Avalon
Kapitel 103
Die Heiler arbeiteten mit Hochgeschwindigkeit an dem Gegenmittel, während Merlin den Zauberspruch im Buch nachschlug. Arthur kam in ihre Gemächer, als der Zauberer auf dem Bett saß und in seinem Zauberbuch las. Er schaute hoch, als Arthur hereinkam
„Warst du so lange bei Shaylon?"
„Ja, er wollte alles wissen.....du weißt doch wie er ist!"
Arthur zog seine Jacke aus und ging auf Merlin zu, als er fragte
„Hast du einen Zauber gefunden?"
„Ja....er ist sehr mächtig und etwas kompliziert!"
„Inwiefern?"
„Ich muss das Gegenmittel in das Wasser, in die Erde und in die Luft bringen. Ich muss sagen, Magnus hat ganze Arbeit geleistet....verfluchter Hohepriester!" schimpfte Merlin.
„Sag nichts gegen Hohepriester....einer hat dir das Leben gerettet, denn ohne Kelem wäre der Kelch nutzlos gewesen, denn ich kann ja nicht zaubern." meinte Arthur.
Merlin sah von seinem Buch hoch
„Ja, stimmt schon....nicht alle sind schlecht! Aber ich habe festgestellt, das Kelem mächtiger ist, als er uns glauben macht!"
„Und was ist dabei so schlimm?"
„Nichts!" sagte der Zauberer „Nur die Kleinigkeit, das er den Zauber über Leben und Tod beherrscht!"
Arthur sah ihn skeptisch an
„Ist das etwas Besonderes?"
„Oh ja....nur die Hohepriester konnten das und....na ja....ich auch, aber kein normaler Zauberer!"
Arthur setzte sich neben Merlin
„Vielleicht kann er dir ja helfen....bei dem Zauber, wenn du an drei Stellen zaubern musst?"
Merlin sah ihn überrascht an
„Ja....daran hab ich nicht gedacht....vielleicht bekommen wir das zusammen hin! Ich werde ihn fragen!"
Arthur stand auf und ging an die Tür, die er öffnete und nach einer Wache rief.
„Ja, Sire!"
„Sucht bitte Kelem und bringt ihn in meine Gemächer!" sagte Arthur.
„Ja, Sire!"
Die Wache verschwand. Arthur kam zurück zu Merlin
„So, wir werden es bald wissen, ob er dir helfen kann!"
Der Zauberer schüttelte den Kopf
„Du hast wohl Angst, das ich es allein nicht schaffe?"
„Natürlich nicht! Ich denke nur....dann geht es schneller, die Zeit ist gegen uns!" meinte Arthur „Und dieser Zauber ist bestimmt anstrengend! Wenn dir Kelem etwas abnimmt, ist es vielleicht nicht so extrem für dich!"
„Richtig!" sagte Merlin und vertiefte sich wieder in sein Buch. Arthur ließ ihn in Ruhe, bis es an die Tür klopfte.
„Ja, bitte!"
Kelem öffnete die Tür und kam herein. Er lächelte, als er die beiden sah und auf sie zuging.
„Ihr seid zurück....sehr gut!" sagte er.
„Ja....dank dir? Wieso hast du nichts gesagt?"
„Ganz einfach!" antwortete Kelem „Weil man die Zukunft genau so verändern kann, wie die Vergangenheit! Hätte ich euch gesagt, was euch erwartet....dann hättet ihr bestimmt anders reagiert und wer weiß, was dann passiert wäre! Außerdem wusste ich, das Merlin wieder zurückkommt....ich meine....ich wusste damals nicht, wenn du mit dem Kelch retten wolltest, aber hier konnte ich eins und eins zusammenzählen....junger Mann!" und lächelte Arthur fast spöttisch an.
„Hast du mich denn hier in Avalon sofort erkannt?"
Aber ja....so jemand wie du vergisst man nicht!"
„Wohl wahr!" warf Merlin ein, ohne von seinem Buch aufzublicken. Arthur warf ihm einen erbosten Blick zu, denn er wusste, wie Merlin das gemeint hatte.
„Und ich konnte mir denken, das du Arthur Pendragon warst, denn Merlin war dir schon zu Lebzeiten nicht von der Seite gewichen, so wie ich das gehört hatte. Die Leute erzählten immer, das der König bei allem sein Diener dabei hatte. Ich war nie in Camelot....habe dich nie gesehen, denn ich habe Balinor versprochen, nie dort hin zu gehen und ich hielt mein Versprechen. Er hatte immer Angst um mich!"
Jetzt sah Merlin ihn an
„Kelem....sag mir....du bist mächtiger, als du zugibst!"
Kelem atmete tief ein
„Ja, ich weiß....der Kelch und ja....ich beherrschte diesen Zauber. Und ja....ich bin sehr mächtig, aber nicht annähernd wie Merlin. Aber Magnus war nur mächtiger, weil er den armen Zauberer, die er tötete, die Zauberkraft stahl, sonst hätte ich es mit ihm aufnehmen können."
„Das ist ja in Ordnung....ich bin froh, das du so mächtig bist!" sagte Merlin „Arthur meinte, das du mir vielleicht helfen kannst?"
„Wobei?"
„Bei dem Zauber. Ich muss den Gegenzauber an drei Stellen wirken....Erde, Wasser und Luft!"
„Zeig mal her!" meinte Kelem und ging zu ihm. Beide sahen in das Buch und fingen an, über den Zauber zu sprechen. Nach einer Weile sagte Kelem
„Ja, ich denke schon, das ich das kann! Wenn du willst, dann unterstütze ich dich!"
Merlin nickte
„Wir werden es versuchen! Falls du es nicht hinbekommst, mache ich das eben!"
Es klopfte wieder.
„Ja!" sagte Arthur.
Ein Heiler kam herein und brachte mehrere Fläschchen, in denen eine rote Flüssigkeit war.
„Ich habe das Gegenmittel. Es wirkt sehr gut, denn wir haben es einigen Feen gegeben, die im Sterben lagen. Sie sind noch nicht genesen, aber auch nicht gestorben, das heißt....es geht ihnen langsam besser!
„Gut!" sagte Merlin, stand auf und nahm dem Heiler die Fläschchen ab „Dann kann es ja losgehen!"
Kelem nahm sich das Wasser vor. Shaylon hatte ihnen gesagt, das alle Seen und Flüsse einen Ursprung hatten....eine Quelle. Sie war in den Bergen, in der Nähe der Höhle, die Magnus als Unterkunft hatte. Merlin teleportierte mit Kelem dort hin. Sie standen an der Höhle und Kelem sagte, als sie weiter gingen
„Ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich diesen Ort sehe! Mein Gott....wie viele Grausamkeiten wurden hier verübt und ich wäre beinahe dabei gewesen!"
„Bist du ja nicht....ich kam rechtzeitig!" sagte Merlin.
„Dafür werde ich dir ewig dankbar sein!" sagte Kelem. Merlin blieb stehen.
„Kelem, ich möchte mich bedanken, das du mir das Leben gerettet hast....das werde ich dir auch nie vergessen und Arthur auch nicht!"
„Das Schicksal ist doch manchmal sonderbar! Hätte ich dir damals....vor eintausend fünfhundert Jahren nicht das Leben gerettet, dann könntest du jetzt nicht Avalon retten....du bist mir nichts schuldig! Ich bin glücklich hier leben zu können und bin bestrebt, dieses Paradies zu erhalten!"
Merlin nickte und sie gingen weiter. Bald erreichten sie die Quelle und Kelem sprach den Zauber, während er die Flüssigkeit in das Wasser goss. Es blitzte und donnerte, als er den mächtigen Zauber sprach, ein Zeichen für Merlin, das er seine ganze Macht heraufbeschwor. Nachdem die Flüssigkeit im Wasser war, färbte sich dieses violett....ein Zeichen für die Zauberer, das der Zauber wirkte.
„Wenn das Gift zerstört ist, dann wird das Wasser wieder klar und rein!" sagte Merlin. Nachdem sie die Quelle verließen, sprach Merlin den Zauber für die Erde. Er nahm die Feenmagie dazu und fing wieder an zu leuchten in dem reinen Weiß mit einem bunten Kranz. Kelem sah ihn fasziniert an. Er war schon mächtig, aber Merlin war der ultimative Zauberer überhaupt und er war sehr stolz darauf, ihn seinen Freund nennen zu dürfen....und er verehrte ihn. Der Effekt war der gleiche, wie in dem Wasser. Die Erde, die das Mittel aufnahm, wurde violett....breitete sich schnell aus, über die gesamte Erde.
„Das wird ein wenig dauern!" sagte Merlin „Aber bei diesem Tempo nicht sehr lange!"
Nun war die Luft an der Reihe. Merlin atmete tief ein....er war mächtig, aber dieser Zauber forderte alles von ihm, Arthur hatte recht gehabt. Immer noch leuchtend zerstäubte er den Rest in der Luft, sprach den Zauber, der wieder unterschiedlich zu den beiden anderen Zauber war. Als sie fertig waren, begann das Reich langsam aber sicher eine violette Farbe anzunehmen. Merlin sah sich um
„Nun, ich denke, das in ein paar Tagen sich alles wieder normalisiert und die Natur sich mit Hilfe der Feenmagie wieder erholen wird!"
Kelem nickte und Merlin legte eine Hand auf seine Schulter und sie standen im Schlosshof. Shaylon sprach mit Navarr und kam auf sie zu, als sie auftauchten.
„Was habt ihr mit meinem Reich gemacht? Alles ist violett!"
Merlin grinste
„Nun, Kelem und ich dachten....ein wenig Farbe könnte nicht schaden!"
Kelem lachte, als er das Gesicht von dem König sah.
Merlin winkte ab
„Nein....das zeigt uns, das der Zauber wirkt, in ein paar Tagen ist alles wieder normal!"
„Na hoffentlich!" meinte der König und ging ins Schloss, drehte sich nochmal um und schüttelte lächelnd den Kopf.
Wie versprochen war ein paar Tage später alles wieder normal. Die Feen, die erkrankt waren, erholten sich schnell, auch Freya und Lancelot atmete nach Tagen wieder auf. Er dankte Merlin bestimmt zehn Mal, bis der Zauberer immer die Flucht ergriff, wenn er ihn sah. Er tauchte in den Gemächer auf und Arthur zuckte zusammen.
„Gott, Merlin....musst du denn hier immer teleportieren....du hast mich erschreckt!"
„Das Schloss ist riesengroß....ich springe lieber, als zu gehen!"
„Na toll, aber ich kann dann kilometerweit zu Fuß gehen!" maulte Arthur.
Merlin grinste
„Kann ich denn etwas dafür, das du kein Zauberer bist!" sagte er amüsiert, denn er war bestens gelaunt. Der Zauber hatte gewirkt und Avalon war gerettet.
„Sei froh....sonst würde ich dich jetzt in einen Frosch verwandeln!" sagte Arthur
„Und mich dann küssen?"
Arthur lächelte, als er auf ihn zuging
„Das kann ich auch so!" sagte er und zog den Zauberer in seinen Arm und küsste ihn intensiv. Als er sich zurückzog, fragte er
„Gehen wir nach Hause?"
Merlin seufzte
„Wir können nicht, Shaylon gibt morgen ein Fest!"
„Ich weiß....nein....ich meine....jetzt!" sagte Arthur und grinste „Ich denke....hier können wir uns....nun....nicht entfalten!"
„Arthur!!!
„Tegan!" sagte Arthur zu Merlin
„Ja!"
„Kann ich jetzt wieder jagen gehen.....ich habe solchen Hunger!"
„Frag Merlin!"
„Merlin!"
„Ja, was ist denn?"
„Kann ich wieder jagen gehen?"
„Ich denke schon!"
„Na Gott sei Dank, wenn es nach Arthur ging, wäre ich bald verhungert!"
„So schnell verhungerst du nicht!"
„Das sagst du! Wie würdest du dich fühlen, wenn du nur ein paar Fleischstücke bekämst!"
Die Köche hatten ihm eine Menge Fleisch aus den Vorräten in den Schlosspark geschleppt, als er nicht jagen konnte....eine Menge!
„Vermutlich voll!" dachte Merlin lächelnd, als er an das viele Fleisch dachte.
„Dann bis später!"
„Er ist jagen!" sagte Merlin
„Wo sind wir stehen geblieben....ach ja....nach Hause! Nur für ein paar Stunden, dann kommen wir zurück!" sagte Arthur und küsste ihn wieder. Diesmal so, das Merlin sehr gut verstand, was er wollte. Als sich Arthur von Merlin löste, standen sie in ihrem Wohnzimmer und einen Augenblick später ohne Kleider da.
„Zufrieden?" fragte der Zauberer.
„Ich hätte niemals gedacht, das ich Magie so lieben werde....ich verehre sie!" sagte Arthur grinsend, als er den Zauberer zu Boden zog.
„Wieder kein Bett!" sagte Merlin zerknirscht.
„Wer braucht schon ein Bett!" antwortete Arthur und küsste ihn leidenschaftlich und verlangend.
„Na....ich!" sagte er und einen Moment später lagen sie in ihrem großen Bett. Arthur sagte nichts, widmete sich ganz Merlin, bereitete ihm mehr Lust, als er ertragen konnte, bis er schrie. Sie liebten sich bis sie vor Erschöpfung einschliefen.
Im Schloss, nachdem Shaylon festgestellt hatte, das sie verschwunden waren und nicht zum Abendessen auftauchten, machte er sich lächelnd auf den Weg zu seinen Gemächer. Im Arm hatte er Linume, die sich an ihn schmiegte und sie blieben öfter stehen, um sich zu küssen.
„Merlin und Arthur haben das Weite gesucht, um allein ihren Erfolg zu feiern!" sagte er
Linume seufzte
„Ich wünschte, das könnten wir auch, so wie damals im Wald....das war schön!"
„Ja, das war es! Wir werden das bei Gelegenheit wiederholen, aber heute...."
„Heute ist es mir egal! Du warst all die Tage so angespannt und sorgenvoll. Ich habe dich kaum gesehen!"
Shaylon küsste sie
„Dann lass es mich jetzt wieder gut machen!"
Sie lächelten und erreichten ihre Gemächer. Shaylon schickte die Wachen weg, dann gingen sie hinein.
Avalon war gerettet....die Natur erholte sich! Bald würde Avalon wieder sein, was es war....ein Paradies!
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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin