Davina war mittlerweile seit fast einem Monat wieder bei den Hexen. Ich hatte schweren Herzens mit Genevieve einen Deal gemacht. Sie hatte Davina wieder bei den Hexen aufgenommen, damit die ihr halfen, mit ihrer Magie klarzukommen und im Gegenzug musste ich nur ein Treffen zwischen ihr und meinem Bruder arrangieren.
Diesen Deal hatte ich in den letzten Wochen nicht selten bereut, weil Niklaus beschlossen hatte, dass es eine tolle Idee war, etwas mit der Hexe anzufangen. Und es gab wirklich Schöneres als nachts wachzuliegen, weil ich die Geräusche aus dem Zimmer meines Bruders nicht ausblenden konnte.
Von Marcel hatte ich seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr gehört. Ich wusste nur, dass Elijah ihn aus dem French Quarter verbannt hatte, und da Marcel irgendwie wohl vergessen hatte, mir zu sagen, wohin er stattdessen ging, hatte ich seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen. Rebekah hingegen hatte mich zumindest angerufen, um mir zu sagen, dass sie die Stadt verlassen hatte und nicht zurückkommen würde. Ich würde sie zwar vermissen, aber ich konnte es verstehen. Niklaus hatte sie nicht umgebracht, sondern ihr erlaubt zu gehen, und diese Chance musste sie nutzen.
"Und wie geht es dir bei den Hexen?", fragte Josh gerade Davina und riss mich so aus meinen Gedanken. Wir hatten uns in einem kleinen Café getroffen, wie wir es regelmäßig taten. Ich konnte dafür sorgen, dass Niklaus nichts davon mitbekam, und so war Josh vor ihm sicher, sodass er sich in der Öffentlichkeit zeigen konnte.
"Furchtbar", seufzte Davina und verdrehte leicht die Augen. "Ich habe gedacht, sie könnten mir helfen, aber das tun sie nicht. Ich habe bisher noch keinen einzigen Zauber gelernt. Seit Tagen versuchen wir, vertrocknete Rosen wieder zum Blühen zu bekommen, und bei den anderen beiden Erntemädchen hat das auch funktioniert. Nur bei mir klappt es einfach nicht. Und statt mir zu helfen, benimmt sich Monique wie eine Bitch und macht sich über mich lustig."
"Ich dachte, sie wäre vor dem Ernteritual deine beste Freundin gewesen?", fragte ich verwirrt.
"Das war sie auch. Aber seitdem hat sie sich verändert. Sie hat von uns die engste Verbindung zu den Ahnen, sie redet andauernd nur darüber, was sie wollen. Wahrscheinlich denkt sie, dass sie das zu der wichtigsten Person im Zirkel macht und wir sie dafür verehren sollten."
Bei dem Gedanken musste ich leise lachen, wurde aber ernster, als ich bemerkte, wie Josh sich nervös umsah. "Ist alles gut?"
"Ja, ich hab nur gerade gedacht, ich hätte Marcel gehört." Das erklärte, warum er plötzlich so nervös war. Immerhin floh er nicht nur vor Niklaus, sondern auch vor Marcel, nachdem ihn beide als Spion eingesetzt hatten.
"Ich kann ihn nirgendwo entdecken", meinte ich beruhigend. "Aber vielleicht solltest du trotzdem besser gehen. Ich melde mich, wenn ich das nächste Mal weiß, dass Niklaus beschäftigt ist."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...