Avalon
Kapitel 126
Shaylon öffnete die Tür zu seinen Gemächer. Linume, die am Fenster stand, lächelte und kam auf ihn zu
„Du bist wieder da....ich freue mich!" lachte sie und breitete die Arme aus. Shaylon sagte nichts, ging auf sie zu und nahm sie in den Arm, dann küsste er sie lang und tief. Als er sich von ihr löste sagte er
„Danke, Linume....danke.... für alles!"
Linume lächelte. Sie wusste genau, für was er sich bedankte. Scheinbar waren Arthur und Merlin ihrem Wunsch gefolgt, aber sie würde nicht danach fragen, obwohl sie vor Neugier platzte. Irgendwann würde sie ihn darauf ansprechen, aber nicht heute....eigentlich war das eine Sache zwischen den drei.
„Hattest du schöne Ferien?"
Er atmete tief ein
„Ja, schöne, erholsame Ferien! Ist hier alles in Ordnung soweit?"
„Ja, Azariel hat alles im Griff....du kennst ihn ja!"
„Ich bin froh, das ich ihn habe....er ist eine große Hilfe für mich!"
„Hast du mit den beiden über Beruny gesprochen?"
„Ja, Arthur meinte, ich sollte ihn nicht unterschätzen!"
„Das denke ich auch!" sagte sie
Shaylon streichelte über ihren Bauch
„Wie geht es dir und dem Baby?" fragte er zärtlich
Linume lächelte
„Uns geht es sehr gut, die Heiler sind zufrieden."
„Sehr gut....ich freue mich! Arthur und Merlin werden in drei Wochen kommen, um hier zu sein, wenn das Baby kommt."
„Aber es wird erst in fünf Wochen kommen!"
„Das macht nichts, sie kommen auch wegen den Kindern!"
Shaylon setzte sich an den Schreibtisch, als es klopfte
„Herein!"
Es war Azariel, der dem König Bericht erstatteten wollte.
„Sire!" sagte er und verneigte sich.
„Azariel komm näher....was hast du zu berichten?"
Er sprach Azariel persöhnlich an, denn er war der engste Vertraute von ihm und bedingungslos loyal, da sie eng zusammen arbeiteten, war ihr Verhältnis auch eng. Azariel befürwortete das, obwohl er seinen König nie persöhnlich ansprechen würde.
„Die letzte Ratsversammlung lief nicht ohne Zwischenfälle ab. Beruny hat einen Antrag gestellt, zur Verbannung der Menschen, außerdem die vollständige Zerstörung des Clubs. Er wird nicht aufgeben!"
Shaylon schüttelte den Kopf
„Ist die Katze aus dem Haus....tanzen die Mäuse auf dem Tisch! Berufe für morgen eine Ratsversammlung ein....ich werde das jetzt ein für alle Mal aus der Welt schaffen!"
„Ja, Sire!"
Linume kam näher
„Azariel....wie geht es Narinya?"
„Sehr gut, Mylady....sie ist heute mit Sienna einkaufen!"
„Und ihr geht es auch gut?"
„Sie ist verliebt!" meinte er schmunzelnd.
„Wer hätte das gedacht, das Sienna den wilden Kelem zähmt!" sagte sie lachend.
„Es ist mir ein Rätsel, wie sie es geschafft hat, sie sagt es mir nicht!"
Linume lachte
„Väter müssen nicht alles wissen!"
Azariel wandte sich wieder an den König
„Ich hoffe, ihr hattet erholsame Tage!"
Shaylon nickte
„Ja!" antwortete er....die hatte er, schöne, erholsame, aufregende Tage.
„Habt ihr Arthur und Merlin von Beruny erzählt?" wollte Azariel wissen.
„Ja, sie werden in drei Wochen hierher kommen!"
„Gut....ist sonst noch etwas, Mylord?"
„Nein!" antwortet Shaylon
„Dann sehen wir uns morgen in der Ratsversammlung!"
Shaylon nickte und Azariel verbeugte sich
„Mylord....Mylady!"
Dann ging er.
Die Ratsversammlung fing in normalem Rahmen an. Es wurde einiges besprochen und man kam auch hier und da zu einer Einigung, aber dann stand Beruny auf
„Sire....ich habe einen Antrag gestellt, das die Menschen aus Avalon verbannt werden und die Auflösung des Clubs, der auch menschlich ist! Werdet ihr dem zustimmen?"
Azariel sah den König an, der einen Moment nichts sagte, sondern auf den Antrag von Beruny sah, der vor ihm lag. Dann hob er den Kopf
„Beruny....ich habe all die Monate still ertragen, das ihr gegen die Menschen gewettert hattet und nun....nun bin ich das leid! Deshalb sage ich euch hier und jetzt....das die Menschen bleiben und der Club auch....ich bin der König....ich bin das Gesetz....ich bin das Recht.... und ich sage, das dieses Thema ein für alle Mal vom Tisch ist....ist das jetzt klar!"
Shaylon sprach energisch, einen Widerspruch nicht duldend.
„Aber...."begann Beruny und Shaylon sah ihn nur an. Beruny senkte den Kopf
„Ja, Mylord!" sagte er zerknirscht.
Shaylon warf seinen Antrag in die Mitte des Tisches
„Dann könnt ihr euren Antrag jetzt wieder mitnehmen....die Versammlung ist beendet!"
Der König stand auf und verließ mit Azariel die Ratskammer.
Beruny knallte wutentbrannt die Tür zu und Orin und Kresko zuckten zusammen.
„Dieser verfluchte Abklatsch von einem König, mich so zu demütigen vor allen Beratern....ich hasse ihn....ich kann nicht sagen, wie sehr!"
„Was werden wir tun....der Antrag hat sich jetzt erledigt!" sagte Orin.
„Das Einzige, was wir jetzt noch tun können....ich habe schon dafür gesorgt, das unsere Anhänger das für uns erledigen!"
„Und das wäre?" fragte Kresko
Beruny lächelte bösartig
„Der König wird abdanken....seine ganze Familie wird abdanken....für immer!"
„Du willst ihn und seine gesamte Familie töten?" fragte Orin überrascht.
„Ja....es wird Zeit....dann werden wir jemanden auf den Thron setzten, der unserer Tradition folgt!"
„Was ist mit den Menschen, die hier im Schloss leben?"
Beruny lächelte
„Sie werden dem König folgen, auch die, die nicht im Schloss leben....vor allem der Zauberer und sein blonder Freund! Sie werden ihm alle in der Geisterwelt Gesellschaft leisten, dann hat er sie für immer bei sich!"
„Du hast einen Plan?"
„Ja....es ist schon alles vorbereitet! Wir werden das bald erledigt haben!"
Orin und Kresko grinsten und Beruny schlug ihnen auf die Schulter
„Trinken wir auf unseren Erfolg!" sagte er und reichte ihnen ein Becher Wein.
Drei weitere Wochen waren vergangen und Shaylon wusste, das Merlin und Arthur bald eintreffen würden. Er saß an seinem Schreibtisch und begutachtete die Bewässerungspläne. Linume legte ihr Buch weg und stand auf. Er sah hoch
„Was hast du vor?"
„Ich werde noch ein wenig im Schlosspark spazieren gehen, dann kann ich besser schlafen!"
Er nickte
„Gut, bleib aber nicht so lange, es wird bald dunkel."
„Ja, sicher....bis später!"
Sie küsste ihn
„Pass auf dich auf!" sagte er lächelnd und küsste sie wieder. Dann ging sie. Shaylon widmete sich wieder den Plänen. Er schüttelte den Kopf. Nein, er kam so nicht weiter, er musste in die alten Stadtpläne schauen, denn irgendwo war ein Fehler und nur die alten Pläne würden ihm das zeigen. Er stand auf und verließ die Gemächer, inzwischen war es ruhig im Schloss, denn es ging auf den Abend zu und niemand begegnete ihm, außer ein Diener, der sich verneigte und er bemerkte auch nicht, das er beobachtet wurde. Shaylon ging die Gänge entlang, mehrere Treppen hinunter, dann öffnete er eine Tür, sah auf die lange Treppe, die steil in die untersten Gewölbe führten. Hier war das Archiv der Stadt und die Schatzkammer. Auch die Kerker und die Folterkammer waren hier unten, denn ganz früher....in den Kriegen, wurde auch gefoltert. Jetzt waren diese Räume verwaist, auch die Kerker wurden sehr selten benutzt. Die ganz alten Pläne waren in dem untersten Gewölbe, da man diese nicht sehr oft brauchte. Seine Schritte hallten von den Wänden, als er durch den spärlich beleuchteten Gang ging....es war kalt hier unten und nur ein paar Fackeln beleuchteten die Gänge. Hier unten begegnete ihm niemand, denn in diesem Teil hielt sich fast nie jemand auf. Dann kam er in den Raum, der sein Ziel war und durchsuchte die Dokumente. Es war staubig und man sah, das schon lange niemand mehr hier war. Er lächelte, als er fand, was er suchte und breitete die Karte auf einem Tisch aus, nahm eine Fackel und sah sie sich an. Nach einiger Zeit nickte er zufrieden, rollte sie zusammen und brachte sie wieder an ihren Platz, dann ging er zurück. Er sah schon von Weitem die große, steile Treppe, als ihm eine Fee entgegen kam. Shaylon wunderte sich, das hier unten jemand war, vor allem um diese Zeit aber das Archiv war frei zugänglich, außer die wichtigen Dokumente, die waren verschlossen. Als die Fee auf gleicher Höhe mit ihm war, verbeugte diese sich leicht und Shaylon nickte.
Zu spät sah er den Angriff, konnte nicht reagieren, als die Fee sich auf ihn stürzte. Shaylon fühlte das Messer, als es in seinen Körper eindrang und ein furchtbaren Schmerz breitete sich in ihm aus. Er keuchte auf, stieß die Fee von sich, und keuchte wieder vor Schmerz auf, als der Angreifer das Messer wieder aus seinem Körper heraus riss, was ihm neue Schmerzen brachte, taumelte zurück, aber die Fee stürzte sich wieder auf ihn. Shaylon machte eine kleine Drehung, um ihm auszuweichen, was sehr schmerzvoll und anstrengend war und zog sein Messer, das er immer am Gürtel trug. Als die Fee ihn wieder angriff, zuckte er zur Seite und stach dem Angreifer in seinen Hals, als dieser versuchte, sein Messer wieder in den König zu rammen. Die Fee machte gurgelnde Geräusche, riss die Augen auf und sank langsam auf den Boden, der König sah, das er tot war. Shaylon taumelte zurück bis an die Wand, stützte sich daran ab und presste seine Hand auf seinen Bauch, aus dem das Blut lief. Er sah zur Treppe, die in die oberen Gänge führte....sie war plötzlich so weit weg und er fühlte, wie er schwächer wurde. Die Wunde blutete sehr stark, sein Blut quoll durch seine Hand, tropfte auf den Boden. Langsam rutschte er an der Wand entlang zu Boden, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, Schmerzen und Schwäche bemächtigten sich seines Körpers. Er stöhnte leise vor Schmerz auf und wusste, das er hier unten sterben würde, denn niemand kam hierher, erst recht nicht am Abend und er schaffte es nicht mehr nach oben. Sie würden ihn irgendwann hier unten tot auffinden, wahrscheinlich verblutet. Er dachte an Linume und seine Familie....an seine Freunde, die er nie mehr wiedersehen würde. Die Dunkelheit kam näher....er hatte nicht mehr viel Zeit. Er ließ den Kopf hängen, seine langen Haare fielen ihm ins Gesicht, wartete auf den Tod, doch dann hob er ihn, denn ihm kam ein Gedanke. Er hatte vielleicht noch eine Chance....eine minimale....Merlin! Wenn er Merlin rufen könnte....
Er nahm all seine Kraft zusammen und versank in seine Magie. Vor seinem geistigen Auge sah er sie....ein leuchtend weißer Strang....Merlins Magie....die bunten Stränge der Feenmagie waren um den weißen, leuchtenden Strang gewickelt und pulsierten im Takt mit der weißen Magie....eine vollständige Vereinigung! Shaylon folgte dem Strang und tauchte in die bunte Magie ein. Er rüttelte mental an ihr und die bunte Feenmagie vibrierte um den hellen Strang....wieder rüttelte er an der Magie, brachte sie aus dem Takt durch sein Eingreifen. Er keuchte vor Anstrengung, drängte die Dunkelheit zurück und störte wieder die gleichmäßige Vereinigung der Magie, brachte die bunten Stränge wieder zum Erzittern. Er wiederholte das ein paar Mal, bis er spürte, das seine Kraft ihn verließ. Er sah auf seine Wunde, die immer noch blutete und schmerzte....das wars also, dachte er, als die Dunkelheit über ihn kam, wie ein schwarzes Tuch, das ihn einhüllte....er schloss die Augen und sackte zusammen.
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Avalon
ФанфикMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin