"Und dann bist du einfach gegangen?", fragte Davina leise nach, während wir ein wenig hinter Kol über den Friedhof in New Orleans liefen. Esther hatte Kol zurück in die Stadt gerufen und seit Davina wieder hier war, hatte ich die Zeit genutzt, um sie über alles zu informieren.
"Ja, ganz genau. Ich konnte es nicht mehr ertragen, mit ihm zu sprechen. Das hätte eh nichts weiter gebracht", seufzte ich.
"Und wie geht es dir jetzt?"
"Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich fühle mich wie direkt nach seinem Tod und ich hasse es. Es ist, als hätte ich ihn noch einmal verloren, nur dieses Mal wirklich endgültig."
Mitleidig sah Davina mich an und griff nach meiner Hand, wurde aber abgelenkt, als Kol vor einer Gruft stehen blieb und ihr ein Messer entgegenhielt. "Ich störe euch ja nur ungern, aber ich brauche dein Blut, Davina."
"Mein Blut? Wozu das?"
"Diese Gruft ist ein Versteck, das ich früher genutzt habe, um meine magischen Objekte und Experimente unterzubringen. Eine ganze Menge sogar. Nur leider hat die Hexe, mit der ich damals zusammengearbeitet habe, nicht allzu viel Vertrauen zu mir und hat die Gruft versiegelt, sodass ich alleine nicht mehr hinein kann. Ihr Name war Mary-Alice Claire, und so bist du, Davina, die einzige, die diese Gruft öffnen kann."
Kurz wechselte meine Freundin einen Blick mit mir und nachdem ich leicht mit den Schultern gezuckt hatte, schnitt sie vorsichtig in ihre Hand. Unauffällig wendete ich mich ein wenig von ihr ab, und sah erst wieder hin, als sich ein kleines Tor öffnete und wir in die Gruft gingen.
"Wow, du hast wirklich nicht übertrieben", meinte ich beeindruckt, während ich mich im Inneren umsah. Jedes Regal stand voll mit allen möglichen Objekten und selbst ich konnte die Magie spüren, die an diesem Ort konzentriert war.
"Und welches dieser Objekte hilft uns jetzt bei dem Verbindungszauber mit Klaus?", wollte Davina nur wissen, doch auch in ihren Augen erkannte ich, wie fasziniert sie war.
"Keines", antwortete Kol und holte zeitgleich zielsicher eine kleine Box hervor. "Aber es gibt eine andere Lösung, die für uns alle das Beste ist. Wir werden meinen Bruder nicht umbringen, sondern ihn nur erdolchen. So muss Alex keine Schuldgefühle haben, deinen Freunden wird nichts passieren und ich bekomme endlich Rache dafür, dass er mich so oft erdolcht hat. Es ist einfach perfekt."
Neugierig sah ich über Davinas Schulter auf den silbernen Dolch, der in der Box lag. Ich musste zugeben, dass dieser Plan wirklich gut war. Und vor allem viel besser als der, bei dem Niklaus sterben sollte. Nur gab es da ein Problem... "Aber der Dolch ist aus reinem Silber und Silber heilt uns Werwölfe. Deswegen kann der Dolch ihm nichts anhaben. Wie willst du das verhindern?"
"Mit Kemiya."
"Mit Kemi-was?", fragte Davina verwirrt nach und ich war froh, dass ich nicht die einzige war, die noch nie davon gehört hatte.
"Kemiya. Eine alte, fast vergessene Form der Zauberkunst, die Magie und Wissenschaft vereint. Mit ihr kann man jedes Element in ein beliebiges anderes verändern. Und wenn wir genug geübt haben, dann wird es uns gelingen, diesen Dolch in reines Gold zu verwandeln, ohne dass seine magischen Eigenschaften verloren gehen. Und dann haben wir endlich eine Waffe, die Klaus außer Gefecht setzen kann, ohne dass es irgendwelche negativen Konsequenzen für uns hat."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...