"Alles Gute zur Fête de Cadeau", grinste ich leicht und überreichte Davina eine kleine Schachtel.
"Du hast mir wirklich etwas besorgt?", fragte meine Freundin überrascht, strahlte mich aber glücklich an. "Das ist das erste Gute, das an diesem Tag passiert."
"War es wirklich so schlimm bei den Hexen?", lachte ich leise. Sie war heute morgen schon früh auf den Friedhof gegangen und war bis heute Nachmittag dort geblieben. Und da sie mich gebeten hatte, mich von den Feierlichkeiten fernzuhalten, hatte ich seitdem hier in unserer Wohnung auf sie gewartet.
"Es war grauenhaft. Der Junge von Kara hat versucht, mich vor den Hexen zu blamieren und das einzige, was mir geschenkt wurde, war ein Dutzend Ziegen. Was soll ich mit Ziegen anfangen? Jetzt mal ehrlich, ein Gutschein wäre mir lieber gewesen."
"Tja, Ziegen sind eben Tradition", grinste ich leicht. "Ich kannte früher viele Frauen, die dafür gestorben wären, ein paar Ziegen geschenkt zu bekommen."
"Klar, aber das war auch im 12. Jahrhundert." Davina verdrehte die Augen, grinste aber und musterte das kleine Kästchen in ihrer Hand skeptisch. "Das ist jetzt aber kein Gutschein für eine Ziege, oder?"
"Wieso? Ich dachte, du hättest gerne einen Gutschein gehabt?", meinte ich lachend, schüttelte dann aber den Kopf. "Aber ich kann dich beruhigen, es ist keine Ziege."
Lächelnd strich sich Davina eine Haarsträhne aus dem Gesicht und öffnete mein Geschenk dann. Sofort hellte sich ihr Gesicht auf, als sie das Armband darin sah. Es passte perfekt zu der Kette, die ich ihr im letzten Jahr zur Fête de Cadeau geschenkt hatte und die sie seitdem nie abgenommen hatte. "Es ist wunderschön", flüsterte sie und legte es sich sofort um.
"Ich bin froh, dass es dir gefällt." Verliebt lächelte ich meine Freundin an, bevor sie mich sanft küsste.
"Ich habe nachgedacht...", fing sie dann leise an, als sie sich wieder von mir löste und ich seufzte gedanklich leise auf. Was kam jetzt? "Über Hayley und ihr Rudel. Ich finde nicht, dass ich den Zauber über sie länger aufrechterhalten sollte."
"Was?", fragte ich entsetzt nach. "Du willst sie wieder dem Vollmondfluch ausliefern? Wieso?"
Hayley und ich waren vielleicht nicht gerade eng befreundet, aber sie war eine Hybridin, wie ich. Und ich hatte noch nicht vergessen, wie es war, eine Wölfin zu sein. Ich hatte vielleicht kein eigenes Rudel, aber ich fühlte mich den Werwölfen noch immer verbunden. Zumindest mehr als den Vampiren hier in New Orleans.
"Nein, das will ich nicht. Ich habe einen Weg gefunden, wie ich ihren Fluch dauerhaft aufheben kann, ohne ihn an meinen Willen zu binden."
"Und das möchtest du tun? Ich dachte, du wolltest Hayley und ihr Rudel nutzen, um Stärke zu zeigen. Was hat sich geändert?" Überrascht musterte ich Davina, die leicht nickte.
"Ja, das war eigentlich mein Plan, aber ich habe verstanden, dass das nicht die richtige Lösung sein kann. Ich kann nicht mit einer Hybridin zusammen sein und zeitgleich jemanden wie sie wie eine Sklavin dazu zwingen, meine Drecksarbeit zu erledigen. Es gibt andere Wege, Stärke zu zeigen. Wenn ich dafür Leben zerstören muss, bin ich nicht besser als die anderen Hexen, und das möchte ich nicht. Man könnte sagen, du hast mich dazu inspiriert, das Richtige zu tun."
Geschmeichelt fuhr ich durch meine Haare und lächelte Davina sanft an. "Ich bin froh, dass du dich so entschieden hast. Du bist wirklich ein wundervoller Mensch."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fiksi Penggemar• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...