Avalon Kapitel 93

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Avalon



Kapitel 93



Weitere zwei Wochen waren vergangen, ohne das irgendetwas Außergewöhnliches passiert war. Merlin und Arthur kamen an ihren kleinen See. Sie waren schon sehr lange nicht mehr hier gewesen, aber sie wollten schwimmen. Tegan hatte sie gebracht, ist dann wieder weggeflogen,
„Was hast du Tegan gesagt?" wollte Arthur wissen.
„Das wir zurück teleportieren!"
„Warum?"
Merlin drehte sich zu ihm um
„Du kannst ihn nicht immer als Transportmittel benutzen....er ist ein Drache! Außerdem sind wir nicht mehr darauf angewiesen!"
„Ja, du hast ja recht....entschuldige!"
Merlin ging auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen
„Arthur, ich weiß, das du gerne mit ihm fliegst....das ist auch gut so, aber manchmal musst du ihm seine Freiheit lassen! Ich will, das er frei ist und du auch!"
Arthur nickte, zog Merlin an sich und küsste ihn
„Du bist ein toller Drachenmeister!"
„Und Zauberer!" sagte Merlin grinsend.
Arthur küsste ihn wieder, leidenschaftlicher.....verlangender, dann flüsterte er an seinen Lippen
„Apropos Zauberer! Zu viele Kleider!"
Merlin lächelte
„Sehr wohl....Mylord!" Seine Augen leuchteten und sie waren beide nackt. Merlin sprintete zu dem See, aber Arthur hielt ihn zurück und zog ihn an sich. Sie küssten sich am Ufer des Sees, sanken zu Boden und die Welt versank um sie. Sie küssten sich und berührten sich stöhnend, als hätten sie sich das erste Mal getroffen. Es lag wohl an diesem Ort, denn hier hatte Merlin sich zum ersten Mal mit Arthur geliebt und er erinnerte sich gerne daran, denn er war so zärtlich und liebevoll gewesen, bedacht darauf, ihm die Wonnen der Liebe zu zeigen. Merlin nickte ihm zu und Arthur drang langsam in ihn ein. Er schloss die Augen, genoss Merlin um sich, ihm so nah zu sein, sie genossen das beide, ließen sich Zeit, indem Arthur einen sehr langsamen Rhythmus anschlug. Sie sahen sich in die Augen, verloren nie den Blickkontakt.
„Merlin" stöhnte Arthur „Es fühlt sich so gut an....in dir zu sein! Ich werde niemals genug von dir bekommen....Gott....so gut!"
Bald beschleunigte er das Tempo, mehr auf Merlins Bitte hin. Arthur griff zu des Zauberers Erektion, umfasste sie und strich im Rhythmus seiner Stöße über sie....Merlin schloss die Augen....es war so gut!
„Komm für mich, Merlin....komm!" keuchte Arthur. Merlin wusste, das er das liebte, wenn Merlin für ihn kam und kurz darauf bäumte sich Merlin auf, schrie seine starken Emotionen heraus, driftete in eine Welt jenseits ihrer ab, umgeben von unbeschreiblichen, anhaltenden Gefühlen, die ihn auf hellen, strahlenden Lichter forttrugen. Arthur fühlte Merlins Orgasmus fast körperlich und er stieß tief in ihn, als er den Kopf zurückwarf und ihm in diese extreme Gefühlswelt folgte. Er füllte Merlin mit seinem Samen, das Gefühl, das er tief in Merlin etwas von sich hinterließ, beflügelte seine Emotionen. Als sie keuchend und nach Luft schnappend am Ufer lagen, küsste Merlin den Kopf von Arthur und sagte leise
„Ich liebe dich, Arthur Pendragon!"
Er hob den Kopf, lächelte ihn sanft an, dann küsste er Merlin zärtlich
„Wenn es eine Steigerung von Liebe geben würde, dann würde sie dir gehören....Merlin! Du bist der Grund, warum ich lebe und atme!"
„Aber du bist tot!"
„Dann" sagte er grinsend „Bist du der Grund, warum ich tot bin!"
Komischerweise hatte er damit recht, dachte Merlin belustigt, denn er starb ja schließlich, um bei ihm zu sein.
„Lass uns schwimmen gehen!" sagte der Zauberer.
„Ich bin aber jetzt so faul!" beschwerte sich Arthur. Merlin stand auf und ging lachend zum Wasser.
„Komm schon, du Faulpe....Arthur....komm schnell her!"
„Arthur stand auf und eilte zu Merlin
„Was ist?"
Merlin zeigte auf das Wasser des Sees. Tote Fische schwammen darauf herum und nicht wenige.
„Was ist da los?" fragte Arthur entsetzt.
„Ich weiß es nicht....aber irgendetwas stimmt nicht!" antwortete der Zauberer.
„Was meinst du?"
„Ich weiß es nicht genau, ich fühle....Magie, aber....ich weiß nicht, wie ich es sagen soll....eine ruhige....schleichende Magie. Nicht so, als wenn ein Zauberer Magie anwendet....sie ist da....aber auch nicht....nicht direkt aktiv, aber doch aktiv....ich habe so etwas noch nie gefühlt, aber sie definitiv....fremd!"
Arthur sah wieder entsetzt zu dem Wasser und sah sich um. Die Bäume blühten nicht, denn alle Blüten lagen auf der Wiese, die auch nicht mehr in diesem satten Grün schimmerte.
„Merlin, sieh dich um....die Natur....sie verändert sich!"
„Was passiert hier?" fragte Merlin, drehte sich im Kreis, dann begann er sich anzuziehen. Arthur folgte seinem Beispiel und griff nach seinen Kleider.
„Was hast du jetzt vor?" fragte er
„Wir teleportieren zu unserem Haus und dann zu Shaylon! Hier geschieht etwas und ich vermute....nichts Gutes!"
Als sie angezogen waren, nahm Merlin seine Hand und im nächsten Moment standen sie vor ihrem Haus. Eine Fee ging davor unruhig hin und her.
„Sire!" rief sie, als sie die beiden sah und kam auf sie zu „Der König möchte euch sofort sprechen!"
Sie nickten und Merlin sagte leise
„Es geht los!"
„Was?"
„Meine Vorahnungen....etwas passiert mit Avalon!"
„Und was?"
„Ich weiß es noch nicht, aber wir müssen es schnell herausfinden!"
Er nahm wieder Arthurs Hand und dann war die Stelle leer. Die Fee runzelte die Stirn, dann flog sie zum Schloss zurück.




Die beiden materialisierten sich wieder in Shaylons Gemächer, aber diesmal war er vorbereitet. Er saß an seinem Schreibtisch und stand auf, als sie in seinen Gemächer auftauchten.
„Da seid ihr ja!"
„Was ist los?" sagte Arthur
Shaylon nahm tief Luft, als er sagte
„Ich fürchte....deine Dämonen sind da, Merlin!"
„Inwiefern?"
„Vor einer Woche berichteten meine Heiler, das einige Feen erkrankt waren. Bevor ihr fragt....es ist ungewöhnlich, das sie krank werden....vielleicht mal eine Magenverstimmung, aber nie was Ernsthaftes. Wenn sie sterben, dann eigentlich nur durch Unfälle oder sie werden getötet. Sie berichteten, das sie sehr krank waren, aber sie die Ursache nicht finden können. Heute waren es schon zehn erkrankte Feen und....und die Erste, die erkrankte....liegt im Sterben!"
„Was?"
Shaylon nickte
„Eigentlich etwas Unmögliches!"
„Shaylon, wir kommen gerade von unserem kleinen See....er ist voll toter Fische und die Bäume verlieren ihre Blüten und...."
„Ich weiß, im Schlosspark ähnlich!"
Er wandte sich an Merlin
„Du hattest recht mit Magnus....er hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand!"
„Ich spüre eine Art von Magie....aber sie ist nicht greifbar und fremd!" berichtete der Zauberer.
„Ja, ich fühle es auch! Also hat er wirklich noch etwas getan, bevor er starb!"
„Aber was, verdammt!" fragte Arthur und sagte zornig „Verfluchter Dreckskerl! Ich hoffe, er schmort in der Hölle!"
Es klopfte an die Tür
„Ja!"
Ein Heiler kam herein und verbeugte sich
„Mylord....die Fee, die zuerst erkrankte, ist soeben an dieser Krankheit gestorben!"
Alle schauten sich entsetzt an.
„Das ist unmöglich!" flüsterte Shaylon.
„Wir müssen herausfinden, an was die Fee verstorben ist! Shaylon....hast du Heiler, die das herausfinden können....so wie früher Gaius?"
„Ja!"
„Dann sollten sie die tote Fee untersuchen! Wir müssen wissen, an was sie starb!" sagte der Zauberer.
Shaylon wandte sich an den Heiler
„Ihr habt es gehört und erstattet mir sofort Bericht!" befahl der König.
„Sofort, Sire!" sagte der Heiler und ging. Kelem und Torin kamen herein und Kelem sagte
„Merlin....mir ist noch etwas eingefallen! Magnus war befreundet mit einer sehr alten Hexe....eine Hexe der alten Religion....dunkle Magie. Sie hatte ihn einmal in diesem Haus besucht und er hatte uns alle weggeschickt!"
Merlin seufzte
„Ich vermute....er hat einen alten, bösen Zauber über Avalon gelegt!"
„Kannst du das denn nicht stoppen?" fragte Arthur.
Merlin schüttelte den Kopf
„Nein....ich weiß nicht, was für ein Zauber und welche Mittel er gebrauchte. Es gibt verschiedene Zauber, vor allem, wenn sie so alt sind und verschiedene Mittel, um so etwas zu tun. Es kann alles mögliche sein. Ich bin nicht in der Lage, es zu zerstören, wenn ich nicht weiß, was die Wurzel des Übels ist! Wenn ich das weiß....dann kann ich entgegenwirken!"
„Also warten und hoffen, das niemand mehr stirbt!" sagte Arthur leise.
„Merlin!"
„Was ist denn, Tegan?"
„Tegan meldet sich!" sagte er schnell zu den anderen.
„Hier liegen tote Tiere! Mehr als eins!"
„Warte, Tegan!"
„Er sagt, überall liegen tote Tiere!"
„Er soll sie nicht fressen!" mahnte Arthur eindringlich
„Tegan....hast du von diesen Tieren eines gefressen?"
„Nein!"
„Rühr sie nicht an, komm ins Schloss, wir sind dort! Es ist etwas passiert!"
„Verstanden!"
„Er kommt hierher!"
„Hast du ihm gesagt, er soll die Tiere nicht fressen?" fragte Arthur besorgt.
„Ja!"
„Dann ist es gut!" sagte er erleichtert.
Sie saßen ein paar Stunden in Shaylons Gemächer und Linume kam zwischendurch, sorgte dafür, das sie etwas aßen, ging aber wieder, weil sie nicht stören wollte. Sie wusste, das Shaylon wieder viele Sorgen hatte und sie war froh, das Arthur und Merlin ihm zur Seite standen. Kelem und Torin waren auch geblieben und alle saßen in der Sitzgruppe, außer Arthur. Er ging auf und ab, strich sich immer wieder durch die Haare. Ein Zeichen für Merlin, das er sich Sorgen machte und versuchte, das Problem zu lösen.
„Setz dich hin, Arthur....du machst uns alle nervös!"
„Diese Warterei macht mich noch wahnsinnig!" sagte er.
„Die Heiler können nicht mehr, wie arbeiten, also....setze dich hin und bleib ruhig!" sagte Merlin.
„Er hat recht, Arthur!" pflichtete Shaylon ihm bei.
Sie alle wussten, das Arthur zu temperamentvoll war, um ruhig und besonnen zu sein. Das wusste auch Merlin, deshalb stürzte er sich öfter zu schnell in etwas hinein. Komischerweise war er als König von Camelot....besonnener, stürzte sich nicht unüberlegt in eine Schlacht. Aber Merlin wusste, wenn es um ihn ging, dann dachte er nicht nach und auch, wenn seine Freunde betroffen waren, dann handelte er rein emotional. Er hätte sich auch, ohne zu überlegen auf Magnus gestürzt, um Merlin zu helfen, wenn Shaylon das nicht verhindert hätte. So war er eben, sein süßer König und er liebte ihn....so wie er war.
Aber Arthur setzte sich jetzt, aber alle sprangen auf, als es klopfte
„Ja, bitte!" sagte Shaylon. Einer seiner Heiler kam herein und verbeugte sich. Shaylon wusste, das er sehr alt war, einer der ältesten Feen, die noch lebten.
„Mylord! Wir haben herausgefunden, was die Fee tötete und....wir haben noch ein totes Tier untersucht, um sicher zu gehen! Es handelt sich um eine Blume, die den Namen Angulus Fluratia trägt, auch Engelsflügeln genannt, da ihre Blütenblätter wie Flügel aussehen! Sie ist absolut giftig....bringt den Tod sehr schnell und das Besondere an ihr ist, das sie jedes lebende Objekt angreift und tötet!"
„Dann weiß ich, was passiert ist!" sagte Merlin „Ich habe diese Blüte schon einmal gesehen....in einem von Gaius Büchern. Sie wächst in großer Höhe, nicht leicht heranzukommen. Aber Gaius erzählte mir, das er sie schon gesehen hat und sie todbringend wäre, wenn man sie richtig anwendet. Er hat die Blüte freigesetzt....magisch verstärkt, mit einem alten Zauber, den er bestimmt von der Hexe hatte....in der Natur....vielleicht im Wasser oder in der Luft oder in der Erde. Sie ist wahrscheinlich schon über ganz Avalon verstreut, tötet alles, was lebt....Blumen....Bäume....Tiere.....Feen. Magnus wollte Avalon zerstören und wenn wir dem kein Einhalt bieten, dann erreicht er sein Ziel doch noch!"
„Was passiert dann?" fragte Arthur
„Ich glaube, das der Zauber Zeit brauchte, um sich zu entfalten, vor allem über ganz Avalon, deshalb jetzt erst die ersten Anzeichen. Er wird Avalon zerstören....alles....zurück bleibt eine tote, karge Landschaft....ohne jegliches Leben! Avalon wird ausgelöscht!"
Niemand sprach, zu schrecklich waren Merlins Worte und jeder wusste, das er die Wahrheit sprach.
„Und was tun wir jetzt?" durchbrach Arthur die Stille.
„Wir müssen diese Blüte finden und ein Gegenmittel herstellen, das ich auch magisch verstärke.... mit viel mehr Macht, als Magnus und es dem Zauber entgegensetze. Nur so können wir den Zauber brechen."
„So ähnlich, als du von dem vergifteten Kelch getrunken hattest und ich diese Blume finden musste?" fragte Arthur
„Ja, nur in anderen Maßstäben....hier geht es um ein ganzes Reich!" antwortete Merlin.
„Dann finden wir diese Blume!" sagte er.
„Verzeihung!" meldete sich der alte Heiler „Ich habe ein Buch mitgebracht, das uns sagt, wo diese Blüte wächst!"
„Dann sehen wir nach!"
Der Heiler setzte sich und schlug das Buch auf. Jeder wartete auf seine Antwort. Dann sah er auf....mit schreckensbleichem Gesicht.
„Was ist los?" fragte der König
„Sire....diese Blüte....sie ist ausgestorben! Sie wuchs nur in der Welt, nicht in Avalon und sie....sie ist ausgestorben....schon seit Jahrhunderten!"
Niemand sagte etwas....das war der reine Horror.
„Kelem....wie alt war Magnus?" fragte Merlin leise
„Ungefähr so alt wie ich, vielleicht älter oder ein wenig jünger. Genau weiß ich es nicht!"
„Und die Hexe?"
„Ich denke....genauso alt....sie kannte seinen Vater....wahrscheinlich älter, als Magnus!"
Also hatte Magnus wahrscheinlich diese Blüte von der Hexe bekommen, die diese zu Zeiten von Camelot oder noch früher gefunden hatte und aufbewahrt, und sie dann Magnus gegeben, damit er seine Rache ausüben konnte. Es kann möglich sein, das sie die Geliebte seines Vaters war und sie wollte Magnus helfen, seinen Plan durchzuführen. Sein Vater war mit Sicherheit so schlecht gewesen, wie sein Sohn, der ihn wahrscheinlich noch übertrumpft hatte. Merlin war sich sicher, das er, obwohl er verheiratet war....sich auch anderswo Vergnügen suchte. Aber das war jetzt egal, etwas anderes war viel schlimmer....ein Alptraum! Sie hatten keine Möglichkeit an diese Blüte zu kommen, auch wenn sie in die Welt gingen, denn es gab sie nicht mehr....seit Jahrhunderten.
„Ich werde dein schönes Reich zerstören!" hallte die Stimme Magnus in Merlins Kopf und es sah so aus....als würde er sein primäres Ziel erreichen und alles in Avalon auslöschen, was schön war und lebte!
Zurück bliebe ein trostloses, totes Land, vergiftet und zerstört und Merlin musste trotz der schrecklichen Zukunft, die sie erwartete, leider zugeben....es war ein genialer Plan!

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