Ich wartete die ganze Nacht auf Davina und Kol, aber meine Freundin hatte mir zwischendurch geschrieben, dass es ihr gut ging und ich mir keine Sorgen machen sollte. Das beruhigte mich, denn ansonsten wäre ich doch wieder zurückgegangen. Selbst wenn das bedeutete, dass ich dem Mörder meines Vaters begegnen würde.
Es wurde schon fast wieder dunkel, als Davina endlich nach Hause kam, gefolgt von Kol. "Da seid ihr ja endlich! Was ist passiert? Hat es funktioniert, geht es Cami gut?"
"Ja, Cami ist nichts passiert. Esther hat ihren Körper nicht übernommen. Dafür ist Rebekah jetzt in einem anderen Körper", erklärte Davina kurz, aber ich sah sie nur irritiert an.
"Rebekah? Ich dachte, sie wäre schon vor Monaten fortgegangen. Ich hätte nicht erwartet, dass sie noch einmal zurückkommt."
"Es ist eine etwas längere Geschichte", meinte meine Freundin nur und sah dann zu Kol. "Apropos Rebekah. Du hast gerade gesagt, dass du sie nicht in den Körper geschickt hast, den du behauptest hast zu benutzen. Also sag mir, was du getan hast. In welchem Körper ist Rebekah jetzt?"
"Nun, das ist ebenfalls eine längere Geschichte. Aber die Kurzversion ist, dass Nik vor einigen Jahrzehnten eine Hexe dazu gebracht hat, ein Anwesen zu verfluchen, sodass meine damalige Freundin, deine Vorfahrin, dort eingesperrt war. Das Gebäude wird seitdem als eine Art Irrenhaus für Hexen verwendet. Und genau dort ist Rebekah jetzt. Immerhin war es ihre Schuld, dass Nik überhaupt von meinen Plänen erfahren hat und das getan hat. Man könnte es also Karma nennen."
"Ist das dein Ernst?", fragten Davina und ich zeitgleich und ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ist doch schon eine Ewigkeit her, Kol. Und damit lenkst du nur die Aufmerksamkeit deiner Brüder auf uns. Mal ganz davon abgesehen, dass du keine Ahnung hast, was dort drin mit Rebekah passiert und ob sie überhaupt einen Weg raus findet. Ist es das wirklich wert?"
"Ja, das ist es. Sie hat es verdient. Und ihr wird nichts passieren, das verspreche ich. Sie wird nicht für immer dort bleiben. Nur solange, wie sie es verdient hat. Ihr wird es gut gehen, ehrlich."
Ich war immer noch skeptisch, immerhin war Rebekah immer freundlich zu mir gewesen und fast schon so was wie eine Freundin, aber Davina schien dieses Versprechen zu reichen. Nur gab es da noch eine Sache, die mich störte. Aber vor Kol wollte ich nicht darüber reden.
"Ich habe da eine Theorie, was Rebekah in letzter Zeit gemacht hat", meinte ich also leise zu Davina. "Und wenn ich richtig liege, hatte sie eine sehr wichtige Aufgabe. Wenn sie jetzt nicht mehr da ist, kann sie dieser Aufgabe nicht mehr nachgehen. Ich sollte nachsehen, ob ich mit meienr Vermutung wirklich recht habe. Ist es okay, wenn ich ein paar Tage verschwinde? Es ist wirklich wichtig."
Davina wirkte sehr verwirrt, nickte aber. "Natürlich, wenn du es für so wichtig hältst, ist es das auch. Melde dich bei mir, wenn irgendetwas passiert, ja?"
"Mache ich, versprochen." Leicht lächelte ich sie an und küsste sie kurz. "Ich melde mich bei dir, sobald ich weiß, ob es wirklich wahr ist, was ich denke. Wir sehen uns."
Ohne Kol noch weiter zu beachten ging ich aus der Wohnung und auf direktem Weg aus New Orleans raus in den Wald. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte. Das Geheimnis der Mikaelsons, der Tod meines Vaters, es passte alles zusammen. Die Mikaelsons versuchten, irgendetwas zu beschützen, und das einzige, was so wichtig wäre, war Niklaus' Tochter. Sie war noch immer am Leben. Ich wusste es schon länger, nur hatte ich das nie zugegeben. Immerhin war mein Vater gestorben, weil er zu viel wusste. Aber wenn Rebekah wirklich für die Sicherheit des kleinen Mädchens verantwortlich war und sie jetzt nicht mehr für sie sorgen konnte, war sie vielleicht in Gefahr. Also würde ich sie suchen, sie finden und aufpassen, dass ihr nichts geschehen konnte. Denn trotz allem, trotz ihres grausamen Vaters, war dieses Mädchen meine Nichte und ich würde meine Familie immer beschützen.
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...