"Davina? Ist alles in Ordnung?", fragte ich leise, während ich langsam auf sie zuging. Sie drehte sich panisch zu mir um und beruhigte sich erst, als sie mich erkannte.
"Ja, alles klar. Ich bin nur etwas durch den Wind", murmelte sie und spielte nervös an ihrer Kette, die ich ihr geschenkt hatte.
"Möchtest du darüber reden? Ich mache mir wirklich Sorgen um dich."
"Ich will nicht darüber reden, nein. Aber ich schätze, du hast das Recht, es zu erfahren. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie du darauf reagieren würdest. Es geht um..."
Kurz bevor sie mir sagen konnte, was es war, das sie so belastete, wurden wir unterbrochen, da ein lebloser Körper hinter uns auf dem Boden landete. Sofort kniete Davina neben dem Jungen, den ich als Josh erkannte, aber ich blieb stehen, um mich umzusehen. Irgendjemand war hier.
"Euer Freund Joshua hat einen Werwolfbiss", meinte plötzlich eine Stimme und ich sah angespannt zu meinem Bruder, der aufgetaucht war.
"Was soll das bedeuten?", fragte Davina aufgebracht.
"Das bedeutet, dass ich ihn gebissen habe und er sterben wird."
"Wieso tust du das, Niklaus?" Langsam trat ich ein paar Schritte vor, bis ich vor Davina und Josh stand. Vielleicht würde ihn das von den beiden ablenken. Oder zumindest verdeutlichen, dass ich zur Not auch für sie kämpfen würde. Was hatte mein Halbbruder nur vor?
"Streng genommen tue ich das nur wegen deiner kleinen Hexe hier. Davina hat Marcel mit einem Tarnzauber geholfen und das hier ist meine Rache dafür. Aber bevor ihr beide ausrastet und etwas Unüberlegtes tut, sollte ich euch sagen, dass ich nicht ohne Rettung für den armen Josh gekommen bin. Ich werde ihm mein Blut geben und ihn heilen. Zumindest wenn Davina mir sagt, wo sich Marcel im Moment aufhält."
"Niemals", zischte diese sofort und sah wütend zu Niklaus auf. "Ich werde meinen Freund nicht verraten. Sie werden Josh doch eh nicht helfen, man kann Ihnen nicht vertrauen."
Ich bemerkte sofort, wie Niklaus wütend wurde, aber statt Davina anzugreifen, lächelte er nur. Was eindeutig noch angsteinflößender war. "Dann wird Josh sterben."
"1917 Patterson Street", meinte ich leise, ohne weiter darüber nachzudenken. Ich würde Joshs Leben nicht riskieren, nicht für Marcel. Erst recht nicht nachdem der so fest entschlossen war, einen Krieg zu beginnen, der Davina in Gefahr bringen würde. Und Niklaus würde eh früher oder später herausfinden, wo Marcel war. "Da wohnte früher Marcels Freund Thierry, dort lebt jetzt Marcel. Und jetzt hilf Josh endlich."
"Das werde ich nicht tun", antwortete mein Bruder gelassen und ignorierte mich, während er nur zu Davina sah. "Du solltest lernen, mir sofort zu antworten, wenn ich dich etwas frage. Lass das deine letzte Warnung sein."
Mit diesen Worten verschwand er und ich drehte mich zu Davina um. Wenn ich Josh da so liegen sah, wurde ich langsam panisch, aber ich zwang mich, Ruhe zu bewahren. Ich brauchte einen klaren Kopf. "Pass du auf Josh auf, damit ihm nichts weiter passiert. Ich werde mich um Niklaus kümmern. Ich werde das Heilmittel besorgen, ich finde schon einen Weg."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...