Die Wölfin - The Originals FF

Kapitel 132 - 16. März 2014

Der Tag hatte in einer Katastrophe geendet. Okay, zugegeben, es war nicht so schlimm geworden, wie es hätte sein können, aber es war trotzdem ätzend gewesen. Nachdem ich Hayleys Namen ausgesprochen hatte, war uns schnell klar gewesen, dass die Strix uns mit Sicherheit heimlich belauscht hatten und vermutlich schon um die zehn Hexen zu Hayley unterwegs waren. Wir hatten überlegt, wie wir Hayley retten könnten, aber uns war nichts eingefallen. Die Hexen waren bereits in der Stadt und hatten einen gewaltigen Vorsprung, den wir nicht würden aufholen können. Also hatten wir das einzige getan, was uns möglich gewesen war: Davina war mit den Hexen der Strix verbunden und es hatte nur eines kleinen Zaubers bedurft, damit die Hexen auch umkippten, sobald ich Davina ausgeschaltet hatte. Es war ein furchtbares Gefühl gewesen, Davina niederschlagen zu müssen. Ich hatte mich danach tausendmal bei ihr entschuldigt, aber sie hatte nur gesagt, dass sie froh war, dass ich es getan hatte. So hatten wir tatsächlich Hayleys Leben gerettet, wenn auch nur knapp. Aber dadurch, dass Davina eine ganze Stunde lang bewusstlos war, war Kol bereits wieder fort gewesen, als sie aufgewacht war und ich spürte, dass sie das immer noch störte. Aber heute würde sich das ändern. Heute würde sich alles ändern.

"Verdammt, ich hätte nicht erwartet, dass ihr das wirklich hinkriegt", begrüßte ich die Anwesenden überrascht, als ich mit Davina an meiner Seite ein Zimmer der Strix betrat. In der Mitte des Raumes war ein großes Wasserbecken eingelassen, in dem die Körper von den bewusstlosen Elijah und Niklaus trieben. Es überraschte mich, dass die Strix es geschafft hatten, die beiden Urvampire herzubringen. Das war sicher nicht leicht gewesen.

"Erinnert mich noch mal, wieso ich zugestimmt habe, dass sie hier ist", antwortete Ava genervt und warf mir einen hasserfüllten Blick zu, den ich mit einem fröhlichen Lächeln erwiderte.

"Weil ich darauf bestanden habe", erinnerte Davina sie und drückte meine Hand leicht, bevor sie mich losließ und an ihren Platz des Wasserbeckens trat. "Ich werde die Verbindung der Blutlinien der beiden Urvampire trennen und sobald ich davon überzeugt bin, dass Alex nichts geschehen wird, könnt ihr Klaus umbringen. Und dafür muss sie nun einmal hier sein."

Ava verdrehte als Antwort nur die Augen und ich trat an meinen Platz einige Meter hinter Davina. Das, was sie gesagt hatte, war nicht die ganze Wahrheit gewesen. Sie würde die Verbindung zu Klaus brechen, vielleicht auch noch die von Elijah, wenn Zeit bliebe, aber keiner von uns würde zulassen, dass die Strix Niklaus einfach umbrachten. Es hatte mich einige Überzeugungskraft gebraucht, aber irgendwann hatte ich Davina dazu gebracht, meiner Bitte zuzustimmen. Ich war im Moment zwar alles andere als gut auf Niklaus zu sprechen, aber ich wollte dennoch nicht für seinen Tod verantwortlich sein. Selbst wenn er solche Hemmungen nicht gehabt hätte, würde ich nicht tatenlos dabei zusehen, wie die Strix ihm einen Pfahl durchs Herz jagten, während er sich nicht einmal wehren konnte. Also würde Davina mir genügend Zeit verschaffen, damit ich Niklaus und auch Elijah hier rausbringen konnte, bevor ihnen etwas Schlimmes geschehen konnte.

Auch Marcel war am Abend zuvor bei uns gewesen und hatte uns überzeugen wollen, Niklaus nicht töten zu lassen, aber ich hatte ihn abgewimmelt. Er hatte nur Angst, dass Davina den Zauber nicht richtig hinbekommen könnte und er dann auch sterben würde, und ich hatte keine Lust, dabei zuzusehen, wie er Davina mit seinen Zweifeln verunsicherte. Auch wenn er es geschafft hatte, Hayley zu retten, indem er den Strix das Herz ihres toten Ehemanns gegeben hatte, war das hier nicht seine Sache. Er hatte sich bisher nicht eingemischt, also konnte er sich jetzt auch weiter raushalten. Er würde ja schon merken, dass Klaus nicht tot war, nachdem ich ihn gerettet hatte. Bis dahin wäre er nur ein möglicher Schwachpunkt in unserem Plan. Und heute hing alles davon ab, dass unser Plan genau so funktionierte, wie wir es wollten.