"Wir werden gehen."
Erschrocken sah ich auf, als mein Vater das sagte und die Tür hinter sich zuschlug.
"Was? Wovon redest du denn da?", fragte ich schockiert und drehte mich zu ihm um. Das Abendessen konnte auch warten.
"Wir werden gehen", wiederholte er aber nur. "Es ist etwas passiert. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird sich alles verändern. Wir müssen von hier verschwinden und zwar sofort. Pack deine Sachen."
Demonstrativ legte ich meine Sachen weg und verschränkte meine Arme. "Nein. Du kannst hier nicht reinkommen und das von mir verlangen. Ich bin alt genug, Vater, rede mit mir."
Einige Sekunden sah Ansel mich nachdenklich an und seufzte dann leise auf. "Es geht um die Mikaelsons. Sie... Sie sind nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Esther hat einen Zauber gesprochen, über ihren Mann und ihre Kinder. Sie hat sie unsterblich gemacht, stärker und schneller als wir. Ich fürchte, sie werden uns irgendwann angreifen, aus Rache."
Ungläubig musterte ich meinen Vater. Ich wusste ja, dass Esther angeblich Zauberkräfte besaß, aber das? Das klang so unrealistisch. Unsterblich? "Bist du dir sicher?", flüsterte ich leise.
"Ja, leider. Ich habe sie heute gesehen. Sie haben sich schneller bewegt als ich es sehen konnte und sie waren unfassbar stark. Ab jetzt sind sie eine Bedrohung für uns alle hier. Sie sind keine Menschen mehr. Sie sind Monster. Und sobald ihnen klar wird, dass sie stärker sind als wir alle, werden sie sich mit Sicherheit für Henriks Tod rächen wollen. Deshalb müssen wir von hier verschwinden."
Vater ging aus der Küche, um unsere Sachen zu packen, in der festen Erwartung, dass ich ihm sofort folgen würde. Zu seinem Erstaunen und auch zu meinem eigenen tat ich das jedoch nicht. Stattdessen stellte ich mich ihm in den Weg, sah ich ihn fest entschlossen an und schüttelte den Kopf. "Nein."
"Nein?", wiederholte mein Vater leise. "Was soll das heißen?"
"Nein, ich werde nicht gehen. Ich habe hier ein Leben, ich habe Freunde. Das werde ich nicht aufgeben."
Skeptisch zog mein Vater eine Augenbraue hoch. "Du hast Freunde? Seit wann?"
Oh. Das hätte ich jetzt vielleicht nicht erwähnen wollen. Aber jetzt war es eh zu spät. Wenn ich meinen Vater überzeugen sollte, dass wir in der Nähe der Mikaelsons bleiben sollten, dann würde ich das nur schaffen, indem ich ihm die Wahrheit sagte. "Schon seit einer Weile. Ich habe dir nicht davon erzählt, weil ich wusste, es würde dir nicht gefallen."
Mein Vater musterte mich genau und seufzte leise auf. "Nein, sag mir, dass das nicht stimmt. Sag mir nicht, du hast dich mit den Mikaelsons angefreundet."
"Doch, das habe ich. Elijah war immer gut zu mir, er war zu jeder Zeit für mich da. Er ist ein wunderbarer Freund. Und seine Geschwister sind ebenso nett. Ich verstehe einfach nicht, was du für ein Problem mit ihnen hast. Wieso sollte ich mich von ihnen fernhalten? Ich bin mir sicher, dass sie mir nie etwas antun würden, keiner von ihnen. Warum siehst du das so anders?"
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...