Die Wölfin - The Originals FF

Kapitel 42 - 31. Oktober 2011

"Ich kann mich wieder erinnern", keuchte Cami. Ihre Stimme war ganz rau von den vielen Schreien. Als Davina und ich bei ihr angekommen waren, hatten wir gemerkt, dass Cami manipuliert worden war und so hatte Davina die ganze Nacht genutzt, um diese Manipulation aufzuheben. Irgendwann war auch Josh gekommen, der zumindest wusste, was Cami gerade durchmachen musste. Jetzt hatte es endlich funktioniert und Cami war wieder ganz sie selbst.

"Wenn ich Klaus das nächste Mal sehe, bringe ich ihn um", murmelte sie, während sie sich langsam aufrichtete.

"Nicht wenn ich es zuerst tue", antwortete Davina ernst. Josh sah nur betreten auf den Boden. Wahrscheinlich wusste auch er, dass mit Klaus seine gesamte Blutlinie aussterben würde. Aber wenn er nichts sagte, würde ich es auch nicht tun.

"Du hast nicht zufällig ein paar Blutbeutel in deinem Kühlschrank?", fragte er Cami, um von seinem eigenen Verhalten abzulenken.

Davina fing jedoch sofort an, sich Sorgen zu machen und schnitt sich ohne nachzudenken mit einem Messer in die Hand. "Hier, trink von mir. Du wirst deine Kraft noch brauchen."

Josh zögerte etwas, fing dann aber an, ihr Blut zu trinken. Schnell wandte ich meinen Blick ab und atmete tief durch. Ich konnte ihr Blut bis hierhin riechen und das war wirklich verlockend. Aber ich wollte nicht von ihr trinken. Normalerweise hatte ich mich immer unter Kontrolle, aber ich hatte gehört, dass es für einen Vampir schwieriger war, wieder aufzuhören, wenn er Gefühle für die Person hatte, von der er trank. Das Risiko wollte ich nicht eingehen. Als Davina mir also auffordernd ihr Handgelenk hinhielt, schüttelte ich nur den Kopf.

"Ich brauche nichts. Ich bin älter als Josh, ich komme noch länger ohne Blut aus. Mir geht es gut."

Nachdenklich musterte Davina mich, spannte sich dann aber plötzlich an. "Jemand im Quarter zaubert. Sie versuchen, mich zu lokalisieren."

Sofort sah ich mich um, in der Erwartung, gleich von den Hexen überrannt zu werden. "Wir müssen von hier verschwinden. Jetzt."

Nur wenige Minuten später waren Cami, Davina und ich draußen und auf dem Weg zur St. Annes Church. Dort würden sie sicher am wenigsten mit Davina rechnen. Josh musste in Camis Wohnung bleiben, bis die Sonne untergegangen war, aber das würde er schon überleben. Wir waren gerade in der Kirche angekommen und ich atmete erleichtert aus, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und drei Hexen auf uns zukamen. Bevor ich reagieren konnte, wurde Cami durch die Luft geschleudert und landete hart auf dem Boden, wo sie regungslos liegen blieb.

Ohne zu zögern rannte ich mit voller Geschwindigkeit auf die Hexen zu. Ich schaffte es jedoch nicht mehr, sie zu erreichen, denn eine der Hexen streckte nur ihre Hand aus und brach mir mit einer Bewegung mein Genick. Das letzte, was ich hörte, war ein wütender Schrei von Davina, bevor alles schwarz wurde.