Kapitel 120 - 19. Oktober 2013

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Die Musik war ohrenbetäubend laut, aber genau das war es, was ich gerade brauchte. Seit Monaten waren wir keinen Schritt weitergekommen, Kol zurückzuholen, und ich war frustriert. Mittlerweile war es schon fast zu einer Gewohnheit geworden, regelmäßig die Bars von New Orleans zu erkunden und die Nächte durchzutanzen, um die Albträume abzuhalten. Während Davina abends bei den Zirkeln war, hatte ich eh nichts anderes zu tun, und da es traurig war, alleine etwas trinken zu gehen, begleitete mich auch heute wieder Freya. Sie genoss das Leben in vollen Zügen, seit ihre Tante Dahlia, die sie ihr ganzes Leben kontrolliert hatte, endlich gestorben war. In den letzten Wochen war sie zu einer guten Freundin geworden, wir hatten mehr gemeinsam als ich es erwartet hätte. Zum Beispiel unsere Vorliebe, mit genügend Alkohol im Blut auf den Tischen zu tanzen. Und es war schön, außer Davina noch jemanden zum Reden zu haben. Jemanden, der nicht Elijah war. Der war nämlich zu beschäftigt damit, Hayleys neuen Fluch zu brechen, bei dem sie sich nur noch am Vollmond in einen Menschen verwandeln konnte. Oder er war zu beschäftigt, mit Marcel Vampiren das Kämpfen beizubringen. Was auch immer so wichtig war, er hatte in den letzten sieben Monaten nie die Zeit gefunden, sich zumindest bei mir für seinen Verrat zu entschuldigen. In den letzten sechs Monaten, 22 Tagen und fünf Stunden, um genau zu sein. Das würde sich also wohl auch nicht mehr ändern. Kols misslungene Wiederauferstehung war ein Kollateralschaden, ebenso wie meine Freundschaft mit Elijah.

Freya warf mir gerade grinsend eine neue Flasche zu, in der... keine Ahnung, was ich da eigentlich trank, zumindest betäubte es meine Gedanken. Dann klingelte aber ihr Handy und sie ging genervt ran. "Elijah, was ist los?"

Wortlos sprang ich vom Tisch und winkte Freya kurz zum Abschied zu, bevor ich aus der Bar verschwand. Wenn ich dableiben würde, würde ich nur hören, was Elijah von ihr wollte und das würde mich wieder in die Probleme der Mikaelsons verstricken. Und darauf hatte ich wirklich keine Lust. Glücklicherweise verstand Freya das. Es war nicht das erste Mal, dass ich einen unserer Abende frühzeitig beendete, weil ich Elijah aus dem Weg gehen wollte.

"Davina, bist du schon wieder zu Hause?", fragte ich, während ich die Tür zu unserer Wohnung aufschloss. Sie hatte heute wieder ein Treffen mit ihren Hexen gehabt. Keine Ahnung, worum genau es dabei immer ging. Offiziell durfte sie mir gar nichts davon erzählen, also fragte ich nicht nach, um sie nicht in Versuchung zu führen.

"Ja, ich bin im Wohnzimmer." Sofort folgte ich ihrer Stimme und küsste sie zur Begrüßung, aber sie schob mich von sich. "Alex, du weißt, ich liebe dich, aber du stinkst."

Schmollend lehnte ich mich wieder zurück, wurde aber sofort ernster, als ich endlich bemerkte, was an Davina anders war. "Was ist mit deiner Hand passiert?", fragte ich besorgt und musterte die Kühlpackung an ihrem Handgelenk.

"Das war eine der Hexen, Kara", murmelte Davina und wich meinem Blick aus. "Sie wollen nicht auf mich hören und nehmen mich einfach nicht ernst. Diese Kara hatte schon immer ein Problem mit mir und jetzt hat sie einfach mein Handgelenk gebrochen."

"Ist so etwas schon häufiger vorgekommen?" Vorsichtig nahm ich die Kühlpackung von ihrer Verletzung, um sie mir genauer anzusehen. Ihr Handgelenk war angeschwollen, aber nicht so schlimm wie ich es erwartet hätte. "Willst du mein Blut?"

"Nein, das war das erste Mal. Und ich brauche dein Blut nicht, ich habe schon einen Zauber gesprochen, damit es schneller heilt. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich die Hexen dazu bringen soll, mich als ihre Regentin zu akzeptieren."

"Ich glaube, du solltest sie daran erinnern, wie stark du bist. Du bist die mächtigste Hexe, die ich kenne, und sie scheinen das vergessen zu haben. Du hast dir die ganze Zeit Mühe gegeben, verständnisvoll zu sein, aber vielleicht brauchen sie einfach eine Anführerin, die sie daran erinnert, dass sie die Stärkste von ihnen ist."

"Weißt du was? Ich glaube, da könntest du recht haben." Einige Sekunden zögerte sie, als würde sie darüber nachdenken, ob sie ihre Gedanken vor mir aussprechen konnte. "Ich habe eine Idee. Es gibt etwas Wichtiges, was ich erledigen muss. Bisher habe ich gezögert, aber... jetzt ist der passende Zeitpunkt. Kommst du mit? Ich erkläre dir alles auf dem Weg dorthin."

Hallo! Heute mal eine kleine Anmerkung in eigener Sache: Ich habe gerade meinen Online-Fragebogen für meine Bachelorarbeit online gestellt und würde mich freuen, wenn ihr euch ein paar Minuten Zeit nehmen könntet, um ihn zu beantworten und an Freunde und Bekannte weiterzuleiten. Vielen Dank schon mal im Voraus!
https://www.soscisurvey.de/bachelor-muecke/
(Wenn der Link nicht funktioniert: Er steht auch noch mal auf meinem Profil :))

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt