Kapitel 115 - 25. Februar 2013

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"Was machen wir jetzt?", flüsterte Davina einige Stunden später in mein Ohr. Wir waren zurück in unserer Wohnung, aber das alles kam mir noch immer so unglaublich unwirklich vor. Jackson hatte Aidens Körper abgeholt und ihn mitgenommen, um Niklaus damit zu konfrontieren. Der hatte seine Tat zugegeben und Josh war verschwunden. Er hatte uns gesagt, dass er ein wenig Zeit für sich selbst brauchen würde und wir konnten nichts anderes tun, als das zu akzeptieren. Und so waren nur Davina und ich übrig geblieben. Aber ihre Frage blieb: Was sollten wir jetzt machen?

"Ich weiß es nicht", murmelte ich leise und zog sie unwillkürlich noch ein wenig näher an mich. Ich hatte es noch nicht über mich bringen können, sie ganz loszulassen, seit wir Aiden gefunden hatten. Das alles konnte so schnell vorbei sein und ich drehte nur nicht durch, weil ich ihren beruhigenden Herzschlag spüren konnte. "Aber Niklaus wird dafür bezahlen, was er getan hat. Dieses Mal ist er zu weit gegangen. Wir müssen dafür sorgen, dass er niemanden mehr verletzen kann."

Überrascht hob Davina ihren Blick an, um mir in die Augen sehen zu können. "Schlägst du gerade das vor, was ich denke? Wir haben den Dolch nur nie gegen Klaus eingesetzt, weil er dein Bruder ist. Und auch, wenn seine Taten furchtbar sind, ist er das immer noch. Bist du wirklich bereit dazu, deinen Bruder zu erdolchen?"

"Ja, das bin ich", antwortete ich fest. "Er ist nicht mein Bruder, nicht wirklich zumindest. Er ist nur ein weiteres Kind meines Vaters, aber er wird nie die Familie sein, die ich mir gewünscht habe, als ich hier angekommen bin. Dafür ist er viel zu egoistisch. Und vor allem ist er unberechenbar. Er ist eine Gefahr für uns alle, und vor allem für dich. Wir haben schon Kol verloren und jetzt auch noch Aiden. Ich werde nicht zulassen, dass er mir auch noch die nimmt, die ich am meisten liebe. Was mich angeht, ist Niklaus bereits gestorben."

Nachdenklich nickte Davina und küsste mich kurz sanft. Ihre weichen Lippen konnten mich noch immer ablenken, trotz allem, was geschehen war. Sie löste sich erst wieder von mir, als sie atmen musste. "Dann weiß ich, was wir zu tun haben. Marcel hat mich heute Vormittag besucht und wollte den Dolch von mir haben. Ich habe ihm ihn nicht gegeben, weil er mich schon wieder nur für seinen Vorteil benutzen wollte, aber darüber kann ich jetzt hinwegsehen. Er wird nah genug an Klaus herankommen, um ihm den Dolch ins Herz zu rammen. Und dann wird dieses Monster endlich keine Gefahr mehr für uns sein."

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt