Kapitel 121 - 19. Oktober 2013

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"Und du bist dir sicher, dass das hier eine gute Idee ist?", fragte ich meine Freundin noch einmal und sah auf die bewusstlose Frau vor uns, die durch einen Barrierezauber eingesperrt war.

"Nein, sicher bin ich mir nicht. Aber du hast selbst gesagt, dass ich Stärke zeigen muss. Und dafür werde ich Hilfe brauchen."

"Weißt du, wenn du willst, dass ein Hybrid diese Kara umbringt, hättest du nur fragen müssen", bemerkte ich und sah nachdenklich zu Hayley, die langsam wieder zu sich kam. "Diese Hexe hat dich verletzt, ich würde sie mit Vergnügen dafür bestrafen."

"Nein, das geht nicht. Wenn irgendjemand dich dabei erwischt, würdest du zum Feind der Hexen werden und somit auch offiziell zu meinem Feind. Das kann ich nicht riskieren."

Ich nickte verständnisvoll und lehnte mich dann gegen die Wand, als Hayley sich ganz aufrichtete und sich wütend umsah. "Davina? Was soll das? Lass mich sofort wieder frei!" Sie versuchte, auf Davina zuzulaufen, wurde aber von dem Begrenzungszauber aufgehalten.

"Tut mir leid, Hayley, aber das kann ich nicht tun. Ich bin nicht dein Feind, aber ich brauche deine Hilfe. Ich habe Ärger mit einer bestimmten Hexe und..."

"Du irrst dich", unterbrach Hayley sie. "Heute ist der einzige Tag im Monat, an dem ich ein Mensch bin und meine Tochter sehen kann. Wenn du mich von Hope fernhältst, bist du sehr wohl mein Feind. Das wirst du bereuen"

Ich musste zugeben, ich hatte ein wenig Mitleid mit Hayley und so wie Davina aussah, hatte sie das auch. Aber sie war fest entschlossen, ihren Plan durchzuführen, und das konnte ich ihr nicht verübeln. "Das Risiko werde ich wohl eingehen müssen", antwortete Davina trocken, was Hayley nur noch wütender machte. Ich hatte mich bisher im Hintergrund gehalten, aber mittlerweile war es wohl an der Zeit, Hayley ein wenig zu beschwichtigen. Ich konnte verstehen, dass es sie wütend machte, ihre Tochter nicht sehen zu können, aber darüber würde sie hinwegkommen, wenn sie unser Angebot hörte.

"Ganz ruhig, Hayley. Ich weiß, dass du Hope sehen willst, aber wir hätten dich nicht hergebracht, wenn wir dir nicht im Gegenzug auch etwas anbieten könnten."

Bei diesen Worten schien die Hybridin sich ein wenig zu beruhigen und sie musterte mich abschätzend. "Und was könnt ihr mir anbieten?"

"Deine Freiheit", antwortete Davina ihr und holte eine Kerze hervor, auf die sie Hayleys Blut tropfte. "Solange diese Kerze brennt, ist dein Fluch aufgehoben und damit auch der von allen Wölfen in deinem Rudel."

"Ich soll meine Zukunft einer kleinen Flamme anvertrauen?", fragte Hayley spöttisch nach. "Und wenn ein Windstoß kommt, ist der Fluch sofort wieder da? Nein, danke, auf dieses Angebot verzichte ich lieber."

"Jetzt hör ihr doch wenigstens bis zum Ende zu", seufzte ich leise und tatsächlich blieb Hayley daraufhin still.

"Ich habe einen Zauber über die Kerze gelegt. Niemand außer mir selbst kann sie löschen. Du musst nur diese eine Sache für mich tun, und ich werde deinen Fluch aufheben. Dann kannst du deine Tochter länger sehen als nur ein paar Stunden in jeder Vollmondnacht. Versprochen."

Einige Sekunden zögerte Hayley, aber ich wusste schon, wie ihre Antwort lauten würde, bevor sie sie aussprach. "Okay. Wir haben einen Deal. Also gut, wen soll ich für dich umbringen?"

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt