Avalon
Kapitel 63
Zwei Tage später....
Arthur und Merlin kamen von einem Spaziergang zurück. Tegan hatte sie begleitet und hatte seinen Spaß, über die Wiesen zu tollen. Merlin beobachtete, das Arthur nicht mehr so viel Angst hatte, wie vor ein paar Tagen, aber er hatte immer noch seine Vorbehalte. Es war etwas kühl an diesem Abend, als sie die Terrasse betraten.
Merlin schaute Arthur an, als er sagte
„Wir könnten heute Abend mal den Kamin anmachen. Es ist etwas kühl und es wäre auch gemütlich, wenn wir essen und später auf dem Sofa sitzen."
Arthur grinste
„Keine schlechte Idee, ich werde mich darum kümmern."
„Und ich bereite das Essen vor." meinte Merlin.
Sie traten ein und Merlin ging in die Küche, während Tegan sich vor den Schrank legte. Arthur ging zum Kamin, legte ein paar Holzstücke hinein. Dann nahm er den Feuerstein und ging vor dem Kamin in die Hocke, als er den Stein wetzte. Aber kein Funken wollte überspringen und Arthur fluchte
„Verdammt nochmal!"
Merlin streckte den Kopf aus der Küche
„Was ist?"
„Das blöde Feuer will nicht angehen."
Merlin grinste
„Das kommt davon, wenn man früher alles von Diener machen ließ....sprich mir!"
Arthur drehte den Kopf
„Sehr lustig!"
Merlin ging wieder in die Küche und Arthur versuchte es weiter. Während dessen sah ihm Tegan von der anderen Seite, vor dem Schrank liegend zu, wie er sich abmühte.
Plötzlich zischte eine bläulich, orangefarbige Flamme an seinem Kopf vorbei und setzte augenblicklich die Holzscheiden in Brand. Arthur fiel mit einem Aufschrei nach hinten auf sein Hinterteil, während seine Haare durch den heißen Lufthauch in allen Richtungen standen. Tegan war aufgestanden, war unbemerkt nähergekommen und hatte das Holz in Brand gesteckt. Merlin kam aus der Küche gerannt
„Was ist denn los?"
Arthur sah ihn frustriert an und Merlin musste sich zwingen, nicht zu lachen. Seine Haare standen in alle Richtungen, als er sagte
„Frag ihn mal!" und zeigte mit seinem Kopf in Tegans Richtung, der ihn aufmerksam ansah.
„Er hat den Kamin angesteckt und mich beinahe auch."
Jetzt musste Merlin doch lachen, als er den Kopf schüttelte
„Nein....er wollte dir nur helfen, nachdem er gesehen hatte, das du es nicht konntest."
„Tolle Hilfe!" murmelte Arthur, während er sich aufrappelte und wieder zurückfiel, als Tegan ihn anschubste.
„Hey!" rief er
„Du solltest ihm zeigen, das du dich freust und ihn loben. Streichle Ihn!"
Arthur knurrte etwas, fuhr mit seiner Hand zögernd über seinen Kopf und streichelte ihn
„Danke, das du mich beinahe in Brand gesetzt hast!"
„Wenn er das wollte, dann hätte er es getan!" rief Merlin aus der Küche. Er wunderte sich, das Tegan das schon konnte. Kilgarrah hatte ihm einmal erzählt, das Drachen, die noch sehr jung waren, das erst später lernten. Aber Shaylon hatte ja gesagt, das die Drachen von Avalon ganz anders waren, als ihre Drachen.
„Danke für deine Anteilnahme!" rief Arthur und hörte Merlin nur lachen. Er schaute wieder zu Tegan
„Mit dir haben wir ja einen tollen Fang gemacht!"
Tegan leckte ihm durch sein Gesicht und Arthur sprang auf.
„Das ist ja so eklig!" rief er und wischte sich durch sein Gesicht.
„Was hat er denn getan?" rief Merlin aus der Küche.
„Er hat mir schon wieder durch das Gesicht geleckt."
„Er liebt dich eben!"
Arthur kam in die Küche und nahm Teller, um den Tisch zu decken.
„Scheint mir auch so!" sagte er und grinste „Ich wirke so auf Menschen und jetzt auch auf Drachen!"
Merlin warf ihm einen schelmischen Blick zu
„Seine Hoheit ist ja gar nicht eingebildet." murmelte er.
Später als das Feuer im Kamin herunter gebrannt war, gingen Arthur und Merlin ins Bett. Arthur küsste Merlin leidenschaftlich und sie liebten sich. Als Arthur und Merlin in Leidenschaft und Extase schrien, krachte es und die Tür flog mit einem Knall aus dem Rahmen. Tegan kam hereingestürmt und sah sie aufgeschreckt an. Arthur, der auf Merlin saß, erschrak so sehr, das er zur Seite hechtete und aus dem Bett fiel.
„Verdammt!" schrie er. Merlin setzte sich auf und sah ihn an, als er auf dem Boden lag und sich genervt auf die Ellenbogen stützte
„Was war das denn?" rief er. Merlin schaute zu dem Drachen, der immer noch wachsam vor dem Bett stand.
„Ich vermute, das Tegan dachte, das wir in Gefahr sind, weil wir so geschrien haben. Er wollte uns nur helfen!"
Arthur seufzte
„Na klasse! Das ist ja schlimmer, als Navarrs Stichlereien. Jetzt können wir uns in unserem eigenen Haus nicht lieben, weil der Drache denkt, das wir sterben?"
„So ungefähr!"
Arthur stand auf
„Dann erklär es ihm!"
Merlin sah ihn verwirrt an
„Was? Wie soll ich ihm das erklären? Er ist ein Drache!"
„Was weiß ich? Du bist der Drachenmeister!"
„Er würde es nicht verstehen! Ich denke, solange er im Haus ist, sollten wir unsere Aktivitäten einschränken."
Arthur sah ihn geschockt an
„Einschränken?" Er drehte sich um und warf die Hände in die Luft „Das glaub ich jetzt nicht wirklich!" rief er, dann wirbelte er zu Tegan herum, der immer noch dort stand
„Danke....das du mein Leben ruinierst!"
Tegan knurrte und Merlin lachte
„So schlimm ist es auch nicht." und sah zu der Tür. Der Rahmen und die Tür sahen wesentlich schlimmer aus. Sie hätten morgen genug zu tun, um dies wieder hinzukriegen.
Am nächsten Morgen reparierten sie die Tür, nachdem sie gefrühstückt hatten. Tegan lag vor dem Kamin und schlief. Arthur warf ihm einen Blick zu, bevor er Merlin fragte
„Denkst du wirklich, er wollte uns gestern Nacht beschützen?"
„Ja! Er dachte, das wir in Gefahr sind!"
„Aber was könnte er denn tun....er ist noch so klein." meinte Arthur.
Merlin lächelte
„Unterschätze ihn nicht. Ich weiß viel über Drachen, aber er ist anders."
„Inwiefern?"
„Nun, er kann jetzt schon beachtlich Feuer speien, das konnten unsere Drachen in diesem Alter noch nicht."
„Das habe ich gemerkt!" sagte Arthur sarkastisch und schaute wieder zu Tegan.
Merlin lächelte
„Er hätte dich nicht verbrannt!"
„Ich weiß!" sagte Arthur, ohne den Blick von dem Drachen zu nehmen. Merlin sah Arthur an. Er kannte seinen Lebenspartner sehr gut und bemerkte den Blick, mit dem Arthur Tegan ansah. Er lächelte leicht, denn er wusste, das der kleine, schwarze Drache sein Herz schon gewonnen hatte, obwohl es Arthur selbst noch nicht registrierte.
Am Nachmittag saßen sie dann auf der hinteren Terrasse und genossen die Sonne. Tegan war im Haus, lag am Kamin und schlief, nachdem er draußen getobt hatte.
Lancelot und Freya näherten sich dem Haus. Sie wollten mal schauen, wie sich Arthur und Merlin eingelebt hatten und vor allem wollten sie das Haus sehen. Sie betraten die Terrasse und Lancelot öffnete die Tür. Er schreckte zurück, als ein schwarzer Drache ihm den Weg versperrte, ihn aus leuchteten, grünen Augen ansah und knurrte. Er ging einen Schritt zurück und zog Freya hinter sich.
„Bleib hinter mir!" zischte er ihr zu, während er den Drachen nicht aus den Augen ließ. Tegan stand in der Tür, drohend aufgerichtet, soweit er konnte.
„Was ist los?" wollte Freya wissen
„Da steht ein schwarzer Drache, knurrt und faucht uns drohend an. Beweg dich nicht!"
Er sah ins Haus und rief fragend
„Merlin....Arthur?"
Merlin hörte ihn auf der Terrasse rufen und sagte zu Arthur
„Ich glaube Lancelot und Freya kommen uns besuchen."
Sie standen beide auf und gingen ins Haus. Der Anblick, der sich ihnen bot, ließ sie innehalten. Lancelot stand mit panisch großen Augen in der Tür, Freya hinter sich. Tegan hatte sich vor der Tür aufgebaut und knurrte. Merlin ging mit großen Schritten zur Tür und strich Tegan über den Kopf
„Lass sie in Ruhe....das sind unsere Freunde!"
Der Drache sah ihn an und machte den Weg frei. Merlin sah zu Lancelot
„Hallo! Freut uns, das ihr vorbeikommt! Kommt rein!"
„Sicher?" fragte Lancelot mit einem Seitenblick auf den Drachen.
„Ja! Kommt schon!"
Sie kamen herein, aber Lancelot ließ Tegan nicht aus den Augen. Arthur kam auf sie zu und umarmte sie beide.
„Schön, das ihr einmal vorbeikommt."
„Ist das der Drache aus dem Ei?" fragte Lancelot
Merlin nickte
„Ja....das ist Tegan, unser Drache."
Tegan kam auf ihn zu und Lancelot machte einen Schritt zurück. Arthur lachte
„Willkommen bei mir! Genauso habe ich auch reagiert."
Freya streckte die Hand aus und strich ihm über den Kopf
„Er ist ja so süß!" sagte sie schwärmerisch. Arthur verdrehte die Augen.
„Typisch Frau!" sagte er „Du solltest mal mit ihm zusammenleben. Dann würdest du das nicht sagen."
„Wieso?" wollte sie wissen
„Er ist....anstrengend!" sagte er und schaute zu der jetzt reparierten Schlafzimmertür.
„Ach was!" sagte Merlin „Er übertreibt mal wieder. Kommt, ich zeige euch das Haus!"
Nachdem sie Lancelot und Freya alles gezeigt hatten, saßen sie auf der Terrasse und unterhielten sich. Tegan saß neben Freya und genoss die Streicheleinheiten, die sie ihm gab.
„Das Haus ist wirklich toll. Shaylon hat sich viel Mühe gegeben." sagte Lancelot und nickte „Sehr schön, auch die Lage!"
„Ja, wir sind auch sehr glücklich hier und endlich auch für uns allein." sagte Merlin
„Fast!" meinte Arthur und sah zu Tegan.
„Was hast du denn gegen den kleinen Drachen." fragte Freya und streichelte ihm über den Kopf.
„Er ist immer noch sauer wegen der Schlafzimmersache!" meinte Merlin
„Wieso, was ist denn passiert?" fragte Lancelot. Merlin erzählte es ihm und Lancelot und Freya hielten sich die Bäuche vor Lachen. Arthur sah sie zuerst grimmig an, aber dann lachte er mit. Tegan kam zu ihm und stubste ihn an. Arthur fuhr ihm über den Kopf und sagte zu ihm
„Du bist mir ja einer."
Alle sahen, das Arthur nicht wirklich böse auf ihn war.
Zwei Monate später....
Tegan war in diesen zwei Monaten sehr viel gewachsen. Er war jetzt schon mit seinem Kopf auf Augenhöhe von Merlin und Arthur. Es wurde langsam schwierig, ihn im Haus zu halten, denn öfter warf er Stühle und andere Möbel mit seinem Schwanz um. Abgesehen davon, das er bald nicht mehr durch die Tür passte.
Merlin saß auf dem Sofa und las ein Buch, als Arthur zurückkam. Er war bei Lancelot gewesen, um ihm am Haus zu helfen, denn Freya zog ein und räumte es komplett um.
„Hallo!" sagte Merlin lächelnd, als er hereinkam und ihn küsste „Seid ihr schon fertig?"
„Ja!" sagte Arthur und sah sich um
„Wo ist denn der Kleine?" fragte er. Merlin lächelte, als Arthur ihn so nannte, denn so klein war er ja nicht mehr. In diesen zwei Monaten war Tegan Arthur ans Herz gewachsen, aber das würde er nie zugeben.
„Er ist hinter dem Haus und fängt Schmetterlinge."
„Und du lässt ihn, ohne auf ihn zu achten, allein draußen?" sagte Arthur vorwurfsvoll. Merlin legte das Buch weg und sah ihn an
„Arthur, er ist kein Kind.....er ist ein Drache!"
„Und?"
„Das heißt, er braucht niemanden, der auf ihn aufpasst. Drachen lassen ihre Jungen oft allein!"
„Aber wir sind keine Drachen!" sagte er und ging nach hinten, um nach ihm zu sehen. Tegan sprang auf der Wiese herum und schnappte nach den flatternden Schmetterlinge.
Merlin stand auf und ging zu ihm
„Bald wird er fliegen können und dann ist er oft weg....jagen....und er wird sich eine Höhle suchen."
„Ja, ich weiß!" sagte Arthur. Es klang traurig.
„Er wird immer für uns da sein und wir für ihn, auch wenn er hier nicht mehr ist. Er ist ein Drache und meine Pflicht als Drachenmeister ist, das ich dafür sorge, das er frei leben kann."
Arthur nickte
„Ja....so sollte es auch sein!"
Er drehte sich um und nahm Merlin in den Arm, dann küsste er ihn.
„Ich liebe dich, Drachenmeister!"
„Ich dich auch....Trottel!"
„Hey, sei nicht so frech!" sagte Arthur. Es klopfte an der Tür.
Arthur öffnete und eine Fee stand vor der Tür. Sie verbeugte sich leicht und sagte
„Seid gegrüßt! Ich habe den Auftrag von König Shaylon, euch mitzuteilen, das in zwei Wochen die Hochzeit von Navarr und Anna stattfinden wird und überbringe euch hiermit die Einladung. Die Feierlichkeiten beginnen in den Morgenstunden."
„Vielen Dank!" sagte Arthur. Die Fee verbeugte sich leicht und ging. Arthur schloss die Tür und drehte sich zu Merlin um
„Also gehen wir bald auf eine Hochzeit. Was machen wir mit Tegan? Wir können ihn nicht allein lassen."
Merlin winkte ab
„Kein Problem....wir nehmen ihn mit!"
„Ins Schloss?" fragte Arthur verwundert.
„Ja, es ist größer als unser Haus, da hat er mehr Platz."
Na, das konnte ja noch lustig werden, dachte Arthur, aber sagte nichts mehr.

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Avalon
FanfictionMerlin rettet Arthur in Camlann sein Leben. Aber zu welchem Preis? Und wird Arthur damit klar kommen? Ist Liebe stärker als alles andere? Und werden die beiden ihr Glück finden? Pairing Arthur/Merlin