"Wieso landen wir eigentlich immer wieder bei den Mikaelsons?", fragte ich meine Freundin seufzend, während ich mit ihr draußen vor dem Anwesen stand. Nachdem Davina es gestern geschafft hatte, Finn dauerhaft in seinen Vampirkörper zu sperren und auch ich mit unserem Plan weitergekommen war, hatten wir einen wirklich schönen Abend zu zweit verbracht. Jedoch war auch dieses Glück mal wieder nur von kurzer Dauer gewesen, denn schon am nächsten Morgen gab es das nächste Drama und mal wieder waren die Mikaelsons der Grund dafür. Dieser eingebildete Vampir Lucien, den ich bislang nie für eine ernst zu nehmende Bedrohung gehalten hatte, hatte es irgendwie hinbekommen, Freya zu entführen und auch wenn ich der Meinung war, dass die eigentlich mächtig genug wäre, um sich selbst zu befreien, nahm ich das persönlich. Also hatte Davina nicht lange gezögert, als Kol sie gebeten hatte, in seinem Anwesen einen Lokalisierungszauber zu sprechen. Sie sollte die Verbindung zwischen Finn und Vincent nutzen, der sich im Moment bei Freya und Lucien befand und obwohl es mir nicht gefiel, mit Finn zusammenzuarbeiten, hatte Davina natürlich sofort zugestimmt.
„Vielleicht ist das einfach dein Schicksal", antwortete meine Freundin mir grinsend, während sie schon zielstrebig das Wohnzimmer ansteuerte, in dem sich alle aufhielten.
„Wenn das mein Schicksal ist, würde ich es gerne umtauschen."
„Glaub mir, wir würden auch lieber auf deine Anwesenheit verzichten", begrüßte mich mein Halbbruder. „Erinnere mich noch einmal daran, was genau du hier machst. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir deine Hilfe bräuchten."
Genervt verdrehte ich die Augen und zwang mich, diesen Kommentar nicht zu nah an mich ranzulassen. So war Niklaus eben, er würde mich immer als eine Fremde sehen, eine lang vergessene Person aus seiner Vergangenheit. Er hatte mich vielleicht einmal in seinem Haus geduldet, aber zur Familie würde ich nie gehören. „Nein, aber ihr braucht Davinas Hilfe. Und ich bin hier, um sicher zu gehen, dass ihr nichts passiert. Bei euch kann man ja nie wissen, jetzt wo ihr eure eigene Familienhexe verloren gebracht habt."
Wütend ging Niklaus einen Schritt auf mich zu, wurde aber von Elijah zurückgehalten. „Es gibt keinen Grund zu streiten", meinte er diplomatisch, ohne mir dabei auch nur in die Augen sehen zu können. Er wusste, dass es diesen Grund sehr wohl gab, nach allem, was in letzter Zeit zwischen uns vorgefallen war, aber ein leichter Handdruck von Davina brachte mich dazu, still zu bleiben.
„Also gut, bringen wir es hinter uns", meinte sie seufzend und fing kurz darauf an, einen Zauber zu sprechen. Ich hatte gedacht, dass das reine Routine werden würde, aber ich bemerkte schnell, dass irgendetwas nicht stimmte. Davina klang viel angestrengter als bei einem gewöhnlichen Lokalisierungszauber und sie brauchte einige Minuten, bis sie den Zauber endlich beendete.
„Sie sind in Virginia. Genauer kann ich es nicht eingrenzen, die Ahnen blockieren mich."
„Aber wir brauchen es genauer!", rief Kol plötzlich aufgebracht. Davina wich automatisch einige Schritte zurück, als er mit einer Handbewegung die Karte vom Tisch fegte.
„Ich habe getan, was ich konnte", entgegnete Davina fest. „Die Ahnen sind zu stark."
„Ich brauche meine Objekte. Wo hält Cami sie versteckt?"
Sofort ging ich einen Schritt auf Kol zu und zog meine Augenbrauen zusammen. „Lass Cami damit in Ruhe. Du wirst ihr nichts tun, verstanden?" Wenn er so wütend war, dann würde ich ihm alles zutrauen.
„Von mir aus. Aber ich hole mir jetzt meine Objekte wieder, ob sie will oder nicht."
Keine Sekunde später war Kol verschwunden und Davina und ich tauschten einen kurzen Blick. Das war selbst für ihn kein normales Verhalten mehr.
„Gibt es wirklich keinen Weg, wie du einen genaueren Ort herausfinden könntest?", durchbrach Elijah die Stille.
„Nein, den gibt es nicht", antwortete Davina. Einige Sekunden musterte ich Niklaus, Finn und Elijah und verdrehte dann seufzend die Augen.
„Kommt schon, bin ich denn jetzt wirklich die einzige, die hier mitdenkt? Lucien ist mit Freya und Vincent unterwegs, zwei mächtigen Hexern, und will offensichtlich irgendeinen bedeutsamen Zauber sprechen. An welchen Ort könnte er dafür schon gehen? Er will Rache an euch, und der Ort, der euer Leben am meisten geprägt hat, ist..."
„Mystic Falls", unterbrach Niklaus mich. „Wir gehen sofort los."
Nur Augenblicke später standen Davina und ich alleine im Wohnzimmer der Mikaelsons. „Bitte, ich habe euch doch gerne geholfen", meinte ich sarkastisch in die Leere des Zimmers und sah dann zu meiner Freundin. „Ich hoffe wirklich, dass das hier nicht für immer mein Schicksal sein wird."
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Die Wölfin - The Originals FF
أدب الهواة• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...