Avalon

Avalon Kapitel 89

Avalon


Kapitel 89



Eine Woche war vergangen, seit Merlin Magnus getötet hatte und der Frieden in Avalon wieder eingezogen war. Der Schutzschirm war immer noch aktiv, aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, den Schirm zu deaktivieren. Shaylon stand auf dem Balkon und sah über die Stadt. Dort war wieder reges Treiben. Feen tummelten sich in der Stadt, Stände waren wieder aufgebaut....das Leben ging weiter. Nur durfte noch niemand die Stadt verlassen, bis der König grünes Licht gab. Es klopfte und Arthur und Merlin kamen herein und gingen zu dem König auf den Balkon. Shaylon drehte sich um
„Ich denke, wir können den Schirm jetzt abschalten. Es wird Zeit!"
Merlin nickte
„Ja....wir haben alles erledigt, alles ist wieder normal und so wie es aussieht, lebt niemand mehr von Magnus Zauberer. Ich spüre keine magischen Aktivitäten, außer unsere! Ich denke auch, das wir den Schirm abschalten können!"
Shaylon nickte, drehte sich um, seine Augen glühten intensiv grün, als der Schirm sich langsam zurückbildete und nach einer Zeit ganz verschwunden war. Man hörte Jubelschreie in der Stadt, da jeder jetzt wusste, das sie die Stadt ohne Gefahr verlassen konnten. Shaylon lächelte. Sie hatten das Chaos überlebt, hatten einige Verluste, aber....Avalon gehörte immer noch den Feen.
„Werden wir in ein paar Jahren in die Ruhezeit gehen?" fragte Arthur.
Shaylon sah zu Merlin, der jetzt lächelte und antwortete
„Nein....die Magie hat volle Leistung....die Speicher sind voll! Ich denke, das wir das überspringen können!"
„Für immer?"
„Nein, ich denke nicht! Obwohl meine Magie sich mit der Feenmagie vereinigt hat, braucht sie sehr viel Kraft, das Reich am Funktionieren zu halten. Aber ich denke, das wir nicht mehr so lange ruhen müssen....vielleicht, wenn es hoch kommt....einhundert Jahre oder weniger! Sie kann sich jetzt wesentlich schneller erholen!"
Der König grinste
„Mir gefällt das! Ihr glaubt ja nicht, wie langweilig vierhundert Jahre sein können, wenn ihr nur eine Schutztruppe zur Unterhaltung habt!"
Die beiden lachten
„Das glauben wir gerne! Also wirst du in Zukunft nur noch maximal einhundert Jahre allein sein!"
„Nun....das ist nichts!!" meinte der König.
Arthur schüttelte leicht den Kopf. Er hätte niemals gedacht, das er einhundert Jahre als Nichtigkeit empfinden würde. Das war ein normales Menschenleben und nun sprachen sie darüber, als würde jemand nur ein paar Wochen sagen. Shaylon hatte recht gehabt, als er sagte....das er sich an die Unsterblichkeit schnell gewöhnen würde. Hundert Jahre waren für ihn jetzt, als würden Menschen ein paar Monate sagen.
Shaylon sah die beiden einen Augenblick an
„Merlin....ich möchte dir danken....für alles, was du für mich und dieses Reich getan hast! Ich werde das nie vergessen und werde dir immer ein Freund sein!"
„Arthur....dich nach Avalon zu holen, was etwas Gutes. Du bist mein bester Freund, der mich versteht und mir hilft, wo er kann....eigentlich seid ihr beide meine besten Freunde!"
„Ich verstehe das, wenn du Arthur bevorzugst....Könige unter sich!" sagte der Zauberer grinsend.
Shaylon nickte
„Da könntest du recht haben! Ich bin froh, das du das sagst, denn....du kannst mich und Avalon vernichten....ohne Anstrengung!"
„Wieso?" fragte Arthur
„Weil Merlin jetzt sehr mächtig ist und in Avalon zaubern kann. Er wäre zu mächtig für meine Magie!"
„Das würde ich nie tun.....Avalon ist unsere Heimat!"
„Ich weiß das, Merlin....ich wusste das schon, als wir uns vereinigten! Wenn ich mir nicht absolut sicher gewesen wäre, hätte ich nicht zugestimmt! Du bist mein Freund und....ich bin sehr stolz, dich als Freund zu haben!"
Er umarmte Merlin und Arthur
„Danke....meine Freunde!"
Die Tür wurde aufgerissen und Navarr stürmte hinein. Er sah nicht gut aus, atmete hektisch, als wäre er den ganzen Weg gerannt.
„Um Himmels Willen....was ist denn los?" fragte Shaylon aufgeregt. Merlin und Arthur eilten auf ihn zu.
„Es....es....ist etwas.....passiert! Ich....kann es nicht....glauben! Anna....Anna....sie bekommt....ein Baby!"
„Was?" rief der König.
Alle sahen sich geschockt an, als würden sie etwas Schreckliches hören. Sie hörten Schritte und Anna kam schnell atmend in den Raum.
„Navarr....Gott sei Dank....da bist du ja!"
„Was ist denn los?" fragte Arthur
Anna warf die Hände in die Luft.
„Keine Ahnung! Ich erzähle ihm freudig, das er Vater wird, da wechselt er die Farbe, sieht mich an, als wäre ich ein Geist und rennt weg, als hätte ich ihm erzählt, das die Welt untergeht! Typisch Mann....oder besser typisch Fee!"
Jetzt lachten alle und Arthur klopfte Navarr auf die Schulter.
„Ich gratuliere dir, mein Freund....hast du gut hingekriegt. Normalerweise freut sich der Mann, wenn seine Frau ihm erzählt, das sie Nachwuchs bekommt!"
„Ich freue mich sehr, aber....ich war etwas überrascht....so schnell!"
Anna lächelte ihn an
„Na....so oft, wie du über mich hergefallen bist, ist das doch kein Wunder!"
Alle lachten und Navarr sagte verlegen
„Anna!"
„Ich wusste gar nicht, das du auch verlegen werden kannst!" sagte Arthur lachend
„Sehr lustig!" meinte Navarr, aber dann lachte er auch, zog Anna in seine Arme und küsste sie
„Ich bin so stolz auf dich!" sagte er zu seiner Frau. Alle gratulierten ihnen und Shaylon sah zu Arthur. Er dachte an ihr Gespräch, damals und das er so skeptisch war, aber Arthur hatte recht gehabt und er war froh, das er damals auf seinen Freund gehört hatte. Es war schön, so eine Nachricht nach all dem Schrecklichem zu hören....das im Schatten des Todes....neues Leben entstand.
„Ich bin mal gespannt, wie das Baby aussieht!" sagte Merlin.
„Na, hoffentlich nicht wie Navarr!" meinte Arthur.
„Hey....was hast du gegen mein Aussehen?"
Navarr war eine sehr schöne, männliche Fee, das wusste auch Arthur, aber ein wenig Spaß tat allen gut.
„Nichts....wir werden sehen!" sagte er.
„Bist du den ganzen Weg hierher gerannt?" fragte jetzt Navarr seine Frau.
„Ja....ich wusste ja nicht, was los war und warum du einfach verschwunden bist. Ich dachte mir schon, das du zu Shaylon rennst!"
„Dann setze dich und ruhe dich aus!" sagte er besorgt.
Anna verdrehte die Augen
„Navarr....ich bin schwanger und nicht todkrank! Fange bloß nicht so an....meine Mutter ging noch bis kurz vor meiner Geburt arbeiten!"
„Schlechte Karten, mein Freund!" sagte Arthur und Navarr gab ihm einen missbilligen Blick, das Arthur amüsierte. Alle freuten sich, waren glücklich, das sie nach all den furchtbaren Nachrichten jetzt etwas Schönes und Erfreuliches hörten!




Merlin und Arthur kamen in ihre Gemächer. Merlin schloss die Tür, als er sagte
„Ich freue mich so für Anna und Navarr! Sie haben das Glück verdient....vor allem Anna! Sie hatte so Schlimmes erlebt....mit Max und war so einsam! Jetzt hat sie einen Mann und bald auch ein Baby!"
„Na hoffentlich wird Navarr jetzt etwas ruhiger, was seine Abenteuer angeht! Ein Kind bedeutet Verantwortung!" meinte Arthur
Merlin lächelte
„Ich bin mal gespannt, wie das Baby sein wird!"
Arthur drehte sich nach ihm um
„Nun....das wird eine Premiere! Shaylon hatte gesagt, das er die Paarung zwischen einer Fee und einem Menschen noch gesehen hatte und noch nie der Fall war. Also kann eigentlich niemand wissen, wie es sein wird!"
„Bestimmt niedlich....wie alle Babys!" sagte Merlin. Arthur sah ihn einen Augenblick schweigend an, dann fragte er leise
„Merlin....hast du jemals bereut....das du keine Kinder haben kannst? Ich meine....wir sind ein Paar, aber wir werden nie Kinder haben, weil es halt eine Tatsache ist, das wir keine bekommen können!"
Merlin drehte sich um nach ihm und sah ihn ernst an, als er darüber nachdachte. Dann schüttelte er den Kopf
„Nein! Als ich nach Camelot kam, war ich noch sehr jung, machte mir darüber keine Gedanken. Dann bemerkte ich, das ich dich liebe und....nun, ich hatte zu viel zu tun, dein Leben retten und dein Diener zu sein. Später starb ich dann und wollte nur dich! Ich hatte in meinem Leben nur bereut, das ich dir nie sagen konnte, was ich für dich empfinde. Dann bist du zu mir nach Avalon gekommen und ich war so glücklich....das bin ich noch! Ich wusste, wenn wir zusammen sind, das wir keine Kinder haben können, aber ich liebe dich, Arthur....du bist mein Leben....mehr brauche ich nicht! Was ist mit dir?"
Arthur streichelte nachdenklich über sein Kinn
„Ich war König von Camelot....irgendwie verpflichtet, die Thronfolge zu sichern. Ja, ich hätte mit Sicherheit Kinder gehabt, wenn das Schicksal nicht andere Pläne gehabt hätte. Aber ich habe mich in dich verliebt und hatte eine Königin, die das verstand. Und ich wusste auch....wenn wir jemals eine Chance hätten, zusammen zu sein, das wir keine Kinder hätten. Aber das erschien mir nicht mehr wichtig....ich wollte nur dich!"
Er ging auf Merlin zu und zog ihn an sich
„Merlin....ich liebe dich....ich will nur dich! Wir werden zusammen sein, bis ans Ende der Zeit....mehr wollte ich nie!"
Er küsste ihn, dann lächelte er
„Außerdem bin ich mir sicher, das wir sehr viel mit Kinder beschäftigt sein werden. Shaylon wird eines Tages auch haben und Torin....wenn er ein Mädchen findet, das er liebt. Wir haben genug Paare, die für Nachwuchs sorgen....wir werden alle Hände voll haben....als Onkel! Außerdem haben wir noch Tegan....das ist unser Baby, denn er ist eigentlich noch ein Baby!"
Merlin lachte
„Aber ein sehr Großes!"
„Ja und Feuer spukt er auch! Das kann nicht jedes Baby!"
Sie lachten
„Wir sollten ihm die frohe Nachricht sagen!" meinte Merlin „Er gehört zur Familie!"
„Das gibt Komplikationen!" meinte Arthur
„Wieso?"
„Er wird nicht verstehen, das Menschen lebende Babys bekommen und keine Eier!"
Merlin seufzte
„Ja....das wird schwierig! Er kann auch nicht verstehen, das wir schreien, wenn wir uns lieben!"
Arthur lachte
„Drachen....würde mich interessieren, wie sie das machen!"
„Ich weiß es nicht!" sagte der Zauberer „Ich habe Kilgarrah nie danach gefragt und wahrscheinlich hätte er es mir nicht gesagt!"
„Vielleicht weiß Shaylon es! Ich werde ihn fragen....ich wollte ja sowieso mal fragen, wie der Sex bei Feen ist!"
„Ich weiß es!" sagte Merlin grinsend.
„Woher?"
„Ich habe es gesehen und gefühlt!"
Arthur zog die Augenbrauen hoch
„Wo denn?"
Merlin grinste, weil Arthur wieder ein wenig eifersüchtig war. Das hörte er an seiner Frage.
„Ich habe Shaylon und Linume gesehen, als sie sich liebten....bei der Vereinigung! Man sah das Leben des anderen und fühlte das auch! Aber frag ihn selbst, weil es doch sehr intim war!"
Arthur nickte und ging zum Kleiderschrank, aber auf halben Weg blieb er stehen und drehte sich um
„Warte mal....wenn du Shaylon gesehen hast....dann hat er uns....auch gesehen und gefühlt?"
„Natürlich! Ich legte auch mein Leben dar!"
„Oh....mein....Gott! Er hat uns gesehen, als wir uns liebten?"
Merlin nickte und Arthur nahm tief Luft, verdrehte die Augen
„Na klasse!"
Merlin kicherte
„Zumindest braucht er dich nicht zu fragen!"
„Sehr witzig!" sagte Arthur sarkastisch und Merlin lachte.
„Wann gehen wir zurück zu unserem Haus?" fragte er ein wenig später.
„Wann du willst!"sagte Merlin „Hier ist alles erledigt!"
Arthur dachte nach, dann sagte er
„Vielleicht in zwei Tagen!"
„Gut! Teleportieren oder fliegen?" fragte Merlin
„Fliegen natürlich....ich liebe das!"
Der Zauberer nickte
„War mir klar!"
Er wusste, das Arthur dann wieder mit Tegan Ausflüge machte und er war so glücklich, das er Tegan liebte und gerne mit ihm flog, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Nur Lancelot und Freya würde er teleportieren, denn Lancelot war alles andere, als begeistert, mit dem Drachen zu fliegen!