Kapitel 74 - 5. Mai 2012

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Ich wollte gerade etwas antworten, als ich Davinas Schritte hörte und sie kurz darauf mit einem Glas Blut reinkam. Niklaus' Blut. Sofort reichte sie es Josh, schien aber immer noch nicht glücklich zu sein.

"Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie vorsichtig und sie schüttelte den Kopf, was mich nicht sonderlich überraschte.

"Ich habe nur genug Blut gefunden, um einen einzigen Werwolfbiss zu heilen. Marcel hat darauf bestanden, dass Josh es trinkt, aber er wurde auch gebissen. Und jetzt will er Klaus angreifen."

"Alleine?"

"Ja. Ich meine, er geht zumindest nicht unvorbereitet. Cami hat ihm geschrieben, dass sie eine alte Wohnung von ihrem Onkel gefunden hat, in dem alle möglichen schwarzmagischen Objekte sind, die Klaus schaden könnten."

"Und woher soll Marcel wissen, welche Objekte er gebrauchen kann?", fragte Josh leise, dem es schon etwas besser zu gehen schien. "Du solltest zu ihm gehen, Davina, um ihm zu helfen. Und du auch, Alex. Du lebst so lange, dass du mit Sicherheit ein paar dieser Objekte kennst. Ich komme schon klar, mir geht es ja schon wieder gut."

Zögernd nickte Davina leicht und machte sich sofort auf den Weg. Josh zwinkerte mir kurz zu und ich versuchte, das zu ignorieren. Ich hatte seine Worte noch nicht vergessen, wie könnte ich auch, aber das war jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um Davina darauf anzusprechen. Auch wenn Josh das offensichtlich anders sah.

Kurz darauf standen wir mit Cami und Marcel in Kierans alter Wohnung und ich sah mir genau die ganzen Objekte an. Josh hatte recht, einige von ihnen erkannte ich und hielt mich aus genau diesem Grund auch möglichst weit von ihnen fern. Davina hingegen lief entspannt durch die Regale und zeigte Marcel dann einen Wurfstern, der mit einem Treffer tausend Schnitte zufügen konnte. Der steckte die Waffe sofort zufrieden ein und auch ich drehte mich um, um wieder zu gehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Davina so unauffällig wie möglich ein schmales Armband einsteckte. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, sprach sie aber nicht darauf an. Das würde ich erst, wenn wir wieder alleine waren.

Als Davina jedoch die Wohnung verließ und in eine andere Richtung laufen wollte, hielt ich sie auf. "Hey, Davina. Können wir kurz reden? Josh hat mir etwas erzählt und-"

"Tut mir echt leid, aber ich kann gerade nicht", unterbrach sie mich und sah sich nervös um, als hätte sie Angst, belauscht zu werden. "Ich... Ich muss noch etwas erledigen. Wir reden morgen, ja?"

Bevor ich noch etwas sagen konnte, lief Davina weiter und ließ mich verwirrt zurück. Erst stahl sie etwas von Cami und jetzt ignorierte sie mich so? Das passte überhaupt nicht zu ihr. Langsam fing ich wirklich an, mir Sorgen um sie zu machen.

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt