Avalon Kapitel 34

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Avalon


Kapitel 34



Arthur atmete tief ein und sah sie an
„Also, bevor ihr fragt, was genau los ist, möchten Merlin und ich etwas sagen."
Sie sah ihn erwartungsvoll an
„Nun, ich bin ganz Ohr."
„Also!" Arthur sah kurz zu Merlin, bevor er sie wieder ansah „Also....es geht um unseren Freund! Wir hatten uns das schon gedacht, das er nicht im Krankenhaus ist."
„Wieso? Was ist mit ihm?"
„Nun....er ist anders! Wir vermuten, das er deswegen verschwunden ist."
Sie sah ihn verständnislos an
„Was heißt....anders?"
Arthur sah sie einen Moment an. Wie sollte er das sagen? Er entschied sich, nicht mehr drumherum zu reden.
„Er ist....er ist....eine Fee!"
„Eine....was?" rief sie ungläubig
Arthur hob beschwichtigend die Hände
„Er ist eine Fee aus dem Feenreich. Er hatte hier einen Auftrag. Wir vermuten, das er durch den Unfall seine Verwandlung nicht aufrecht erhalten konnte und die Menschen ihn als Fee sahen.....mit Flügeln."
Eine Stille entstand. Anna schaute sie entgeistert mit hochgezogenen Augenbrauen an. Endlich, nach einer Ewigkeit sagte sie
„Ihr wollt mich wohl zum Narren halten?"
Jetzt sprach Merlin
„Anna, es ist wirklich wahr! Wir lügen euch nicht an! Wir suchen eine Fee!"
Arthur nickte zustimmend. Sie sprang auf und ging im Wohnzimmer auf und ab.
„Das ist doch verrückt! Eine Fee! Es gibt keine Feen....nur in Märchen und Mythen!" Anna schaute sie an „In Geschichten!"
Sie musterte sie einen Augenblick
„Es fehlt nur noch, das ihr mir erzählt, ihr seid Arthur Pendragon und du" sie schaute zu Merlin „Sein Zauberer Merlin!"
Beide schauten betreten unter sich.
„Nein!" sagte sie jetzt und schüttelte den Kopf „ sagt mir jetzt nicht, das ihr das seid. Das ist unmöglich!" Der letzte Satz schrie sie laut.
„Es ist eine Legende....es kann nicht wahr sein! Unmöglich!" schrie sie wieder.
„Anna, beruhigt euch! Wir werden euch alles erklären!" sagte Arthur.
Anna atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. Sie fühlte sich, als wäre sie in einem Fantasy Film. Aber, seid diese beiden ihren Weg gekreuzt hatten, war alles, was sie erlebt hatte, sonderbar. Sie verhielten sich sonderbar. Sie waren absolut weltfremd, redeten veraltet. Und dieser Unfall war auch mehr als geheimnisvoll. Sie atmete noch einmal tief durch, dann sah Anna die beiden an. Sie saßen auf dem Sofa und blickten sie fast flehend an. Arthur sprach
„Anna....bitte, wir brauchen eure Hilfe!"
Sie nickte
„Also gut, bevor ich euch weiter zuhöre, sagt ihr mir jetzt, wer ihr seid, oder ihr verlasst das Haus."
Arthur und Merlin sahen sich einen Moment an, bis Merlin zustimmend nickte.
Arthur sah zu Boden
„Also gut!" dann hob er den Kopf und sah sie wieder an
„Ich bin Arthur Pendragon, König von Camelot und das" er sah zu Merlin „ist Merlin....mein Zauberer."
Sie sah sie völlig daneben mit offenen Mund an
„Das....das....kann....ist....nein....ich...."
Arthur sprach weiter
„Wir sind eintausendfünfhundert Jahre alt. Merlin starb in Camlann, als er mir das Leben rettete und ich folgte ihm ein Jahr später, bei einem Kampf mit Morgana. Sie brachten uns nach Avalon....in das magische Feenreich. Dort lebten wir weiter....unsterblich durch Magie, bis....bis die Fee vermisst wurde. Wir kamen in diese Welt, um sie zu suchen."
Anna schüttelte immer noch den Kopf. Ihr logischer Verstand sagte ihr, das dies nicht möglich war, aber ihr Herz, das immer bei ihrem Großvater mit gezittert hatte, wenn er spannende Geschichten über Arthur und Camelot erzählte, sagte ihr, das diese beiden nicht logen. Sie wandte sich an Merlin
„Du....du bist ein Zauberer?" fragte sie leise
Merlin nickte
„Zeig es mir!"
Merlin hob den Arm und öffnete die Hand. Er sprach leise fremdartige Wörter, während seine Augen aufglühten, und in seiner Hand bildete sich ein kleines, blaues Licht, das schnell zu einer Kugel wurde. Er flüsterte wieder und die Kugel flog langsam durch den Raum. Anna schaute ihr fasziniert hinterher, bis sie wieder in Merlins Hand flog und langsam erlosch. Die junge Frau sah sie beide abwechselnd ungläubig an, alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Sie ging ein paar Schritte bis zum Sofa und ließ sich darauf fallen. Merlin schenkte ihr ein Glas Wasser ein, das sie dankend trank. Sie sah Arthur an
„Weißt du....ich habe mein ganzes Leben nach Antworten über Camelot und König Arthur gesucht und jetzt....jetzt sitzt er mir gegenüber?"
Sie lachte fast hysterisch auf
„Und Maya sagt, ich hätte soviel Fantasie! Meine Fantasie hat gerade Gestalt angenommen!"
Arthur sagte beschwörend
„Anna, wir brauchen eure Hilfe! Wir kennen uns in dieser Zeit nicht aus....alles ist fremd und beängstigend für uns."
Ihr Gesicht hellte sich auf
„Jetzt verstehe ich....das mit der Dusche und dem Licht....der Pizza und...."
Arthur sprach jetzt sehr sanft
„Ja, wir kennen das alles nicht. Wir haben diese Welt verlassen, als Ritter, Schwerter und Zauberer Teil unserer Welt waren und jetzt müssen wir unseren Freund finden und dann....dann gehen wir zurück....nach Avalon. Wir haben nichts Böses im Sinn, wir wollen nur Navarr nach Hause bringen."
„Avalon....es gibt es wirklich?"
„Ja....es ist das Feenreich....verborgen vor den Menschen."
Wieder trat eine Stille ein.
„Glaubt ihr uns, Anna?"
Eine langer Moment verging, indem Anna sie schweigend ansah. Sie war der Meinung, das es so viel in der Welt gab, das man mit Logik nicht erklären konnte. Mysteriöse Dinge, das die meisten Menschen nicht glaubten, weil sie es mit ihrem Verstand nicht fassen konnten. Warum also sollte ihre Geschichte nicht wahr sein? Sie kannten viel zu viele Einzelheiten, die den Menschen nicht bekannt waren. Und wie sie schon vermutet hatte, bestätigte sich ihre Meinung, das es ihr vorbestimmt war, Arthur und Merlin zu treffen.
Sie nickte
„Und werdet ihr uns helfen?"
Sie sah die beiden wieder abwechselnd an. So viel Hoffnung lag in ihrem Blick....Hoffnung, das Anna ihnen glaubte und ihnen half. Sie würde sie nicht wegschicken. Da sie sich in dieser Welt nicht auskannten, kämen sie keine fünfzig Meter weit, ohne vom Bus überrollt zu werden. Sie würde ihnen helfen....das war keine Frage. Sie nickte leicht, als würde sie sich bestätigen.
„Ich werde euch helfen!"






Arthur und Merlin atmeten auf. Sie hatten sich in Anna nicht getäuscht. Merlin hatte sich nicht getäuscht. Er hatte immer an sie geglaubt.
„Ihr dürft niemandem sagen, wer wir sind....niemanden. Sonst können wir nicht mehr zurück."
Anna nickte, dann lächelte sie leicht
„Muss ich dich mit Mylord anreden?"
Arthur lachte
„Nein, wir sind nur Arthur und Merlin. Es ist lange vorbei, da ich König in Camelot war."
Anna setzte sich auf
„Gott, ich habe so viele Fragen an euch!"
Arthur und Merlin nickten. Sie würden sie beantworten, soweit sie es konnten, denn sie wollten, das Anna ihnen vertraute.
„Ist es wahr? Hat Morgana dich getötet?"
Arthur schüttelte den Kopf
„Nicht direkt. Ich konnte sie vorher töten, aber ein Heckenschütze traf mich mit einem Pfeil in die Brust....und noch etwas....ich habe nie mit Morgana geschlafen und habe auch keinen Sohn!"
Merlin lächelte vor sich hin. Er war sich sicher, das Arthur sehr bestrebt war, das zu sagen. Es hatte ihn die ganze Zeit gequält.
„Wer kommt denn auf so einen Gedanken?"
Anna zuckte mit den Schultern
„Ich weiß es nicht? Vermutungen?"
„Sie hat mich gehasst und wollte mich töten....sonst nichts!"
Er schüttelte ungläubig den Kopf.
„Arthur, vergiss das jetzt....du hast es ja gesagt." sagte Merlin amüsiert.
„Und was ist mit dir, Merlin?" fragte Anna
„Ich habe Arthur vor Mordred gerettet und bin kurze Zeit später gestorben, weil er anstatt Arthur, mich mit seinem Schwert durchbohrte. Mein Freund brachte mich nach Avalon und ein Jahr später folgte mir Arthur."
„Wie ...folgte?"
Jetzt sprach Arthur
„Sie wollten mich nach der Verwundung heilen, aber ich wollte sterben und zu Merlin. Ich liebe ihn und wollte ohne ihn nicht leben."
„Du bist absichtlich gestorben?"
„Ja....für ihn!"
Er sah Merlin an und nahm seine Hand.
„Ich liebe Merlin, mehr als mein Leben. Ich könnte ohne ihn nicht sein! Und seitdem sind wir zusammen und lieben uns, wie am ersten Tag."
Anna war sprachlos. Sie waren schon so lange zusammen und liebten sich immer noch. Sie kannte Paare, die über drei Jahren nicht hinaus gekommen waren.
„Was war mit deiner Frau?"
„Ich habe meine Königin nicht so geliebt, wie sie es verdient hatte. Sie war eine wunderbare Frau. Sie wusste, das ich Merlin liebte und hatte es akzeptiert, weil sie mich liebte. Und sie hatte nie etwas mit Lancelot....nie!"
„Und jetzt lebt ihr in Avalon?"
„Ja, aber der König der Feen hatte uns hierher geschickt, um die Fee zu suchen, die vermisst wird. Er ist der Bruder der Königin."
„Ich verstehe!" sagte Anna.
Merlin meldete sich zu Wort
„Wir vermuten, das er seine Tarnung als Mensch bei dem Unfall verloren hat. Vielleicht war er ohne Bewusstsein, dann passiert so etwas. Die Magie der Feen ist anders, als meine, aber wenn wir keine bewusste Kontrolle haben, verlieren wir die Macht. Es kann also sein, das er als Fee auf dem Weg lag. Was haben sie dann mit ihm gemacht?"
Anna schwante nichts Gutes. Sie hatte einige Filme gesehen, die über solche Sachen, wie Area 51 oder andere gehandelt hatten. Sie war sich sicher, das diese geheimen Organisationen wirklich existierten, wenn nicht.... der Geheimdienst auf jeden Fall. Sie hatten Wissenschaftler, die solche außergewöhnliche Sachen untersuchten....unter strengster Geheimhaltung natürlich. Es würde sehr schwierig werden, diese Fee zu finden....aber nicht unmöglich. Sie seufzte.
„Sie haben ihn vermutlich weggebracht, um ihn zu verhören und....nun ja, um ihn zu untersuchen."
„Was heißt untersuchen?" fragte Arthur
„Für sie ist er ein außergewöhnliches Wesen. Sie werden herausfinden wollen, was er ist und wie er ist? Sie werden alles Mögliche mit ihm anstellen. Sie werden Wissenschaftler und Mediziner anfordern."
Merlin stand auf, ging ein paar Schritte. Er dachte darüber nach, was Anna gesagt hatte. Früher in Camelot hatte Gaius manchmal Tiere untersucht, ihr Blut und sonstiges, um irgendetwas über sie herauszubekommen. Auch tote Menschen, wenn sie an einer unbekannten Krankheit gestorben waren. Würden sie das auch mit Navarr machen? Er sah zu Anna
„Wir müssen ihn schnell finden, bevor es zu spät ist. Wenn das stimmt, was ihr sagt, dann ist er in Gefahr."
„Wieso?" fragte Arthur
„Vielleicht töten sie ihn und schneiden ihn auf, so wie Gaius es früher getan hatte."
„Verdammt!" rief Arthur „Das darf nicht sein! Wir müssen ihn finden! Anna...wo könnte er sein!"
Anna schüttelte den Kopf
„Ich weiß es nicht.....aber ich kenne jemanden, der vielleicht etwas weiß. Er ist bei der Polizei. Nun ja, er hat Interesse an mir....will immer mit mir zusammen sein, aber er gefällt mir nicht. Er ist nicht mein Typ. Ich werde ihn fragen."
Arthur sah sie an
„Anna, wir wollen nicht, das ihr etwas tut, was schlecht für euch ist."
Sie lächelte
„Lasst das mal meine Sorge sein....ich werde schon mit ihm klar kommen!"
Arthur sah sie stirnrunzelnd an, dann zu Merlin, aber der zuckte nur mit seinen Schultern.

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