Ein paar Stunden lief ich weiter ziellos durch den kleinen Park, bis ich mich irgendwann auf eine Bank setzte. Ich wollte nicht mehr über Elijah nachdenken und den alten Zeiten hinterhertrauern, in denen wir uns noch so gut verstanden haben. Wir beide hatten uns verändert, es wurde Zeit, dass ich das akzeptierte. Gerade als ich das gedacht hatte, kamen Elijah und Marcel auf mich zu und ich stand seufzend wieder auf. Seit wann verstanden die beiden sich denn wieder?
„Elijah? Marcel? Was macht ihr hier, ich dachte-"
„Wir wissen, dass Davina den Weißeichenpfahl hat", unterbrach Elijah mich und ich sah ihn fassungslos an.
„Was? Woher-?"
„Als du mir nicht helfen wolltest, bin ich zu Marcel gegangen und habe ihn gebeten, dass er mit Davina spricht. Und das hat er auch getan. Davina weiß, dass auch Marcel und du sterben werdet, wenn Niklaus umgebracht wird, und trotzdem hat sie sich geweigert, den Zauber zu sprechen. Ich weiß, dass sie alles tun würde, um ihre Freunde zu beschützen, also gibt es nur eine einzige mögliche Erklärung: Sie weiß, dass ihr nicht in Gefahr seid, weil sie selbst den Weißeichenpfahl hat. Und aus deiner Reaktion folgere ich mal, dass du das schon wusstest. Irre ich mich da?"
„Nein, da irrst du dich nicht", antwortete ich leise. "Ich wusste es. Aber ich wusste auch, dass ihr nicht in Gefahr seid, solange Davina den Pfahl hat, also fang gar nicht erst an, mir deshalb Vorwürfe zu machen. Du warst nie in Gefahr."
"Ich weiß, ich mache dir auch keine Vorwürfe", meinte Elijah erstaunlich ruhig. "Wir sind hier, um dich zu warnen. Wir sind nicht die einzigen, die wissen, dass Davina den Pfahl hat. Das Gerücht verbreitet sich schon, und zwar unter den Werwölfen und Vampiren ebenso wie unter den Hexen. Sie alle wollen den Weißeichenpfahl haben, um ihn zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Das bedeutet, dass sie alle hinter Davina her sein werden. Ich bin bereit, sie zu beschützen, auch wenn sie mir den Pfahl nicht wiedergibt und für Marcel gilt das gleiche. Du musst uns nur sagen, wo sie ist."
Einige Sekunden sah ich schweigend zwischen Elijah und Marcel hin und her. Er hatte recht, aber ich war trotzdem noch nicht davon überzeugt, dass er es vollkommen ehrlich meinte. "Habe ich dein Wort, dass du Davina nichts tun wirst? Auch wenn sie nicht das tut, was du willst? Egal, was sie mit dem Pfahl vorhat, du wirst ihr nichts tun?"
"Ja, ich gebe dir mein Wort", antwortete Elijah ohne zu zögern und ich nickte leicht. Ich konnte ihm vertrauen, er würde niemals absichtlich eines seiner Versprechen brechen. Das hatte er schon früher nie getan und ich hatte gehört, dass er dieses Prinzip beibehalten hatte.
"In Ordnung. Sie ist im Rousseaus, mit einem Hexer, den sie kennengelernt hat. Ich glaube nicht, dass sie dort wirklich in Gefahr ist, aber wir können zu ihr gehen, wenn ihr darauf besteht." Ich mache mir zwar keine großen Sorgen um sie, aber es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen.
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...