Avalon Kapitel 97

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Avalon


Kapitel 97



Arthur grinste Merlin an, als er ihn erreichte
„War ein Kinderspiel!"
„Hast du die Information?" fragte Merlin.
„Ja....die Blüte wächst in großer Höhe in den weißen Bergen! Sie ist rot und hat wirklich Blütenblätter wie Flügel. Ich habe ein Bild gesehen!"
„Und er war nicht misstrauisch?"
„Nein....eher erleichtert!"
Merlin sah ihn verwirrt an
„Was zum Henker hast du ihm erzählt?"
Arthur grinste
„Das ich sie aufbrühen wollte und als Mittel gegen meine Depressionen nehmen wollte, weil ich nicht über deinen Tod hinweg komme!"
„Na....das hätte dir wirklich geholfen, denn du wärst sehr schnell tot gewesen!"
Arthur lachte
„Das sagte Gaius auch! Wie ähnlich ihr euch manchmal seid!"
Merlin schaute traurig zur Tür
Was hätte er gegeben, wenn er ihn nur einmal noch sprechen könnte, aber er musste an Shaylons Worte denken. Außerdem war das kein Witz gewesen, das er einen Herzschlag bekommen könnte, wenn er ihn sah, schließlich war er ein alter Mann! Arthur wusste wie immer, was in ihm vorging und zog ihn in den Arm
„Es tut mir leid, Merlin....ich wünschte, du könntest zu ihm!"
„Ja" flüsterte der Zauberer „Ich auch, aber wir müssen die Regeln beachten. Wir wissen nicht, was passieren könnte, wenn wir diese brechen. Vielleicht würden wir uns nie mehr wiedersehen!"
Arthur sah ihn an
„Denkst du....das könnte passieren?"
„Vielleicht, Shaylon sagte, es könnte eine Kettenreaktion auslösen. Niemand weiß, wie sehr es die Vergangenheit beeinflussen könnte und bei Gott....ich will es nicht darauf ankommen lassen!"
Arthur nickte und zog seinen Umhang an. Sie verließen den Hofarzt und gingen durch die untere Stadt, dann zum Stadttor hinaus und in den Wald. Auf einer kleinen Lichtung setzten sie sich ins Gras. Sie mussten jetzt die weitere Schritte besprechen und möglichst allein.
„So, wir wissen jetzt, wo diese verdammte Blume wächst! Wie kommen wir da heran?" sagte Arthur
Merlin seufzte
„Gute Frage! Die weißen Berge sind verflucht hoch....oben liegt immer Schnee. Abgesehen davon sind sie sehr groß, das heißt....wir werden eine Ewigkeit brauchen, die Blüte zu finden, wenn nicht gerade zufällig eine auf unseren Weg wächst. Dann müssen wir sehr hoch klettern, denn ich kann nicht teleportieren....zu groß ist die Gefahr, das wir im Berg landen."
„Um Himmels Willen....nein danke!" sagte Arthur
„Ich kenne mich in dieser Höhe nicht aus....das ist die Gefahr! Und Arthur.....diese Berge sind verdammt hoch. Das wird schwierig da hochzukommen!"
Einen Moment sprach niemand etwas, aber dann sagte Arthur
„Wir hätten Tegan mitnehmen sollen, dann könnte er uns hochfliegen!"
Merlin erstarrte. Daran hatte er gar nicht gedacht! Kilgarrah! Arthur bemerkte seine angespannte Haltung
„Was?"
Merlin sah ihn an, als er leise sagte
„Wir haben hier auch einen Drachen....Kilgarrah!"
„Aber Merlin....hast du nicht eben gerade gesagt, das wir uns in die Vergangenheit nicht einmischen dürfen?"
„Natürlich....aber sag mir....hat Kilgarrah wirklich einen Einfluss darauf?" überlegte Merlin „Sieh mal....ich bin gestern gestorben....Kilgarrah wusste das nicht! Ich gehe mal davon aus, das er es irgendwann erfahren hatte, als ich ihn nie wieder rief. Und was sollte er dann tun? Er lebte im Geheimen, niemand wusste, das er noch lebte, denn ich hatte dich ja angelogen, als wir gegen ihn kämpften!"
„Das war nicht richtig!" beschwerte sich Arthur
„Was sollte ich denn tun, Uther hätte ihn vielleicht gejagt und getötet! Das wollte ich nicht riskieren, er war der Letzte seiner Art!"
„Ja....im Grunde hast du ja recht. Er wäre sauer gewesen, das er halb Camelot zerstört hatte und hätte ihm nachgestellt!" pflichtete Arthur ihm bei.
„Nochmal auf unsere Rede zurückzukommen. Eigentlich hatte er keinen Einfluss auf die Vergangenheit. Ich denke....er lebte weiter, bis er starb, denn ich war der letzte Drachenmeister!"
Arthur dachte nach und fragte
„Und was passiert, wenn du ihn jetzt triffst?"
Der Zauberer antwortete nicht sofort
„Wir müssen ihm die Wahrheit sagen und wie ich Kilgarrah kenne....wird er das mit ins Grab nehmen. Er hat starke Drachenmagie und weiß, wie gefährlich es ist, in der Zeit zu reisen. Also....Fazit....es wird keinen Einfluss auf weitere Geschehen haben!"
„Sicher!"
Merlin nickte
„Sicher! Wir müssen auf diese verdammten Berge und haben keine Wahl, wenn ich ehrlich bin, freue ich mich, ihn wiederzusehen!"
Etwas leiser fügte er hinzu
„Ich hatte keine Möglichkeit mehr....mich von meinem Freund zu verabschieden!"
Arthur strich ihm zärtlich über den Rücken
„Es tut mir leid, das ich schuld daran war, das man dich so aus dem Leben gerissen hatte!"
Merlin sah ihn verwundert an
„Arthur....verstehst du es denn nicht? Ich hätte alles für dich getan....ich liebe dich....mein Leben war das Wertvollste, was ich bereit war, ohne darüber nachzudenken, das ich dir geben konnte!"
Arthur küsste ihn lang und zärtlich
„Das weiß ich....ich meine ja nur, das du keine Gelegenheit mehr hattest....Abschied zu nehmen!"
Der Zauberer strich ihm eine Locke aus der Stirn
„Das haben die Meisten nicht mehr!"
Nach einer Weile sagte Arthur
„Also wirst du den Drachen rufen!"
„Ja!"
„Wann?"
„Heute Abend....auf der Lichtung! Lass uns zurückgehen....ich habe Hunger!" sagte Merlin.
Arthur grinste
„Sonst bin ich immer derjenige, der drängelt aus Hunger!"
Merlin stand auf
„Die Zeiten ändern sich!"
„Vor allem, wenn man darin herumreist! Gott, als ich noch König war....wer hätte das gedacht....das ich einen Zauberer liebe....auf Drachen fliege....in Avalon lebe und unsterblich bin? Mein Vater wäre so stolz....er hätte mich aufgehängt!"
Merlin grinste
„Wahrscheinlich....Uther verstand darin keinen Spaß und sein eigener Sohn.....erst recht nicht!"
Sie küssten sich und machten sich auf den Weg zurück in die Stadt!





Als es dämmerte, verließen sie die Taverne und machten sich auf den Weg in den Wald. Sie gingen eine Weile, bis sie zu einer großen Lichtung kamen. Das Schloss war in weiter Ferne noch zu sehen.
„Hier hast du dich immer mit ihm getroffen?"
Merlin nickte
„Meistens....aber manchmal auch an andere Stellen!"
„Wie ist er denn so?" wollte Arthur wissen
„Er ist ein Drache....viel älter als Tegan....weise....und er kann sprechen!"
Also gut....ruf ihn!" sagte Arthur. Er war etwas aufgeregt, nicht das er Angst hatte, aber außer Tegan hatte er noch nie so nah einen anderen Drachen gesehen. Merlin rief in dieser Sprache und Arthur wusste, das es die Drachensprache war. Es dauerte fünf Minuten, dann hörten sie das Rauschen der Flügel in der Luft und der Drache flog auf die Lichtung zu, landete elegant vor ihnen. Arthur hatte immer noch seine Kapuze über dem Kopf, als der Drache sagte
„Junger Zauberer!"
Merlin grinste....jung....jung war er bei bestem Willen nicht mehr. Eigentlich war er jetzt älter als Kilgarrah!
„Hallo Kilgarrah....es ist schön, dich wiederzusehen!"
Arthur sagte nichts, er sah den Drachen an....er war etwas kleiner als Tegan und seine Schuppen leicht grün mit braun, aber seine Stimme war tief und in seinen Augen spiegelte sich das Wissen von Jahrhunderte.
„Was kann ich für dich tun?" fragte Kilgarrah
Merlin sah zu Arthur
„Zuerst müssen wir dir eine Geschichte erzählen!"
„Wir? Wer ist dein Begleiter?"
Arthur zog die Kapuze vom Kopf und der Drache knurrte vor Überraschung.
„Arthur?" fragte er genauso überrascht.
„Hallo!" sagte dieser etwas zögerlich. Kilgarrah schaute fragend zu Merlin
„Also....hör zu! Ich bin tot! Ich starb gestern am See von Avalon! Ich hatte Arthur in der Schlacht von Camlann das Leben gerettet und bin an den Folgen gestern gestorben. Gaius hat mich nach Avalon geschickt!"
„Du hast die Prophezeiung geändert?"
„Ja! Ich kam nach Avalon....nicht Arthur! Aber es gab etwas....Unvorhersehbares! Arthur und ich ....wir lieben uns....auch zu dieser Zeit, aber wir konnten nicht zusammen sein! Arthur konnte meinen Tod nicht verkraften, er sehnte sich nach mir und so starb er ein Jahr nach mir und Gaius schickte ihn zu mir nach Avalon....er wusste, das wir uns lieben. Nun....jetzt kommt es.....wir sind aus der Zukunft hierher gereist, weil in Avalon etwas passiert ist und wir hier nur die Rettung finden!"
Kilgarrah sah ihn einen Augenblick sprachlos an
„Eine Zeitreise? Du überrascht mich....junger Zauberer!"
Merlin grinste
„Nun....so jung bin ich nicht mehr....ich bin eintausend fünfhundert Jahre alt und Arthur auch! Aber jetzt braucht unser Freund....König Shaylon unsere Hilfe, denn Avalon stirbt!"
„Was ist geschehen?"
Merlin erzählte ihm von Avalon, alles was sie erlebt hatten....von Tegan....Magnus.....ihrem Haus.....seine vereinte Magie.....das er jetzt der mächtigste Zauberer war und tot in Avalon ....unsterblich und unsterblich in Arthur verliebt.....eben alles! Kilgarrah hörte aufmerksam zu.
„Und jetzt bist du tot?"
„Ja....in dieser Zeit schon, aber im Moment nicht. Shaylon machte uns lebendig, damit wir aus Avalon herauskamen, aber wenn wir zurückgehen, müssen wir wieder sterben! Es ist kompliziert!"
„Und jetzt braucht ihr diese Blume, deshalb seid ihr gekommen?"
„Ja, denn in der Zukunft ist sie ausgestorben, deshalb die Zeitreise. Shaylon sagte, das wir vorsichtig sein müssen und nicht in die Vergangenheit eingreifen dürfen!"
„Der Feenkönig ist sehr weise....er hat recht!"
„Weißt du vielleicht, wo diese giftige Blüte wächst?"
Der Drache nickte
„In der Tat! In den weißen Bergen!"
„Kannst du uns dorthin bringen? Es ist sehr weit und sehr hoch!"
Kilgarrah nickte
„Natürlich, aber nicht in der Nacht....zu gefährlich wegen den Bergen!"
Er wandte sich an Arthur
„Kommst du auch mit.....keine Angst?"
Merlin lachte
„Arthur? Gott nein....er fliegt andauernd mit Tegan in der Gegend herum!"
„Interessant!" meinte Kilgarrah „Er liebt einen Zauberer und fliegt auf Drachen....das ich das noch erleben durfte!"
Arthur breitete die Arme aus
„Die Zeiten ändern sich!"
„In der Tat!" sagte der Drache „Und ihr seht beide gut aus. Ich denke, die Liebe tut euch gut! Ich wusste es immer....ihr gehört zusammen! Und Avalon ist jetzt euer Zuhause....ich bin froh, das es so ausgegangen ist!"
„Wann willst du uns denn dorthin bringen?" fragte Merlin.
„Morgen in der Frühe, beim ersten Licht!"
„Gut....wir werden da sein!"
„Dann bis morgen.....mächtiger Zauberer!" sagte Kilgarrah und erhob sich in die Luft. Als er weg war, sagte Arthur
„Er ist sehr nett!"
„Ja!" sagte Merlin „Und er wird uns zu der Blüte bringen! Es läuft besser, als ich gedacht hatte!"
„Gehen wir zurück, wenn wir morgen sehr früh wieder hier sein müssen!"
Sie gingen zurück in die Taverne und nach dem Abendessen legten sie sich schlafen, denn morgen würden sie zu den weißen Bergen fliegen!

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