Kapitel 131 - 14. März 2014

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"Was soll das heißen, man kann die Verbindung nicht brechen?", fragte Davina panisch und fuhr sich durch die Haare. Sofort wandte sie sich wieder der Wand zu, an der sie Teile verschiedener Zaubersprüche geheftet hatte, um sie miteinander zu verbinden. "Ich bin doch schon so weit gekommen! Mir fehlt nur noch das letzte Puzzleteil, das spüre ich!"

"Dann irrst du dich", antwortete Kol stur und das war der Moment, an dem ich die Geduld verlor.

"Halt die Klappe, Kol", fuhr ich ihn an und er blickte überrascht zu mir.

"Was?"

"Du hast mich schon verstanden. Du sollst die Klappe halten."

"Alex, was soll das?", fragte Davina verwirrt, aber ich sah nur weiter zu Kol.

"Er lügt. Ich weiß nicht wieso, aber er sagt uns nicht die Wahrheit."

"Das ist absurd, Alex", antwortete Kol und sah mir ins Gesicht, auch wenn er dabei meinem direkten Blick auswich. Ich musste zugeben, er war ein guter Lügner. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ihm glauben. "Wieso sollte ich euch anlügen? Ich will nicht, dass du stirbst, nur weil irgendjemand unseren Bruder umbringen will. Wieso sollte ich lügen, wenn dich das in Gefahr bringt?"

"Das frage ich mich auch", meinte ich ruhig und hob eine Augenbraue. "Du bist jetzt vielleicht wieder in deinem supertollen, unsterblichen Vampirkörper, aber du vergisst, dass ich den noch länger kenne als deinen geliehenen Hexenkörper. Wir hatten früher vielleicht nicht viel miteinander zu tun, aber Elijah hat oft über seine Geschwister gesprochen. Er hat ein paar Mal erwähnt, dass du gerne Streiche gespielt hast, aber er ist nie auf dich hereingefallen. Und weißt du auch, wieso? Weil du nie jemandem in die Augen sehen kannst, wenn du lügst. Einige Dinge ändern sich eben nie."

"Und deshalb denkst du, ich würde euch anlügen? Nur weil ich dich zufällig einmal nicht direkt angesehen habe?"

"Deswegen, und weil ich das Gefühl habe, dass du etwas verbirgst. Aber gut, wenn es nicht so ist, dann sieh mir in die Augen und sag mir, dass es keine Möglichkeit gibt, wie man verhindern kann, dass ich auch sterbe, wenn jemand Niklaus umbringt."

Sofort erwiderte Kol meinen Blick fest, schwieg einige Sekunden und seufzte dann leise auf. "Verdammt, du bist wirklich gut", murmelte er mehr zu sich selbst und ich schüttelte enttäuscht den Kopf.

"Komm schon, Kol. Sag uns einfach, was du weißt. Was könnte so schlimm sein, dass du es uns nicht anvertrauen kannst?"

"Es tut mir wirklich leid, Alex, aber ich kann euch nicht helfen. Es gibt eine Möglichkeit, die Verbindung zu trennen, aber der Preis ist einfach zu hoch."

"Er hat recht", flüsterte Davina plötzlich, die bislang nur weiter ihre Wand betrachtet hatte, und ich drehte mich sofort zu ihr um. "Er hat recht, der Preis ist zu hoch. Wir brauchen ein Herz."

Schweigend betrachtete ich Davina und überlegte, wie ich ihr sagen sollte, dass das Herz irgendeines Menschens vielleicht weniger wert war als so viele Vampirleben, aber bevor ich diese grausamen Worte aussprechen konnte, sprach sie glücklicherweise schon weiter. "Es ist nicht nur irgendein Herz, Alex. Die Urhexe war schlau, sie hat versucht, einen Weg zu finden, wie man ihren Zauber niemals brechen kann. Um die Verbindung zwischen Klaus und all seinen Vampiren zu trennen, braucht man das Herz eines Vampirs, der von keinem der Urvampire erschaffen wurde."

Am Rande bemerkte ich, dass Kol leise aufseufzte. Ein Zeichen, das Davina recht hatte. Aber ich war zu schockiert, um darauf einzugehen, als ich verstand, was das bedeutete. Es gab nur einen einzigen Vampir, der nicht von einem der Urvampire abstammte. "Hayley."

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt