Avalon
Kapitel 84
Magnus stand am Höhleneingang und schaute über die Ebene. Er war wütend, denn er kam keinen Schritt voran. Nachdem vor einigen Tagen der Zauberer Kelem holte, hatte er seine Wut an Markos ausgelassen.
Nachdem der Zauberer nicht mehr zu gebrauchen war, hatte er ihn getötet, nicht ohne vorher seine Zauberkraft zu nehmen. Leider waren die Zauberer, deren Macht am Stärksten war, unglücklicherweise alle abhanden gekommen. Es waren die drei Zauberer, die der Drache tötete und der, den Magnus tötete, als der Mensch ihn zum Austausch brachte. Nicht zu vergessen, Torin und Kelem, denn die beiden waren die Mächtigsten. Er wollte sich Torins Zauberkraft holen, nachdem er mit ihm fertig gewesen wäre, so wie Kelem. Aber dieser verfluchte Zauberer hatte ihm das schön vermasselt.
Torin war bei ihm gewesen....wieso hatte Shaylon ihn nicht getötet, schließlich war er ein Zauberer aus dem feindlichen Lager. Und dann auch noch Kelem weg. Was hatte Torin Shaylon und dem Zauberer bloß über Kelem erzählt, das sie ihn holen kamen? Es war still in der Höhle. Najem saß in die Ecke gequetscht mit angstvollem Gesicht und machte keinen Laut. So groß war seine Angst, das Magnus ihn jetzt an die Reihe nahm. Früher hatte er sich mit Magnus zusammen vergnügt, aber jetzt schien er das Opfer zu sein, denn es war niemand mehr da.
Magnus ballte die Fäuste. Seine Armee, die er aus dem magischen Sand erschaffen hatte, stand nutzlos und unbeweglich vor der Stadt. Sie nützte ihm überhaupt nichts, denn er kam jetzt nicht mehr durch den Schutzschirm, weil er jetzt viel zu stark war. Der Plan war, den schwachen Schirm zu knacken und die Stadt einzunehmen, Shaylon zu töten und alle, die gegen ihn waren. Und dann hätte er sich zum Herrscher ernannt und das Reich nach seinen Wünschen gestaltet.
Aber nein....es musste dieser verfluchte Zauberer auftauchen, der ihn die ganze Zeit verarscht hatte. Die Krönung war der Tag, als sie Kelem holten. Noch nie hatte ihn jemand auf diese beschämende Weise außer Gefecht gesetzt.
Er ballte die Fäuste, so das die Gelenke knackten.
Oh....er würde ihn in die Finger kriegen und dann....dann würde er schreien und betteln, das er ihn tötet.
Magnus war klug genug, ihn nicht zu unterschätzen. Er schien mächtig zu sein, wie sehr....das wusste er nicht, aber jeder Zauberer hatte einen Schwachpunkt. Seiner war mit Sicherheit der schöne, blonde Mann. Er war sich sicher, das der dunkelhaarige Zauberer etwas für ihn empfand. Wenn er diesen Mensch in die Finger bekommen hätte, dann hätte er auch den Zauberer gehabt. So ein verdammter Mist, das er ihn retten kam....das wäre sein Sieg gewesen!
Er musste sich überlegen, was er jetzt tat. Nur noch ein Zauberer war ihm geblieben und er hatte nicht sehr viel Macht. Da war er besser im Ficken. Ja, sie hatten sich oft zu viert vergnügt, aber zwei der Zauberer waren tot....Janus hatte der Zauberer getötet und Markos....tja....so wie er früher fickte, so ließ er sich auch ficken. Aber irgendwann war er so verletzt, das nichts mehr ging und er ihn tötete, weil er das Gejammer nicht mehr ertragen konnte.
Wieder sah er über die Ebene, dann nickte er. Er hatte es satt, in dieser unbequemen Höhle zu sitzen, während der Zauberer wahrscheinlich in einem weichen Bett lag....zusammen mit diesem blonden Mensch.
Er würde Avalon nicht verlassen, das wäre unter seiner Würde, denn er war ein Hohepriester der alten Religion.
Nein....er würde dieses Zauberer zum Kampf fordern, schließlich war er nicht allmächtig und auch seine Macht und Kraft war begrenzt. Wenn er es geschickt anstellte, dann könnte er ihn bezwingen. Er war nicht der erste Zauberer mit viel Macht, den er tötete.
Und wenn er dann tot wäre, würde er auf seiner Leiche seinen schönen Menschen nehmen. Er grinste bei dem Gedanken.
Danach wäre Torin an der Reihe.....oh, er würde es bereuen, ihn hintergangen zu haben. Er nickte wieder.
Ja, so soll es sein! Er würde dem Zauberer eine Kampfansage schicken!
Er drehte sich um und ging hinein. Sein Blick fiel auf Najem, der ihn angstvoll ansah. Er würde ihn nicht ficken, denn er brauchte jetzt seine ganze Kraft, um dem Zauberer entgegenzutreten. Ihn zu nehmen, würde ihn ermüden, was ihm später im Kampf zum Nachteil wäre. Aber, da er ihm gar nichts nützte, da er ihm im Kampf nicht zur Seite stehen könnte, da der verdammte Zauberer ihn gleich töten würde, beschloss er, ihn zu töten und sich seine jämmerliche Zauberkraft zu holen.
Er ging auf ihn zu
„Sire....bitte!" flehte er.
„Keine Angst....ich habe keine Lust zu ficken!" grinste er.
Najem nickte erleichtert, aber sah verwirrt zu ihm, als er seine Hand auf seine Stirn legte und murmelte. Die Zauberkraft ging auf ihn über und der Zauberer stöhnte auf. Die geballte Macht der Feenmagie attackierte ihn augenblicklich und er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.
„Du wirst in einer Stunde tot sein!" grinste Magnus.
„Bitte....töte mich!" flehte der Zauberer, weil die Schmerzen unerträglich waren.
„Nein" grinste Magnus „Ich habe dich nicht gefickt, aber ich will sehen, wie du krepierst! Das war auch schön anzusehen, als Roderik krepierte."
Er ließ ihn liegen und setzte sich an seinen Tisch. Er erfreute sich an den Qualen des ehemaligen Zauberers und weil das für ihn sehr erregend war, beschloss er, sich beim Zusehen selbst zu befriedigen. Er kam mit einem Stöhnen, als der Zauberer starb. Magnus verbrannte die Leiche und ging zufrieden schlafen, nicht ohne einen Soldaten loszuschicken, der den Zauberer in seinem Namen zum Kampf auffordern sollte.
Merlin saß mit Kelem im Garten. Es war ein warmer Sommerabend und sie unterhielten sich. Kelem erzählte ihm von seinem Vater.
„Er war in den jungen Jahren ein wilder, ungestümer Bursche. Er hatte das Elternhaus verlassen, nachdem seine Mutter starb. Er verstand sich nicht gut mit seinem Vater, denn er war ein Drachenmeister und sehr autoritär. So durchstreifte er Albion und lebte von Gelegenheitsarbeit, wie damals auf dem Jahrmarkt, als ich ihn fand."
„So wirkte er aber nicht auf mich!" sagte Merlin.
„Nein....die Wandlung kam, als sein Vater starb und er sein Erbe antrat. Von diesem Augenblick an....veränderte er sich mit der Zeit....wurde erwachsen und übernahm Verantwortung....auch für die Drachen. Es brach ihm das Herz, als Uther sie nacheinander tötete und schließlich blieb nur noch Kilgarrah übrig. Aber dann überlistete Uther ihn, bot ihm Frieden an, aber er nahm den Drachen gefangen und wollte Balinor töten."
„Ich weiß....Gaius half ihm zu flüchten....und meine Mutter nahm ihn auf!"
Kelem schüttelte den Kopf und lächelte
„Ja....Gaius! Er war immer für Überraschungen gut!"
„Was passierte dann?"
„Deine Mutter und Balinor verliebten sich. Er liebte sie sehr, das hatte er mir erzählt, als ich ihn besuchte. Dein Vater wollte mit ihr ein Leben aufbauen, aber Uther ließ nicht nach. Er verfolgte ihn und fand ihn schließlich in Ealdor. Aber er wurde gewarnt und so beschloss er deine Mutter zu verlassen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Ich denke....Uther hätte sie auch getötet!"
Merlin nickte, das konnte er sich bei Uther gut vorstellen.
„Er hatte ihr nie gesagt, wo er war oder sich gerade aufhielt, zu groß war die Gefahr, das sie doch noch getötet wurde.
Ich besuchte sie dann öfter und eines Tages sagte sie mir, das sie ein Kind erwartete....dich! Ich half ihr über die Zeit, brachte Lebensmittel und sorgte für sie, bis du geboren wurdest. Ich besuchte sie noch fast ein Jahr, aber sie sagte, das Uthers Ritter immer wieder hierherkamen, um zu sehen, ob Balinor wiederkam. Sie befragten auch die Dorfbewohner. Da sie wusste, das ich ein Zauberer war, sagte sie eines Tages....ich solle nicht wiederkommen und das es zu gefährlich sei. Sie käme jetzt allein zurecht.
Ich tat, was sie wollte, denn sie bestand darauf!"
Merlin lächelte
„Ja....so war sie!"
„Ich blieb noch in Albion, erfuhr, das du nach Camelot gegangen warst und der Diener von dem Prinzen wurdest....Arthur. Damals wusste ich noch nicht, das die Prophezeiung auf dich bezogen war. Irgendwann verließ ich Albion und zog durch die Welt und durch die Jahrhunderte. Im achtzehnten Jahrhundert kam ich nach Albion, das jetzt England hieß, zurück. Dann traf ich in einer Taverne Magnus und die Geschichte kennst du ja. Ein Jahrhundert, nachdem ich schon bei Magnus war, kam Torin. Er gefiel mir sofort, wirkte verloren in dieser Welt. Wir verstanden uns auf Anhieb. Fast wir alle hatten nach Zauberer gesucht, weil wir uns verloren und einsam fühlten. Ich hatte Jahrhunderte lang keine Magie praktiziert, arbeitete hier und da, um zu leben. Aber jeder der Zauberer hatte Angst Magie zu benutzen, denn die Menschen hatten sich verändert. Sie glaubten nicht mehr an Zauberer. Sie hätten sie vielleicht getötet!"
Wieder nickte Merlin, er dachte an Navarr und was sie mit ihm gemacht hatten.
„Magnus ist ein Hohepriester der alten Religion, aber er hat sich der dunklen Magie verschrieben. Abgesehen davon ist er ein Monster, der sich an den Qualen von Anderen erfreut....es erregt ihn sexuell."
„Ich weiß!" sagte Merlin zornig, wenn er daran dachte, was er Arthur angetan hätte „Er wird sterben! Kanntest du Hohepriester?"
„Ja, viele....bevor Uther ihnen den Kampf ansagte. Aber fast alle schlossen sich der dunklen Magie an....wurden böse und größenwahnsinnig. Sie wollten die Menschen beherrschen. Ich habe mich rechtzeitig von ihnen abgewandt, blieb allein für mich. Wir alle stammen von der alten Religion, es kommt nur darauf an, für was wir uns entscheiden. Ich wollte nie dunkle Magie anwenden."
Es entstand eine Stille, aber dann fragte Kelem
„Wie mächtig bist du, Merlin?"
Merlin sah ihn an und sagte leise
„Ich bin die reine Magie! Ich bin der Sohn von Erde, Himmel, Wasser, Feuer! Das hat mir mein Vater gesagt, als er mir als Geist erschien, kurz bevor ich starb, um Arthur zu retten."
Kelem sah ihn fassungslos an, nicht fähig, etwas zu sagen. Nach einem Moment fing er sich.
„Du bist gestorben?"
„Ja, eigentlich bin ich tot!"
„Und Arthur?"
„Auch! Er starb, um bei mir zu sein!"
„Was? Er war doch der König von Camelot!"
Merlin nahm tief Luft. Das würde jetzt eine Zeitlang dauern, Kelem ihre Geschichte zu erzählen.
„Also...." begann er.
Nach einer halben Stunde war Kelem gefesselt von seinen Erzählungen.
Es klopfte an die Tür und Shaylon betrat ohne Aufforderung die Gemächer von Merlin und Arthur. Arthur hob verschlafen den Kopf
„Shaylon....verdammt....die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen! Leidest du an Schlaflosigkeit?"
Shaylon lächelte, als er die verwuschelten Haare auf Arthurs Kopf sah. Jetzt hob auch Merlin den Kopf. Es war gestern etwas spät geworden mit Kelem, denn er wollte alles wissen.
„Was ist denn los?"
„Wir haben Nachricht von Magnus!" sagte der König.
„Was?"
Beide waren hellwach.
„Einer dieser magischen Soldaten brachte eine Nachricht."
„Und....was will er?" fragte Arthur und gähnte.
„Er fordert Merlin zum Kampf.....in zwei Tagen....vor der Stadt!"
Niemand sagte etwas und Arthur sah erschreckt zu Merlin, der jetzt nachdenklich war. Arthur sah wieder zu Shaylon
„Das....das ist doch verrückt!"
„Nein!" sagte jetzt Merlin und Arthur sah ihn an „Ich denke....er will jetzt die Entscheidung! Er hat lange genug gewartet und versucht Avalon einzunehmen. Da ich ihm so einiges vermasselt habe....will er mich aus dem Weg! Er denkt, dann hat er eine Chance zu gewinnen!"
„Nun....so dumm sind seine Überlegungen nicht!" sagte der König.
„Ja, aber er kann nicht gewinnen....er weiß es nur noch nicht!" meinte Merlin.
„Du ziehst doch nicht wirklich in Betracht....mit ihm zu kämpfen?" fragte Arthur ungläubig.
„Es wird Zeit, das er verschwindet.....er hat zu viel Leid verursacht....er wird sterben!" sagte Merlin entschlossen.
„Merlin...." begann Arthur, aber Merlin hob die Hand.
„Wir werden später darüber reden....ja?"
Arthur nickte.
Shaylon seufzte
„Ich gebe ein Fest, wenn der Dreckskerl tot ist. Das Volk ist deprimiert. Es ist schon seit Wochen in der Stadt eingesperrt, ohne das sie hinaus in die Natur können. Feen hassen es, wenn sie räumlich begrenzt sind. Dazu die vielen gefallenen Soldaten, die ihre Angehörigen immer noch betrauern. Es wird Zeit, das etwas Positives passiert und Magnus Tod ist....bei allen Götter....etwas sehr Positives!"
Merlin nickte, aber Arthur blickte sorgenvoll. Er wollte nicht, das Merlin sich Magnus stellte, obwohl er wusste, das er seine Magie hatte.
Aber trotzdem hatte er Angst um ihn!

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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin