte sich Max darauf, sah sie mit einem anzüglichem Grinsen an, als er sagte
„Ausziehen!"
„Wirst du zu deinem Versprechen stehen und ihn frei lassen?"
„Ja, ich schwöre es....und nun mach schon!"
Anna begann sich auszuziehen. Zuerst die Jacke und ihre Schuhe. Dann knöpfte sie langsam ihre Bluse auf. Max beobachtete sie lustvoll. Sie zog ihre Bluse aus. Dann begann sie ihre Jeans zu öffnen, zog sie nach unten. Sie schaute ihn nicht an, versuchte an etwas Schönes zu denken....an Navarr, als er sie so zärtlich und voller Liebe geküsst hatte. Als sie im BH und Höschen vor ihm stand, erhob er sich vom Bett und trat zu ihr. Er zog sie an sich und küsste sie wieder, dabei drückte er sich an sie und Anna fühlte seine Erektion an ihrem Bauch. Sie keuchte leicht vor Ekel auf, aber Max deutete das anders. Er grinste sie an
„Na....kommen wir langsam in Fahrt? Ich sagte doch....du gehörst mir, von dem ersten Moment an, wo ich dich gesehen habe. Und du wirst immer nur mir gehören! Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet, mir ausgemalt, was ich alles mit dir anstelle. Und glaube mir....ich wusste, das ich dich bekomme, denn ich bekomme immer das, was ich will!"
Anna gab sich auf, ergab sich ihrem Schicksal, als seine Hände auf Wanderschaft gingen.
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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin