Ich brauchte nicht lange, um mein Rudel mitten im Wald zu finden. Überrascht sah ich mich um, als ich bemerkte, dass nur einige wenige Wohnwagen auf der kleinen Lichtung standen. Ich wusste ja, dass mein altes Rudel in den letzten Jahrhunderten immer kleiner geworden war, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass mittlerweile nur noch so wenig davon übrig war.
"Wer bist du?" Einer der Wölfe verließ seinen Wohnwagen und kam mit grimmigem Gesichtsausdruck auf mich zu. Er hatte mich wahrscheinlich gesehen, wie ich mit Vampirgeschwindigkeit hier angekommen war und war dementsprechend misstrauisch. Ich konnte es ihm nicht verübeln, niemand hier wusste, wer ich war. Für sie war ich nur ein weiterer Vampir, ein weiterer Feind.
"Ich bin hier, um euch zu helfen", antwortete ich ruhig und versuchte, so unbedrohlich wie möglich auszusehen.
"Wir brauchen keine Hilfe. Verschwinde von hier, Blutsauger."
Unwillkürlich verdrehte ich ein wenig die Augen, antwortete aber nichts mehr, weil ich Geräusche aus dem Wald hörte. Sofort drehte ich mich um und sah, wie mehrere Vampire auf die Lichtung kamen und sich kampfbereit umsahen.
"Dieses Rudel ist tabu", knurrte ich leise und machte sie so auf mich aufmerksam. Schnell trat einer der Vampire hervor und musterte mich abfällig. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, soweit ich wusste, war sein Name Diego. Einer von Marcels besten Freunden und anscheinend der selbsternannte Anführer dieser kleinen Jagdgruppe.
"Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass uns jemand das sagt", antwortete er wütend. Also hatte er Rebekah und Elijah wohl schon getroffen. Schön, dass sie Hayleys Rudel beschützen konnten. "Mit den Urvampiren wollten wir uns nicht anlegen. Aber du wirst uns nicht aufhalten."
"Das werden wir ja sehen. Ich bin vermutlich älter als ihr alle zusammen", meinte ich gelassen, auch wenn ich wusste, dass ich in einem offenen Kampf gegen all diese Vampire wohl unterlegen war.
"Aber zumindest bist du nicht unsterblich. Wir sind nicht hier, um Vampirblut zu vergießen, aber wenn du uns nicht aus dem Weg gehst, lässt du uns keine Wahl. Das ist unsere letzte Warnung. Verschwinde von hier."
"Das werde ich ganz sicher nicht tun." Entschlossen sah ich in Diegos Augen, während sich der Werwolf von gerade langsam zurückzog. Er merkte wohl auch, dass sie keine Chance hatten und dass ich die einzige war, die sie noch retten könnte.
Auf ein Zeichen von Diego rannten die ersten Vampire los und konzentrierten ihren Angriff ganz auf mich. Sie wollten erst mich ausschalten, bevor sie Jagd auf die Wölfe machen wollten. Nur hatten sie leider unterschätzt, wie stark ich war. Ich war nicht nur älter als sie und hatte mehr Erfahrung, sondern war auch ein Hybrid. In nur einer Sekunde riss ich einem Vampir sein Herz raus und biss zwei in den Hals. Eine Verletzung, die sie in nur wenigen Stunden umbringen würde. Als die Vampire das merkten, zogen sie sich etwas zurück, doch auf ein weiteres Kommando von Diego hin griffen sie sofort wieder an. Diesmal waren sie vorsichtiger und hielten sich von meinen Zähnen fern und obwohl sie mich nicht ernsthaft verletzen konnten, merkte ich, dass ich sie nicht ewig aufhalten könnte. In weniger als fünf Minuten würden sie mich überwältigen.
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...