Avalon Kapitel 38

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Avalon


Kapitel 38



Nach dem Frühstück gab Anna ihnen zwei Hemden und andere Jacken. Sie war das erste Mal wirklich froh darüber, das ihr Bruder so ein Modefreak war. Er hatte die tollsten und teuersten Kleider, immer im Trend und super chic. Sie hatte ihn oft ausgelacht und zu ihm gesagt, das er schlimmer als eine Frau war. Doch jetzt war sie froh, als Arthur und Merlin die Treppe hinunterkamen. Sie sahen umwerfend in den Kleider aus. Arthur hatte eine blaue Jeans und ein weißes Hemd an. Die schwarze Lederjacke mit einem Stehkragen ließ ihn verwegen aussehen. Merlin in schwarzer Jeans, schwarzem Hemd und einer schicken weißen Stoffjacke, die so gut zu dem Kontrast seiner dunklen Haare passte.
„Also Jungs....es wird mir eine Freude sein, mich mit euch in der Stadt zu zeigen."
Arthur lächelte
„Wir mit euch auch, Anna. Ihr seid sehr hübsch."
„Das stimmt allerdings!" sagte Merlin
Anna lachte
„Ich hätte niemals gedacht, das der König von Camelot und sein Zauberer Merlin mir einmal Komplimente machen. Aber vielen Dank!"
Sie drehte sich um und ging zur Tür. Arthur und Merlin folgten ihr. Sie gingen zu Fuß am See entlang und Arthur blieb einen Augenblick stehen und schaute über den See. Dort hinter dem immerwährendem Nebel warteten die Feen auf ihre Rückkehr.
„Was ist, Arthur?" fragte sie.
Er schüttelte den Kopf
„Nichts....lasst uns weitergehen."
Sie erreichten die Stadtmitte. Sie war laut, eine Menge von den sogenannten Autos fuhren umher. Viele Menschen waren auf den Straßen, beschäftigt, von einem Termin zum anderen zu rennen. Arthur und Merlin blieben stehen und schauten sich um.
„Gott....wie können Menschen bloß in diesem Krach leben?" sagte Arthur.
„Und die Luft ist auch nicht sehr gut. Riechst du das?" meinte Merlin.
Arthur nickte
„Ja, das sind diese Kästen." und zeigte auf ein Auto, aus dem schwarzer Rauch aus dem Auspuff kam. Er dachte an die schöne Natur und klare Luft in Avalon....an die Ruhe und Ausgeglichenheit.
Das hier dagegen war ein lautes Durcheinander. Anna kam zu ihnen.
„Was habt ihr?"
„Hier ist es laut und hektisch." sagte Arthur
„Das hier ist nichts....ihr müsstet mal in die großen Städte, da ist es auch für mich furchtbar."
Sie gingen weiter und Anna führte sie in ein großes Lebensmittel Geschäft.
„Kommt, ich muss noch ein paar Sachen für heute Abend kaufen."
Sie traten ein und Arthur und Merlin blieben wieder stehen. Es war groß und viele Menschen waren darin.
„Hier kauft ihr Essen ein?" fragte Merlin überrascht.
„Ja! Hier gibt es alles, was man braucht."
Sie gingen durch die Gänge. Anna warf hier und da Sachen in den Einkaufskorb und
drehte sich um. Die beiden standen an der Fleischtheke und hielten ein Paket hoch.
„Was ist das?"
„Fleisch!"
Arthur zog die Augenbrauen hoch
„Fleisch? Und von welchem Tier?"
Anna schaute auf das Etikett.
„Vom Rind!"
Sie schauten sich an
„Was ist das für ein Tier?"
„Gab es keine Rinder in Camelot?"
Sie schüttelten den Kopf.
„Und was habt ihr gegessen?"
„Waldtiere!"
„Nun ja....ich denke, es gibt nicht genug Rehe, um die Menschen zu ernähren."
„Das heißt, sie gehen nicht mehr auf die Jagd?"
Sie schüttelte den Kopf. Sie kamen an die Kasse. Anna hielt der Kassiererin einen Geldschein hin, den Arthur ihr mit gerunzelter Stirn aus der Hand nahm. Er schaute ihn an und fragte
„Was ist das?"
„Das ist Geld! Damit bezahle ich die Lebensmittel."
Er sah sie verwirrt an.
„Aber....aber das ist nur bemaltes Pergament. Habt ihr keine Goldmünzen?"
Die Kassiererin schaute verwirrt von Anna zu Arthur und Anna lächelte sie entschuldigend an.
„Ich erkläre es dir später!"
Sie nahm den Geldschein und gab ihn der Kassiererin
„Tut mir leid, aber sie sind nicht von hier."
Dann verließen sie das Kaufhaus. Sie zeigte ihnen noch andere Geschäfte, die Stadt und den Park.
Arthur und Merlin staunten über alles, obwohl es nur die Oberfläche war, die Anna ihnen zeigte. So vieles gab es noch, aber es war schon fast dunkel, als sie nach Hause kamen.
„Danke Anna, das was sehr interessant. Aber Merlin und ich sind uns einig, das wir lieber in Avalon leben wollen."
Sie sah sie nachdenklich an
„Nun....das muss ja ein schönes Reich sein, wenn ihr so denkt."
„Ihr habt keine Ahnung!"
Ja, Anna würde Avalon gerne sehen. Aber dafür müsste sie sterben. Dieser Gedanke machte ihr wirklich Angst.





Am nächsten Morgen saßen sie beim Frühstück, als das Telefon klingelte. Arthur und Merlin zuckten zusammen.
„Was ist das denn?" fragte Arthur.
„Das Telefon....vermutlich ist das Max."
Sie stand auf und ging ins Wohnzimmer, nahm den Hörer ab.
„Hallo!"
„Max hier!" sagte er etwas eisig.
„Ja?"
„Ich habe, was du wolltest."
„Gut!"
Einen Moment war es still, aber dann sagte er
„Nicht am Telefon....können wir uns treffen?"
„Ja....wo denn?"
Wieder war es still, dann sagte er
„Kennst du das Cafe am Park?"
„Ja!"
„Gut, heute Nachmittag um vier?"
„Ich werde da sein!" sagte sie.
„In Ordnung, bis dann!"
„Bis dann!"
Sie legte den Hörer auf. Arthur und Merlin standen hinter ihr im Wohnzimmer. Sie drehte sich um und sah sie an.
„Heute Nachmittag werden wir wissen, wo sich die Fee befindet. Ich treffe mich mit ihm in einem Cafe."
„Ist das ungefährlich für euch?" wollte Arthur wissen.
Sie lächelte
„Ja, dort sind viele Menschen, keine Sorge."
„Wenn ihr wollt, dann kommen wir mit....um euch zu beschützen."
Sie schüttelte den Kopf
„Nein, das ist nett von euch, aber wenn er euch sieht, wird er die Information nicht preisgeben. Außerdem will ich nicht, das er euch beide sieht. Es ist besser, wenn er nichts von eurer Anwesenheit weiß."
Arthur nickte
„Wie ihr wollt!"
„Und Arthur! Rede mich bitte mit der persöhnlichen Anrede an. Ich denke, das wir inzwischen schon so was wie....Freunde sind?"
„Ja, natürlich bist du unsere Freundin!" sagte Merlin und Arthur nickte.
„Wir sind wirklich froh, das wir euch....dich getroffen haben." sagte Arthur
„Glaubt mir....ich auch....ich auch. Ich habe fast mein ganzes Leben mit dir und deiner Geschichte verbracht und ich kann es fast immer noch nicht glauben, das du....wirklich vor mir stehst."
Sie wandte sich an Merlin
„Und ich hätte nie gedacht, das ich einen richtigen Zauberer treffe....dazu noch der berühmteste Zauberer der Geschichte. Ich bin beeindruckt!"
Merlin lächelte verlegen.



Am Nachmittag stellte Anna, bevor sie ging, ihnen noch das Fernsehen an.
„Wenn ihr wieder auf diese bestimmte Kanäle wollt, dann müsst ihr hier drücken." sagte sie mit einem Schmunzeln.
Arthur schüttelte heftig den Kopf und sagte leicht verlegen
„Nein....das war ein Versehen, das wir dieses gesehen haben."
Anna lachte
„Das....sagt mein Bruder auch immer! Dann noch viel Spaß....bis später!"
„Okay, bis später!"
Sie verließ das Haus. Sie ging zu Fuß zu dem Cafe. Es war nicht sehr weit, wenn sie am See entlang ging. Sie war etwas aufgeregt, denn es kam ihr so einfach vor, an die Information zu kommen. Maya hatte wohl recht....sie sollte ein wenig misstrauischer sein. Sie beschloss, auf der Hut zu sein.
Im Cafe herrschte Betrieb. Es war für seine guten Kuchen bekannt in der Stadt und viele ältere Menschen trafen sich hier auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Sie betrat das Cafe und schaute sich um. Hinten in der Ecke am Tisch saß Max und trank gerade von seinem Kaffee. Sie holte noch einmal tief Luft und ging langsam zu dem Tisch, indem sie sich unauffällig umschaute. Er schien allein zu sein, aber Anna traute ihm alles zu.
Als sie neben ihm stand, blickte er auf und sah sie ernst an
„Anna." sagte er knapp.
Er nickte mit seinem Kopf auf die andere Seite des Tisches.
„Setz dich!"
Sie setzte sich ihm gegenüber und schaute ihn an.

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