Kapitel 31 - 13. September 2011

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Den nächsten Morgen verbrachte ich so unspektakulär wie man es sich nur vorstellen konnte. Ich blieb stundenlang in meinem Bett, las oder dachte über Davina nach. Ein paar Stunden Selbstmitleid würde ich mir gönnen, und dann würde ich all diese Gefühle wieder verdrängen. So hatte ich es schon immer getan und bisher hatte das auch immer gut funktioniert. Erst nach Mittag brachte ich mich selbst mit größter Mühe dazu, aufzustehen und mir etwas Vernünftiges anzuziehen. Ich wollte noch einmal mit Niklaus oder Rebekah sprechen und erfahren, ob sie es mittlerweile geschafft hatten, Elijah zu befreien. Ich hoffte es wirklich, sonst hätte ich ein noch schlechteres Gewissen als eh schon, dass ich meinem besten Freund nicht geholfen hatte, als ich die Chance dazu hatte.

Vorsichtig klopfte ich an die Haustür ihres Anwesens, in der Hoffnung, dass nicht Niklaus aufmachen würde. Zu meinem Glück war es Hayley, die die Tür öffnete und mich erstaunt ansah. "Was machst du denn hier?"

"Ich will mit Rebekah sprechen. Oder zumindest mit Niklaus. Sind sie da?"

"Nein, Klaus ist mit Marcel unterwegs und Rebekah treibt sich keine Ahnung wo rum."

"Okay, danke, dann suche ich sie selbst." Ich wandte mich schon wieder zum Gehen um, als Hayley mich plötzlich zurückrief.

"Hey! Alexandra, oder? Ist es wahr, dass du noch eine Schwester von Klaus bist?"

Überrascht drehte ich mich zu ihr um, nickte aber. "Halbschwester, um genau zu sein. Wir haben den gleichen Vater. Wieso fragst du?"

"Weil das bedeutet, dass du ein Hybrid bist. Du kannst deine Wolfsform kontrollieren, dich verwandeln, wann immer dir danach ist."

"Ja, das kann ich. Und?"

"Es ist nur so, dass ich in letzter Zeit immer wieder diesen einen Wolf sehe... Er scheint mich zu beschützen. Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht...?"

"... meine Wolfsform nutze und damit auf dich aufpasse?", unterbrach ich sie. "Nein, das ist nicht wirklich meine Art. Wenn ich mich verwandle, dann nur, um durch die Wälder zu streifen und mich frei zu fühlen. Sollte ich irgendwann beschließen, dich aus dem Schatten zu beobachten, dann nur in dieser Form. Tut mir leid, da kann ich dir nicht helfen."

"Oh, okay. Trotzdem danke."

Nachdenklich sah ich Hayley an. "Du hast Familie hier, nicht wahr? Im Bayou?"

"Ja, woher weißt du das?"

"Es ist meine Aufgabe, so etwas zu wissen", grinste ich nur leicht. "Wenn du mehr über diesen mysteriösen Wolf erfahren möchtest, solltest du dort anfangen zu suchen."

"Klaus wird mich niemals einfach gehen lassen, um nach meiner Familie zu suchen. Dieses Kind ist zu wichtig für ihn, meine Gefühle sind ihm da völlig egal."

"Na ja, dann geh eben dann, wenn er nicht da ist", antwortete ich grinsend und zwinkerte ihr kurz zu. "Viel Spaß noch. Und viel Glück."

Die Wölfin - The Originals FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt