Davinas Magieausbrüche wurden immer heftiger und häufiger. Die meiste Zeit schlief sie zum Glück, aber wann immer sie wach war, litt sie furchtbar. Und ich konnte nichts anderes tun als neben ihrem Bett zu sitzen und ihr dabei zuzusehen.
Irgendwann kam Rebekah nach oben und fing an, Davina Beruhigungsmittel zu geben, während sie schlief. "Denkst du, das wird ihr helfen?", fragte ich leise und sie sah mich voller Mitleid an. Ein Blick, auf den ich lieber verzichtet hätte.
"Zumindest wird es die Ausbrüche reduzieren. Aber es wird sie nicht heilen. Wir... wir haben herausgefunden, was ihr fehlt."
"Und, was ist es? Wie können wir ihr helfen?", fragte ich hoffnungsvoll, auch wenn Rebekahs Blick mir sagte, dass ich keinen Grund zur Hoffnung hatte.
"Beim Ernteritual ist die ganze Magie der drei Mädchen vor ihr in sie übergegangen und jedes stand für ein Element. Erde, Luft, Wasser und Feuer. Diese Magie bricht jetzt aus ihr heraus, es ist zu viel Macht für ihren Körper. Die Ausbrüche werden sie zerstören und den Großteil der Stadt gleich mit."
Fassungslos sah ich Rebekah an und schüttelte langsam den Kopf. "Nein. Nein, das kann nicht sein. Das werde ich nicht zulassen. Es muss doch einen Weg geben, wie wir ihr helfen können. Bitte, Rebekah, ich würde alles tun!"
"Es gibt nur einen Weg, zumindest die Stadt und vielleicht auch Davina zu retten. Sophie lässt sich gerade mit einem alten Ritual zur Ältesten machen. Sie kann das Ernteritual beenden und dann werden alle vier Mädchen wieder auferstehen."
Rebekah stand wieder auf und drückte leicht meine Schulter, bevor sie zurück nach unten ging und mich sprachlos zurückließ. Ich sollte zulassen, dass Davina hingerichtet wird, nur weil sie vielleicht wieder auferstehen könnte? Ich hatte zwar schon vor einigen Jahrhunderten davon gehört, dass das Ritual funktionieren sollte, aber damals waren es andere Umstände. Jetzt war ja nicht einmal klar, ob Sophie überhaupt in der Lage wäre, das Ritual zu beenden.
Einige Minuten später kam Marcel ins Zimmer und sah mich ernst an. "Ich will sie hier rausbringen, bevor Klaus sie zwingt, sich opfern zu lassen", flüsterte er so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte. "Wirst du mir helfen oder nicht?"
Ich zögerte keine Sekunde und hatte Davina schon im nächsten Augenblick hochgehoben. "Sag mir einfach, wo ich sie hinbringen soll", antwortete ich fest. "Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand sie verletzt. Dann sehe ich eher dabei zu, wie diese ganze verfluchte Stadt in Flammen aufgeht."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...