Kapitel 114 - 25. Februar 2013

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Nach diesem Gespräch war ich direkt zu Davina zurückgegangen, die gerade zu Josh gehen wollte. Also entschloss ich mich spontan, sie zu begleiten. Auf dem Weg erzählte sie mir, dass Josh und Aiden beschlossen hatten, die Stadt zu verlassen. Anscheinend hatte mein Halbbruder versucht, Aiden auf seine Seite zu ziehen, und der hatte ihn hintergangen. Wenn Niklaus das bemerken würde, sollte Aiden so weit wie möglich von hier weg sein und Josh würde mit ihm fortgehen. Ich würde die beiden vermissen, aber ich wusste, dass es so das Beste war. Niklaus war unberechenbar geworden.

"Danke, dass du auch mitgekommen bist", meinte Josh gerade zu mir, während er, Davina und ich durch die Straßen von New Orleans liefen.

"Natürlich bin ich das. Du hast doch wohl nicht gedacht, dass ihr beide einfach so aus der Stadt verschwinden könnt, ohne euch von mir zu verabschieden", antwortete ich grinsend.

"Da hast du natürlich recht, das würden wir nie wagen. Wisst ihr, ihr beide solltet mitkommen. Was hält euch schon hier in New Orleans? Diese Stadt wird immer gefährlicher."

"Vielleicht werden wir das sogar. Irgendwann. Zuerst müssen wir Kol zurückholen, dann sehen wir weiter", meinte Davina seufzend, setzte dann aber wieder ein Lächeln auf. "Aber das Wichtigste ist erst mal, dass zumindest zwei von uns aus dieser Horror-Stadt herauskommen."

"Tja, wenn ihr irgendwann auch hier rauswollt, müsst ihr nur anrufen. Wo auch immer wir hingehen werden, dort wird immer auch ein Platz für euch sein. Oder was meinst du, Aiden?", fragte Josh und wandte sich dann grinsend in die Gasse. Der Anblick, der sich uns aber dort bot, war im besten Falle schockierend.

Aiden lag am Boden, sein Hals blutverschmiert und sein Herz einige Meter von seinem Körper entfernt. Eindeutig das Werk eines Vampirs. Oder viel eher das eines Hybriden. Schockiert schlug Davina ihre Hände auf den Mund, während Josh wie eingefroren stehen blieb und dann auf die Knie fiel. Unwillkürlich griff ich nach Davinas Hand und zog sie näher an mich. Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich wahr war. Aiden konnte nicht tot sein, das war einfach nicht möglich. Er war doch so kurz davor gewesen, endlich aus der Stadt rauszukommen. Und das alles sollte jetzt vorbei sein? Ich wollte es nicht wahrhaben, aber es war schwer, das zu leugnen, wenn ich meinen Blick nicht von seinem leblosen Körper losreißen konnte.

Josh fing an zu schluchzen, aber weder Davina noch ich wussten, was wir sagen sollten. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie furchtbar das für Josh sein musste. Aiden war der erste Mann, den er wirklich über alles andere geliebt hatte. Und jetzt war er fort, von einer Sekunde auf die nächste. Und das vermutlich nur, weil er Niklaus verärgert hatte. Das hatte er nicht verdient, das hatte keiner verdient. Dafür würde mein Halbbruder bezahlen.

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt