Avalon
Kapitel 48
Anna setzte sich nachdenklich gegenüber von Shaylon. Er war nachdenklich, doch nach einem Augenblick hob er den Blick und sah Anna an. Wieder fiel ihr auf, wie intensiv das Grün seiner Augen war. Navarr hatte auch wunderschöne grüne Augen, aber die von Shaylon schienen von innen zu leuchten. Anna sah ihn fasziniert an, doch dann fragte sie
„Was ist das mit dem Band und Arthur?"
Der König lehnte sich zurück
„Nun....Arthur und Merlin haben ein Band....sie sind miteinander verbunden."
Anna sah ihn etwas verwirrt an, als er weitersprach
„Das Band ist....nun....es ist nicht einfach zu erklären. Also....sie sind jeweils eine Hälfte von einem Ganzen oder die Hälfte einer Seele....sie gehören zusammen. Deshalb ist ihre Liebe so einzigartig. Sie können ohne jeweils den Anderen nicht leben. Wenn sie getrennt werden, verspüren sie so viel Schmerz und Sehnsucht, das sie es nicht aushalten. Ich habe in letzter Minute verhindert, das Arthur sich in Avalon tötet."
„Was?" sagte Anna verschreckt
„Ja, er ging davon aus, das Merlin tot ist, deshalb wollte er auch sterben. Aber das Band hat nicht nur negative Seiten. Ihre Gefühle füreinander werden durch das Band verstärkt....und mit den Jahrhunderten wird es immer stärker. Arthur hatte mir vor ungefähr tausend Jahren gesagt, das es so ist."
Anna sah ihn überrascht an. Sie konnte nicht glauben, das Shaylon so alt war. Er sah aus, wie fünfundzwanzig. Wie alt war dann wohl Navarr?
„Inwiefern verstärkt es sich?" fragte sie
Shaylon lächelte
„Er kam damals zu mir und fragte mich, ob es normal war, das sie die körperliche Liebe so stark empfinden. Ich wusste damals schon, das dies das Band bewirkte. Sie konnten auch schon spüren, wenn der Andere in der Nähe war."
Shaylon nahm einen tiefen Atemzug.
„Ich vermute, das dieses Band mit den Jahrhunderten stärker wird....das heißt....ich denke, das Arthur fühlt, das es Merlin aus irgendeinem Grund nicht gut geht. Es überträgt Schmerzen oder Sonstiges zu Arthur, der das dann auch körperlich spürt....wahrscheinlich nicht so stark, aber er fühlt, das etwas nicht stimmt."
Anna nickte. Einen Moment sprach niemand, aber dann beugte sich Shaylon zu ihr vor
„Anna....ich möchte dir danken, was du für Navarr und die beiden getan hast. Arthur hatte mir alles erzählt. Du bist sehr mutig."
„Mit Arthur und Merlin ist ein Traum in Erfüllung für mich gegangen. Ich liebe die Artussage, aber den König von Camelot und den Zaubere Merlin persöhnlich kennenzulernen, war jenseits meiner Vorstellung. Ich bin sehr glücklich, das ich sie damals gefunden habe."
Shaylon nickte
„Glaub mir....ich auch!"
Er dachte einen Augenblick nach
„Erzähl mir von diesem Max! Was will er von dir?"
Anna sah verlegen weg, aber dann antwortete sie
„Er will mich, seit er mich das erste Mal sah. Aber ich finde ihn widerlich, doch er gibt nicht auf!"
„Was heißt das....er will dich?"
„Keine Ahnung! Er will mit mir schlafen....das weiß ich! Vielleicht will er mich als seine Frau oder halt nur als seine Geliebte. Aber allein der Gedanke daran....ekelt mich an!" Sie verzog das Gesicht.
„Er ist besessen von mir, lässt mich nicht in Ruhe. Bis jetzt konnte ich ihn immer auf Abstand halten, aber langsam geht mir das auf die Nerven."
„Das verstehe ich!" sagte der König.
Navarr kam zurück
„Arthur schläft jetzt, Sire!"
Shaylon nickte
„Gut, ich denke, das werden wir jetzt auch tun!"
„Ja, Sire!"
Navarr warf Anna einen bedeutungsvollen Blick zu, schaute aber unter sich, als Shaylon ihn ansah.
Anna stand auf
„Gut....ich zeige euch eure Zimmer."
Sie gingen die Treppe hoch und Anna zeigte Shaylon sein Zimmer. Er sagte gute Nacht und ging hinein. Navarrs Zimmer lag daneben. Aber er begleitete Anna bis zu ihrem Zimmer. Anna sah ihn wortlos an und Navarr zog sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Sie seufzte in seinen Mund, ließ sich in seinen Armen fallen. Was hatte er nur an sich, das sie wie Wachs in seinen Händen war? Das hatte sie noch nie erlebt. Eigentlich hatte sie immer alles unter Kontrolle gehabt, aber bei Navarr entglitt sie ihr total. Der Kuss wurde mehr....verlangender. Sie wollte ihn....wollte ihn mit aller Macht! Als sie sich trennten, fragte Anna leise
„Kommst du mit hinein?"
Er musterte sie langsam von unten nach oben. Anna wurde es heiß unter ihrer Haut. Navarr sah sie an
„Bist du sicher?"
Sie nickte ohne zu zögern
„Ja!" hauchte sie und öffnete die Tür, zog ihn in das Zimmer und schloss die Tür. Wieder zog er sie an sich, drängte sie gegen die Tür, als er sie verlangend küsste. Dieser Mann schmeckte einfach fantastisch. Er presste sich an sie, zog sie noch enger an sich und Anna fühlte seine Erektion an ihrem Schoß.
„O Gott....Navarr!" hauchte sie und streichelte über seine Flügel. Er stöhnte auf, begann sie langsam auszuziehen. Sie küssten sich immer wieder, doch Anna fragte, nachdem sie Atem holten
„Wird es funktionieren....ich meine du und ich....du bist eine Fee....ich ein Mensch?"
Navarr grinste
„Oh ja....ich versichere dir, das es sehr gut funktionieren wird!"
Bald hatten sie alle Kleider abgelegt und Anna sah ihn an. Er war so schön, sah sie mit seinen jetzt dunkelgrünen Augen an, das Verlangen nach ihr in seinen Augen. Seine Erektion reckte sich groß, dick und prall vor ihm, so das Anna zitternd tief Luft nahm. Er küsste sie wieder, drängte sie sanft in Richtung Bett. Sie ließen sich darauf fallen, erkundeten mit ihren Händen ihre Körper. Navarr küsste ihre Brustwarzen, biss leicht hinein und Anna stöhnte auf.
Er sah sie an
„Du bist so schön, Anna. Ich bin verrückt nach dir!"
Er küsste sie wieder, pflanzte kleine Küsse über ihren Körper. Seine Hand wanderte zu ihrem Schoß, streichelte Anna zwischen ihren Beinen, die sie bereitwillig öffnete.
„Navarr!" stöhnte sie, zog ihn näher zu sich. Sie konnte nicht mehr warten, wollte ihn jetzt spüren.
„Du bist....bereit für mich." keuchte er.
„Ja....Gott....ja!"
Navarr positionierte sich zwischen sie, dabei küsste er sie unaufhörlich auf ihrem Körper, bevor er langsam in sie eindrang, indem er leicht ihre Beine anhob. Er schaute sie an, mit diesen grünen Augen, die jetzt wesentlich dunkler waren. Allein das, fand Anna schon so erregend. Sie spürte....er war groß, füllte sie auf angenehmste Weise aus. Sie stöhnten beide auf.
„Du bist so eng!" keuchte er „Und du fühlst dich so gut an....Himmel.... Anna!"
Sie fielen in einen langsamen Rhythmus, aber sie wurden stetig leidenschaftlicher. Navarr sah sie an und plötzlich waren sie in ein grünes Leuchten eingehüllt. Sie stöhnten laut auf, Navarr wurde immer heftiger und Anna fühlte, das sie nah an ihrem Höhepunkt war. Gott, es fühlte sich so intensiv an, wie nie zuvor. Sie schloss die Augen, ließ sich von den Emotionen fortreißen. Navarr spürte, als sie über den Rand schwebte und stieß noch einmal heftig zu, bevor er tief in ihr kam. Er schrie leise auf
„Oh Gott....Anna!"
Nach einem langen Moment ließ er sich auf sie sinken und rollte sich neben sie. Das grüne Leuchten war verschwunden. Sie sprachen einen Augenblick nicht, bis sie einigermaßen atmen konnten, als Anna den Kopf drehte und ihn ansah
„Was war das eben....mit diesem Leuchten?"
Navarr lächelte leicht
„Das....das ist normal bei uns Feen, wenn wir uns lieben."
„Ja? Das war absolut wundervoll und....ich....es war anders!" sagte sie
Wieder lächelte er
„Natürlich....ich bin ein magisches Wesen. Wir lieben uns viel intensiver wie Menschen. Das fühlst du auch....es hat auch einen Einfluss auf dich!"
„Oh ja....es war....Wahnsinn! Ich werde wohl süchtig danach werden!" sagte sie, beugte sich zu ihm und küsste ihn. Er lächelte
„Das hoffe ich doch!" antwortete er, zog sie auf sich und begann sie wieder zu küssen.
Sie liebten sich wieder, bis sie dann eng umschlungen einschliefen.
Shaylon wachte sehr früh auf. Als König war er es gewöhnt, sehr früh aufzustehen. Er zog sich an, verließ sein Zimmer und öffnete das Zimmer von Navarr. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. Er war nicht in seinem Zimmer und das Bett war unberührt. Dann schaute er nach Arthur, der noch schlief. Auch dort war er nicht. Wo war die verdammte Fee? Der König beschloss, erst mal ins Bad zu gehen. Er war gerade mit der Morgentoilette fertig, als er draußen ein Geräusch hörte. Er öffnete einen Spalt der Tür und sah aus dem Bad, als er überrascht die Augenbrauen hochzog.
Navarr wachte auf, zog sich sanft aus der Umarmung von Anna und stand auf. Es war noch früh und er wollte in sein Zimmer, bevor Shaylon aufwachte. Er zog seine Hose an, nahm sein Hemd und seine Schuhe in die Hand und schlich aus dem Zimmer. Er schloss leise die Tür, drehte sich um und erstarrte mitten in der Bewegung. Shaylon lehnte mit verschränkten Armen in der Tür vom Bad und schaute ihn an.
„Nun?" fragte er auffordernd
Navarr sah sichtlich ertappt unter sich. Der König ging auf ihn zu, griff ihn am Arm und zog Navarr in sein Zimmer. Dann schloss er die Tür. Er drehte sich um und ging auf Navarr zu, der immer noch wortlos mit Hemd und Schuhe in der Mitte des Zimmers stand. Er schaute ihn einen Moment an, bevor er leise sagte
„Sag mir jetzt nicht....das du mit Anna geschlafen hast!"
Navarr gab keine Antwort und sah ihn nicht an. Shaylon drehte sich um, fuhr sich mit seinen Händen durch sein Gesicht
„Nein....das glaube ich jetzt nicht!"
Er wirbelte herum
„Was denkst du dir eigentlich, Navarr? Wir sind hier nicht auf einer Vergnügungsreise....abgesehen davon, das dieses Mädchen ein Mensch ist! Wie konntest du nur so etwas tun? Hast du mal in den Spiegel geschaut? Vielleicht würde dir auffallen, das du kein Mensch bist!"
Jetzt sah Navarr ihn an
„Ich bin kein Mensch, das weiß ich auch, aber ich liebe Anna!"
„Du liebst Anna?"
Wieder drehte sich Shaylon um, warf seine Hände in die Luft
„Himmel....es ist schlimmer als ich dachte!"
Er wirbelte wieder herum, Zorn funkelte in seinen Augen
„Hast du jemals weitergedacht, als bis zu deiner unteren Gürtellinie!" Er deutete mit den Augen auf die gewisse Stelle.
„Du bist eine Fee, verdammt! Du kannst nicht hier leben! Sieh doch, was passiert ist....wir wären sonst nicht in so einem Schlamassel und Arthur und Merlin müssten nicht so leiden. Abgesehen von dem Mädchen, das leider Gottes sterblich ist. Mein Gott, Navarr....was tust du nur?"
Der König schüttelte den Kopf
„Du machst mir nur Probleme....ich muss mal mit Linume darüber sprechen!"
„Linume weiß es!" sagte Navarr jetzt.
Der König sah ihn nicht wirklich überrascht an. Er wusste, das die beiden sich sehr nahe standen.
„Im Gegensatz zu dir, hat sie sich gefreut, das ich jemand gefunden habe, den ich liebe!" warf er dem König an den Kopf.
„Natürlich! Sie ist eine Frau! So etwas finden sie immer toll....romantisch!" Er sagte es sarkastisch „ Sie denken nicht weiter....so wie du! Wenn wir hier fertig sind, gehen wir zurück! Du wirst Anna mit einem gebrochenem Herz zurücklassen und sie nie wiedersehen, denn sie wird nach einem Leben sterben! Hast du nur einmal daran gedacht, bevor du in ihr Bett gesprungen bist?"
Navarr senkte den Kopf, er sah so verzweifelt aus, das Shaylon einen Moment Mitleid mit ihm hatte.
„Ja" sagte er leise „ Ich habe mir immer wieder gesagt, das diese Liebe keine Chance hat....das ich es nicht soweit kommen lassen soll, aber ich konnte mich nicht abwenden....ich konnte einfach nicht!"
Er sah zu Shaylon
„Shaylon....ich liebe Anna! Als ich zurückging wurde mir das deutlich bewusst....ich liebe sie und sie liebt mich....ich kann es mal nicht ändern....verdammt! Warum....warum ist das denn so falsch?" fragte er eindringlich
Shaylon ging wieder auf ihn zu, diesmal sprach er etwas sanfter
„Navarr....sieh mal....du bist eine Fee! Anna ist ein Mensch und ich habe noch nie erlebt, das solche Wesen ein Paar waren....diese Kombination kann nicht gut gehen....sie würde nur Leid bringen!"
„Wieso denn?"
„Wieso? Nun....sie wird in vielleicht sechzig Jahren im Alter sterben....du bist unsterblich! Willst du sie denn sterben sehen? Wenn du sie so liebst, wie du mir sagst....dann wird dir das Herz brechen, glaube mir! Wir unsterbliche magische Wesen sind nicht dafür geschaffen, sterbliche Menschen zu lieben. Wir müssen bei unsersgleichen bleiben....mit einer Partnerin an unserer Seite, die mit uns durch die Jahrhunderte geht. Und du kannst nicht von Anna erwarten, das sie für dich stirbt. Sie ist so jung und Menschen haben eine natürliche Angst vor dem Tod. Sie wird ihr Leben nicht aufgeben wollen.Verstehst du das denn nicht?"
Er nickte
„Du hast ja recht....ich weiß es! Alles, was du sagst ist richtig."
Er sah Shaylon verzweifelt an. Der König nickte
„Dann halte dich von ihr fern....bitte....deinetwegen und auch für Anna. Wir werden, sobald wir Merlin gefunden haben, zurückgehen und du wirst sie über die Jahrhunderte vergessen. Ich hoffe nur, das Anna das auch wird, denn sie ist ein sehr liebes, nettes Mädchen. Ich möchte nicht, das sie leidet. Hast du mich verstanden?"
Navarr nickte
„Ja....ich werde tun, was du verlangst!"
Shaylon fasste ihn sanft an der Schulter, sah ihn lange an, dann sagte er
„Gut! Dann geh jetzt auf dein Zimmer und kleide dich an."
Wieder nickte Navarr, ging mit gesenkten Kopf zur Tür hinaus. Shaylon sah ihm kopfschüttelnd nach und nahm tief Luft.
Arthur kam ihm entgegen und sah ihm verwundert hinterher, als Navarr mit gesenktem Kopf und einem kurzen Gruß an ihm vorbeiging. Er ging zu Shaylons Zimmer und klopfte an.
„Ja!"
Arthur öffnete die Tür und trat ein.
„Guten Morgen....was ist denn mit Navarr los?"
Der König stützte seine Hände in die Hüften und sah Arthur auffordernd an
„Hast du nicht vergessen, mir etwas zu erzählen?"
„Was denn?" fragte Arthur verwundert.
„Das von Navarr und Anna!"
Arthur fuhr sich durch die Haare.
„Nun ja....ich denke, das ist doch nur so eine Schwärmerei!"
Shaylon kniff die Augen zusammen
„Schwärmerei? Hhm? Er hat heute Nacht mit Anna geschlafen! Ich habe ihn erwischt, als er aus ihrem Zimmer schlich!"
Jetzt sah ihn Arthur überrascht mit großen Augen an.
„Was?"
Shaylon schüttelte den Kopf.
„Ja....was? Ich habe ihm gerade den Kopf gewaschen. Das geht einfach nicht! Ich hoffe, das es noch nicht zu spät ist, denn ich mag Anna. Ich möchte nicht, das sie leidet, wenn wir zurückgehen."
Er drehte sich um und zog seine Schuhe an.
„Ich verstehe Navarr nicht....er weiß doch, das dies unmöglich ist!" Er schüttelte wieder den Kopf.
„Diese Fee bringt mich eines Tages noch ins Grab! Er macht nur Probleme! Ich habe ihm gesagt, das er sich von dem Mädchen fernhalten soll!"
Er sah zu Arthur
„Wie denkst du darüber?"
Arthur dachte einen Moment nach, dann nickte er
„Ja, du hast ja recht! Merlin und ich haben auch schon darüber gesprochen, das es unmöglich ist! Tut mir leid, das ich es nicht gesagt habe, ich dachte, das es nichts Ernstes ist."
„Nichts Ernstes? Er hat gesagt, das sie sich lieben!"
„Wirklich? Na, dann ist es ernst!"
Shaylon sah ihn vorwurfsvoll an
„Sehr witzig....wirklich! Ich hoffe, das ich das jetzt geregelt habe! Lass uns nach unten gehen!"
Arthur nickte, aber Merlin und er hatten recht gehabt....Shaylon war nicht begeistert! Und wenn sie sich wirklich liebten, dann war das so einfach nicht aus der Welt zu schaffen.
Das würde noch Probleme machen, dessen war er sich bewusst!

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Avalon
Hayran KurguMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin