Kapitel 60 - 12. Januar 2012

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"Was ist mit dir?", fragte Davina leise in den leeren Raum hinein. "Bist du auch hier, weil du einen Zauber von mir willst? Soll ich auch Rebekah für dich retten?"

Sofort schüttelte ich leicht den Kopf. "Nein, sollst du nicht. Ich meine, ich hätte nichts dagegen, wenn ihr jemand hilft, aber ich würde nicht zulassen, dass du es tust. Nicht wenn du dich damit in Gefahr bringst. Ich bin nicht hier, weil ich etwas von dir brauche. Ich bin wegen dir hier, Davina."

Ich spürte, wie sie neben mir erleichtert aufatmete und mir dann bedeutete, ich solle mich zu ihr aufs Bett setzen. "Ich weiß einfach nicht mehr, wem ich noch vertrauen soll", seufzte sie leise. "Ich dachte gerade, Marcel würde mich doch nicht ausnutzen, aber sobald ich wieder am Leben bin, will er schon den nächsten Zauber von mir. Selbst Cami war nur hier, weil sie meine Hilfe braucht. Ich habe das Gefühl, dass sich niemand wirklich für mich interessiert."

"Das ist nicht wahr", widersprach ich sofort. "Ich interessiere mich für dich und ich glaube, dass es auch Marcel und Cami wichtig ist, dass es dir gut geht. Sie sind sehr auf ihre eigenen Probleme fixiert, ja, aber sie wollen dich auch nur beschützen. Und selbst wenn du ihnen nicht glauben kannst, mir kannst du vertrauen. Ich habe dir versprochen, dich nie auszunutzen und dieses Versprechen werde ich halten. Weil ich dich mag, Davina. Ich mag dich wirklich sehr."

"Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann", antwortete Davina leise, was mich sofort ein wenig zum lächeln brachte. Auch wenn sie die volle Bedeutung meiner Worte nicht ganz zu verstehen schien. "Aber auch wenn du mir helfen willst, kannst du es nicht. Die einzigen, die das könnten, sind die Hexen, und die hassen mich."

"Glaubst du wirklich, dass sie die einzigen sind, die dir helfen können?", fragte ich kaum hörbar.

"Ich weiß es. Nur sie können mir helfen, meine Magie wieder zu benutzen. Aber ich kann nicht einfach zu ihnen gehen und sie darum bitten, mir bei meinem Problem zu helfen. Nicht nach allem, was sie wegen mir erleiden mussten."

Nachdenklich musterte ich Davina, aber mir war schon klar, dass sie recht hatte. Bei ihren Hexenproblemen konnten nur andere Hexen helfen. Ich konnte nichts für sie tun. Außer irgendwie einen Weg zu finden, wie die Hexen Davina wieder in ihrem Zirkel aufnehmen würden. Und genau das würde ich auch tun, koste es, was es wolle. Ich würde alles in meiner Macht stehende unternehmen, damit Davina endlich das Leben führen könnte, das sie so sehr verdiente.

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt