Bevor ich reagieren konnte, hatte Niklaus nach einem von Mikaels Stöckern draußen gegriffen und damit das Fenster in unserem Zimmer eingeschlagen. Ich versuchte noch, Davina zu warnen, doch sie war so auf ihren Zauber konzentriert, dass sie zu spät reagierte, sich den Kopf anschlug und bewusstlos am Boden liegen blieb.
Sofort wollte ich zu ihr rennen, wurde aber von Kaleb aufgehalten, der mich mit einem Zauber am Boden festhielt. "Was soll das werden?", knurrte ich wütend. Ich versuchte, mich loszureißen oder zumindest aufzustehen, aber ich hatte keine Chance.
"Tut mir leid, aber ich habe einen Deal mit Mikael und den wirst du mir nicht durchkreuzen", antwortete er und dieser betrat das Zimmer, als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet.
"Also los, Hexer. Befreie mich, bevor ich meine Meinung ändere und dich doch töte. Oder ich warte einfach, bis Niklaus dort draußen diese Aufgabe für mich übernimmt. Ich bin eure einzige Hoffnung, wenn ihr überleben wollt. Jetzt oder nie."
"Wenn du das tust, werde ich dich höchstpersönlich umbringen!", drohte ich Kaleb, doch von meiner Position am Boden aus wirkte ich wohl nicht gerade besonders bedrohlich. So konnte ich nur hilflos dabei zusehen, wie Kaleb nach Davinas Armband griff und einen leisen Zauber murmelte. Nur ein paar Sekunden später fiel der Armreif von Davinas Handgelenk und Mikael war frei.
Der Urvampir rannte sofort nach draußen, um Niklaus anzugreifen, während ich versuchte, Kaleb in die Augen zu sehen. "Lass mich frei. Sofort", flüsterte ich so eindringlich wie möglich.
"Du hast gerade selbst gesagt, dass du mich umbringst, wenn ich Mikael befreie. Aber ich würde gerne noch ein wenig weiterleben. Also nein, ich werde dich nicht befreien, Alexandra."
Ich öffnete schon meinen Mund, um ihn doch noch irgendwie zu überzeugen, hielt dann aber inne. "Wie hast du mich gerade genannt?", flüsterte ich ungläubig, doch er tat so, als hätte er mich nicht gehört. Trotzdem war ich mir sicher, dass er mich gerade Alexandra genannt hatte. Nur dürfte er eigentlich gar nichts von diesem Namen wissen. Immerhin hatte Davina mich als Alex vorgestellt und auch Mikael hatte vor Kaleb nie mit mir gesprochen. Die einzigen, die mich zumindest gelegentlich mit meinem ursprünglichen Namen ansprachen, waren die Mikaelsons und Marcel.
In diesem Moment wurde es mir schlagartig klar. Niklaus hatte mich vor einiger Zeit davor gewarnt, dass er sich ziemlich sicher war, dass seine Mutter von den Toten auferstanden war und den Körper einer Hexe besetzte. Aber was war, wenn sie nicht die einzige Mikaelson war, die wieder ins Leben zurückgekehrt war? Der Gedanke, dass auch Kol und Finn jetzt im Körper eines Hexers weiterlebten, war nicht allzu weit hergeholt. Und es würde erklären, wieso ich die ganze Zeit das Gefühl gehabt hatte, dass ich Kaleb von irgendwoher kennen würde. Selbst wenn ich mit meiner Vermutung falsch liegen sollte, musste ich es zumindest versuchen. Ich hatte nichts zu verlieren.
"Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings sogar deinem Vater hilfst, Kol Mikaelson", meinte ich mit fester Stimme. Ertappt zuckte Kaleb, oder besser gesagt Kol, zusammen und drehte sich mit einem Gesicht zu mir um, das auch die letzten Zweifel beseitigte. Ich hatte die richtige Ahnung gehabt. "Hör mir jetzt genau zu, Kol. Ich verspreche, ich werde dir nichts antun, wenn du mich freilässt. Aber ich schätze mal, dass Mikael keine Ahnung hat, wer du bist. Denn wenn er es rausfindet, weiß ich nicht, ob er sehr erfreut sein wird, seinen ehemals blutrünstigsten Sohn zu sehen. Wenn du also nicht willst, dass Mikael erst Niklaus umbringt und dann dich, solltest du mich jetzt wieder befreien."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...