Als wir das Rousseaus erreichten, hörte ich schon von weitem die Geräusche eines Kampfes und spannte mich an. Also hatte Elijah tatsächlich recht gehabt, Davina war in Gefahr. Ich wusste, dass sie stark war und gut in der Lage, sich selbst zu verteidigen, trotzdem rannte ich ohne zu zögern los, um ihr zu helfen. Sobald ich jedoch die Bar betrat und mir die Situation ansah, blieb ich genauso wie Elijah und Marcel wie erstarrt stehen. Wie es aussah, wurde Davina von einigen Hexen angegriffen, aber sie schien alles unter Kontrolle zu haben. Denn sie war nicht alleine. Offenbar hatte sie ihre Verbindung zu Mikael genutzt, um ihn herzuholen und der war gerade dabei, die letzte der Hexen zu töten. Dann drehte er sich jedoch zu Davina um und ging entschlossen auf sie zu. Kurz wunderte ich mich, wieso Davina ihn nicht einfach wieder fortschickte, aber dann fiel mein Blick auf ihr Handgelenk. Sie musste im Kampf ihr Armband verloren haben, mit dem sie Mikael kontrollierte. Niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten.
Theoretisch war mir bewusst, dass auch ich keine Chance gegen ihn hätte, doch als er nach Davinas Hals griff, um sie zu würgen, dachte ich nicht mehr nach. Ich reagierte nur noch. In der nächsten Sekunde stand ich hinter Mikael und riss ihn mit aller Kraft von Davina fort. Ich hatte Glück. Mikael hatte mich nicht erwartet und so schaffte ich es, Davina aus seinem Griff zu befreien. Zu meinem Pech jedoch konzentrierte er sich jetzt stattdessen ganz auf mich.
"Ah, Alexandra. Du hast mich in letzter Zeit nicht mehr sehr häufig besucht. Hattest du Angst vor mir? Denn glaub mir, die war berechtigt."
Plötzlich stand Mikael direkt vor mir und zielte mit einem Pfahl auf mein Herz. Ich hatte keine Chance mehr auszuweichen, doch zu meinem Glück konnte sich Elijah endlich aus seiner Starre lösen und mich zur Seite stoßen, bevor Mikael mich ernsthaft verletzen konnte. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Pfahl in seiner Hand der Weißeichenpfahl war. Und mit genau dem ging er jetzt auf Elijah los.
Mein bester Freund hatte jedoch anscheinend noch nicht begriffen, in welcher Gefahr er schwebte, denn statt auszuweichen sah er nur geschockt seinen Vater an. Wie in Zeitlupe bemerkte ich, dass Elijah sich anspannte, als Mikael ausholte. Er wollte nicht weiter vor ihm davonlaufen, er wollte sich ihm stellen und mit ihm kämpfen. Aber selbst ich konnte erkennen, dass er in einem direkten Kampf verlieren würde. Wenn er dem Pfahl nicht auswich, würde er sterben.
In diesem Moment hörte ich auf zu denken. Ich sah vor meinem inneren Auge, wie Mikael Elijah pfählte und wusste nur noch, dass ich das nicht zulassen konnte. Also rannte ich auf Elijah zu und stieß ihn zur Seite, sodass Mikael ihn nicht treffen konnte. Nur hatte ich dabei nicht bedacht, dass ich dadurch selbst direkt in Mikaels Schusslinie kam. Das bemerkte ich aber erst, als sich das spitze Holz des Weißeichenpfahls durch meine Haut in meine Brust bohrte.
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...