Zuerst hatte ich nicht lange überlegen müssen, um zu wissen, dass ich Davina begleiten würde. Doch mittlerweile hatte sich einiges geändert und so war ich wieder zurück in New Orleans, während Davina mit Kol ein wenig außerhalb der Stadt blieb, um dort die Verbindung von Niklaus zu Marcel, Josh und mir aufzuheben. Ich hingegen war zurückgekehrt, sobald mein Halbbruder mir von Elijah erzählt hatte. Er war von den Hexen entführt worden, als er an Halloween versucht hatte, einige Werwolfkinder vor dem Blutmond-Ritual zu beschützen und seitdem war er in Esthers Gefangenschaft. Wir suchten schon seit Tagen nach ihm, um ihn zu befreien und jetzt endlich hatte Niklaus eine Spur gefunden. Er hatte mir nicht viele Informationen gegeben, aber in seiner letzten Nachricht stand, wo Esther ihren Sohn gefangen hielt, und ich hatte nicht lange gezögert.
Und jetzt stand ich unsicher auf dem Friedhof und versuchte, zu hören, wo Niklaus sich gerade aufhielt. Er hatte mir nur gesagt, ich solle auf den Friedhof kommen, aber auch er wusste nicht, wo genau Elijah gefangen gehalten wurde. Nach einiger Zeit hörte ich endlich seine Stimme und folgte dem Geräusch sofort. Bei ihm war jemand, aber ich konnte diese Stimme einfach nicht zuordnen. Sie kam mir so vertraut vor, aber der einzige Gedanke, der mir kam, war völlig unmöglich.
Doch als ich Niklaus erkannte, und den Mann, der vor ihm stand, änderte sich alles. Bei ihm stand niemand anderes als unser Vater, Ansel. Ich hätte ihn überall erkannt, aber ich konnte es kaum glauben, dass er tatsächlich nur wenige Meter von mir entfernt stand.
"Das kann nicht sein. Du bist tot, das habe ich genau gesehen", flüsterte auch Niklaus. Ich wollte zu meinem Vater rennen, aber irgendetwas hielt mich noch zurück.
"Das war ich auch. Tausend Jahre habe ich auf der Anderen Seite verbracht, und dich und meine Tochter beobachtet. Und vor vier Monaten bin ich plötzlich mitten im Wald vor New Orleans aufgewacht."
"Vor vier Monaten? Und wieso hast du beschlossen, dich erst jetzt zu zeigen?", fragte Niklaus skeptisch.
"Wie gesagt, ich habe auf der Anderen Seite nichts getan außer dich und Alexandra zu beobachten. Ich habe jeden einzelnen Menschen gesehen, den ihr umgebracht habt. Jeden Tropfen Blut, den ihr getrunken habt, jede unschuldige Seele. Ich habe gesehen, wie aus meinen beiden Kindern Monster geworden sind. Ich habe Zeit gebraucht, um mir über einiges klar zu werden. Das letzte Mal, als ich euch wirklich gesehen habe, wart ihr noch Werwölfe und jetzt seid ihr Vampire. Genau die Wesen, die ich mehr als alles andere hasse. Aber mir ist klar geworden, was ich tun muss. Ich will für dich da sein, Niklaus, so wie ich es schon damals hätte sein sollen. Ich will, dass wir eine Familie werden."
"Ich habe bereits eine Familie", antwortete Niklaus kalt und ging ohne ein weiteres Wort in meine Richtung. Mein Vater sah ihm kurz hinterher, drehte sich dann aber weg und verließ den Friedhof. Ein Teil von mir wollte ihm sofort hinterherlaufen, aber irgendetwas hielt mich noch immer davon ab. Ich hätte nie erwartet, dass mein Vater wirklich so über mich denken könnte. Seit vier Monaten war er jetzt schon wieder am Leben und er war nicht zu mir gekommen. Er wollte mich nicht sehen. Und jetzt wusste ich nicht mehr, ob ich überhaupt dazu bereit war, ihm unter die Augen zu treten.
"Oh, Alexandra. Du bist da", meinte Niklaus überrascht, als er fast in mich hineinlief und riss mich so aus meinen Gedanken. "Hör zu, ich weiß, wir sind wegen Elijah hier, aber ich habe gerade jemanden getroffen und... ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber..."
"Ist schon gut, ich habe Ansel gerade selbst gesehen. Und ich habe alles gehört, was er gesagt hat. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir kümmern uns jetzt erst mal um Elijah, danach kann ich mich immer noch mit unserem wiederauferstandenen Vater befassen."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...