Avalon
Kapitel 121
Linume sah auf, als Shaylon in ihre Gemächer kam. Er sah abgespannt und müde aus, denn er hatte stundenlang eine Ratsversammlung. Trotzdem lächelte er sie an.
„Du siehst müde aus!" sagte sie
Er seufzte
„War eine lange Sitzung!"
Er ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich, fing an, die Dokumente zu ordnen. Linume beobachtete ihn. Sie kannte ihn viel zu gut, um nicht das sorgenvolle Gesicht zu sehen, deshalb stand sie auf und ging zu ihm.
„Was ist los?" fragte sie
Er schaute auf, aber er wusste, das er ihr nichts vormachen konnte.
„Es sind einige Berater im Rat! Sie stellen sich offen gegen mich!"
„Wer?"
„An der Spitze Beruny....gefolgt von Orin und Kresko! Sie waren schon immer gegen mich....sie dienten schon unter meinem Vater. Aber der Schlimmste ist Beruny....er begegnet mir mit offenem Hass! Er hält an der Tradition fest....er war schon immer dagegen, das in Avalon Menschen leben....und jetzt der Club....er sagt, das die Menschen Avalon zerstören!"
„Dann setze sie ab!"
Shaylon schüttelte den Kopf
„Dafür ist es jetzt zu spät....sie haben Anhänger, nicht jeder ist damit einverstanden, das hier Menschen leben!"
„Wer sind sie?"
„Meistens aus der alten Generation....sie wollen keine Veränderungen! Ich habe noch mit Azariel geredet....er macht sich Sorgen!"
„Warum?"
„Er sagt....er hat kein gutes Gefühl! Er denkt, das sie etwas planen!"
„Etwas planen? Was denn?"
„Ich weiß es nicht....ich sagte nur, welche Befürchtungen Azariel hat!"
Linume begann hin und her zu gehen, legte ihre Hand auf ihren Bauch.
„Denkst du....sie würden sich offen gegen dich stellen?"
Shaylon seufzte
„Ich weiß es nicht....er verlangt, das ich die Menschen aus Avalon bringe und ich sehe seinen Hass in seinen Augen. Er war meinem Vater treu ergeben....unterstützte seine Gier nach Macht und war von Anfang an nicht begeistert, als ich König wurde!"
„Ich verstehe das nicht!" sagte Linume „Schließlich waren es Menschen....Arthur und Merlin, die Avalon gerettet haben!"
„So denkt er nicht, Linume....er sieht nur schwarz und weiß und die Tradition. Wenn du mit diesem Argument kommst, dann sagt er, das Avalon nicht gefährdet gewesen wäre, ohne die Menschen....egal, was ich sage....er ist dagegen und seine Anhänger auch. Deshalb kommen wir oft zu keinem Ergebnis!"
„Was willst du tun?"
Er lachte
„Was kann ich tun? Wenn ich sie absetze, riskiere ich einen Aufstand....nein, ich denke....ich muss sie ertragen! Ich bin immer noch der König und habe das letzte Wort! Daran muss er sich halten!"
Linume sah ihn an und er ging auf sie zu und küsste sie
„Mach dir keine Sorgen....Azariel sieht meistens Gespenster.....du kennst ihn ja, er ist immer vorsichtig! All die Jahre, die ich König bin....bin ich mit ihm fertig geworden....das wird auch so bleiben!"
Sie seufzte und er lächelte
„Aber es war gut, mal mit dir darüber zu reden....ich sollte nicht immer alles in mir vergraben!"
Linume nickte
„Das denke ich auch....ich bin deine Königin!"
Er küsste sie
„Was macht unser Baby?" fragte er und streichelte über ihren Bauch.
„Ist sehr munter, vor allem, wenn ich schlafen will!"
Er lachte
„Wohl ein kleiner Nachtschwärmer?"
„Oder Nachtschwärmerin?" sagte sie und küsste ihn
„Ich liebe dich!" flüsterte er, zog sie sachte in ihren Arm und küsste sie leidenschaftlich.
Sie entzog sich ihm
„Hör auf....du weißt, was die Heiler gesagt haben!"
Er nahm tief Luft
„Ja....ich weiß!"
Dann wandte er sich wieder seinem Schreibtisch zu und setzte sich. Linume sah ihm lächelnd nach, nahm ihr Buch und setzte sich in die Sitzgruppe.
Beruny rannte wutentbrannt durch das Schloss. Er war gerade von der Ratsversammlung gekommen und hatte nichts erreicht. Nun steuerte er auf einen Raum zu. Er trat ein und sah in die Gesichter von Orin und Kresko.
„Dieser arrogante Trottel von einem König!" zischte er, als er auf die Weinkaraffe zusteuerte und sich ein Becher Wein einschenkte.
„Er wird nicht auf uns hören und die Menschen fortschicken!" meinte Orin
Beruny drehte sich um
„Nein....und jetzt dieser Club....alles aus Menschenhand entstanden....dieser Zauberer und sein Geliebter sind nicht gut für Avalon!"
Er lachte bitter
„So etwas hätte es nicht unter seinem Vater gegeben....er hätte sie getötet!"
„Oder erst gar nicht nach Avalon gebracht!" sagte Kresko
„Was werden wir tun?"
Beruny sah ihn an
„Ich weiß nicht....noch nicht....aber auf Dauer müssen wir etwas unternehmen! Ich will, das die Menschen verschwinden und Avalon wieder den Feen gehört!"
Die beiden Berater nickten und nahmen sich auch etwas zu trinken.
Arthur und Merlin kamen mit den Kinder am See an, denn sie wollten heute schwimmen. Tarim und Rayna rannten vor und lachten, als sie den See sahen. Merlin breitete die Decke aus und stellte den Picknickkorb in den Schatten.
Die Kinder kamen angerannt, warfen sich auf die Decke.
„Wir wollen ins Wasser!" sagten sie
„Ja, gleich!" sagte Merlin und half Tarim sich auszuziehen. Merlin zog seine Tunika aus und seine Schuhe, dann rannte er mit Tarim, der alle seine Kleider ausgezogen hatte, ins Wasser. Rayna und Arthur waren noch auf der Decke.
„Zieh dein Kleid aus, Rayna, sonst kannst du nicht ins Wasser!" sagte er
„Ziehst du auch all deine Kleider aus?" fragte sie.
Arthur lächelte
„Nein, nur meine Tunika und meine Schuhe!" sagte er.
„Aber du bist ein Junge und ich ein Mädchen!" sagte sie und Arthur grinste. Sie waren jetzt schon fast elf Jahre alt und waren keine kleinen Kinder mehr.
„Und?" fragte er
„Ich kann nicht all meine Kleider ausziehen, denn ich bin anders als ihr!"
„Ach ja!"
„Natürlich....Tarim hat so ein....Ding....ich nicht!" und zeigte in die untere Richtung.
„Hast du das auch?" fragte sie
Jetzt wurde es langsam schwierig, dachte Arthur und winkte, als Merlin und Tarim riefen, denn sie waren schon im Wasser.
„Nun....ich denke schon, denn ich bin auch ein Junge!" sagte er.
„Rayna....jetzt komm schon!" rief Tarim.
„Also gut, dann zieh dein Kleid aus und ich gebe dir eine Hose, die eure Mutter zum Wechseln mitgegeben hat....okay?"
Sie nickte und Arthur schmunzelte. Er kannte sich nicht sehr mit Kinder aus, aber anscheinend waren Mädchen etwas anders als Jungs. Das würde noch lustig werden, wenn sie noch älter waren.
„Du darfst nicht hinschauen!" sagte sie zu ihm und Arthur drehte sich grinsend um. Nach einer Weile war sie fertig und sie liefen zum Wasser, nachdem Arthur seine Tunika und Schuhe ausgezogen hatte.
„Was hast du denn so lange gemacht?" wollte ihr Bruder wissen.
„Du bist auch ein Junge und ich bin das einzige Mädchen!" sagte sie
Tarim verdrehte die Augen
„Das schon wieder!"
Er wandte sich an Merlin und Arthur
„Die letzte Zeit will sie sich nicht mehr ausziehen, wenn jemand dabei ist....so ein Schwachsinn!"
„Das ist kein Schwachsinn....ich bin anders....ich habe nicht so ein....Ding wie du?"
Merlin sah überrascht zu Arthur der grinste und die Schultern zuckte.
„Na und....du bist meine Schwester!" sagte Tarim „Ich habe dich schon oft nackt gesehen!"
„Also....verschieben wir das auf ein anderes Mal und schwimmen jetzt!" sagte Arthur
„Okay!" sagten beide und Arthur sagte leise zu Merlin
„Wir müssen mal mit Anna reden!"
„Ich glaube auch!" sagte er grinsend und nahm Tarim an der Hand.
Sie tobten im Wasser herum, später saßen sie auf der Decke und aßen die Speisen aus dem Korb.
Am späten Nachmittag kamen sie zurück und Anna nahm sie in Empfang. Sie liefen zu Navarr und er spielte mit ihnen.
„Und hat es Spaß gemacht?" fragte sie die beiden.
„Sicher....wir hatten unseren Spaß in jeder Hinsicht!" sagte Arthur.
Anna runzelte die Stirn
„Was war denn?"
„Nun....Rayna wollte sich nicht ausziehen und fragte mich, ob ich das Gleiche habe, wie Tarim!" erzählte Arthur.
Anna lachte
„Tja....aus kleinen Kinder werden große Kinder. Ich habe das auch schon bemerkt, aber das ist normal....bei Mädchen halt früher. Sie fangen an, nachzufragen....über die verschiedene Geschlechter....Begriffe, die sie in der Schule hören, wie....Penis oder Orgasmus!"
„Sagst du es ihnen dann?" wollte Merlin wissen
„Tja....damit liege ich mit Navarr im Krieg, denn er denkt, das es noch zu früh ist!"
„Ist es das?"
„Für mich nicht, ich wusste schon in ihrem Alter, wie was funktioniert, aber Navarr....ihr kennt ihn doch!"
Arthur grinste
„Natürlich kennen wir ihn....er nimmt auch kein Blatt vor den Mund!"
„Bei seinen Kindern schon!"
Sie lächelte
„Da wäre ja auch noch die Sache mit euch!"
„Das hat ja nun wirklich noch Zeit, bis du es ihnen sagst!"
„Ich?" fragte sie gespielt erstaunt „Oh nein....das werdet ihr schön selbst übernehmen!"
„Das ist doch nicht dein Ernst?" fragte Arthur entsetzt
„Doch....das ist eure Angelegenheit und bereitet euch schon mal vor, denn sie stellen schon Fragen!"
„Was denn?"
„Wieso wohnen Arthur und Merlin zusammen....schlafen sie in einem Bett....sind sie Freunde....warum haben sie keine Mädchen?"
Arthur sah sie geschockt an und der Zauberer lächelte. Er wusste, das sich Arthur gerne vor solchen Sachen drückte....siehe Tegan oder Torin, aber da musste er durch.
„Ich werde das auf keinen Fall sagen!" meinte er voller ernst.
Anna lachte, anhand seines Gesichtsausdrucks
„Ihr werdet nicht davor davonlaufen können!"
Arthur sah zu Merlin, der immer noch grinste und er kniff die Augen zusammen, als er zischte
„Du wirst das diesmal übernehmen!"
Merlin lachte
„Hinzu kommt dann auch noch, das sie weiß, das sie dich nicht heiraten kann!"
„Rayna will dich heiraten?" fragte Anna belustigt.
„Ja!" antwortete Arthur zerknirscht.
„Das ist süß....aber sie wird enttäuscht sein!" grinste Anna
„Sehr lustig....macht euch nur lustig über mich!"
Jetzt lachten Anna und Merlin.
„Mir reichts....ich gehe jetzt!" sagte Arthur, küsste Anna auf die Wange und drehte sich um. Merlin küsste sie auch und machte eine Grimasse, das Anna wieder lachen ließ, dann gingen sie.
Anna sah ihnen belustigt nach....das würde lustig werden!
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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin