"Du solltest aus New Orleans verschwinden, jetzt wo du einen Tageslichtring hast", meinte Davina gerade leise und sah ernst zu Josh. Es hatte nur Vorteile, dass Josh jetzt in die Sonne gehen konnte. Endlich musste er sich nicht mehr verstecken, und wir konnten uns auch mal draußen treffen. Umso mehr überraschte mich Davinas plötzliche Aussage.
"Wieso sollte ich verschwinden?", fragte Josh sofort und auch ich sah Davina nachdenklich an.
"Marcel hat mich gestern gebeten, einen Tarnzauber zu sprechen. Ich weiß nicht, was er verstecken wollte, aber er verheimlicht irgendetwas vor Klaus. Es wird nicht mehr lange dauern, bis hier ein Krieg ausbrechen wird, und dann wirst du genau zwischen den Fronten stehen. Du solltest dich in Sicherheit bringen, solange du noch kannst. Und für dich gilt das gleiche, Alex."
"Komisch, genau das wollte ich auch gerade zu dir sagen", schaltete ich mich ein und musterte Davina genau. "Du wirst genauso zwischen den Fronten stehen wie wir."
"Das ist etwas anderes, die Hexen würden mich niemals gehen lassen."
"Wenn du glaubst, ich würde dich hier kurz vor einem Krieg allein lassen, kannst du das gleich wieder vergessen. Ich werde nicht fliehen, nicht mehr. Ich bin so lange vor Mikael davongelaufen und muss das endlich nicht mehr tun. Nichts wird mich dazu bringen, von hier fortzugehen."
Unwillkürlich sah Davina sich besorgt um und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Irgendwie verhielt sie sich heute merkwürdig. Eigentlich schon seit einigen Wochen, wenn ich darüber nachdachte. Bevor ich sie aber darauf ansprechen konnte, lenkte Josh mich ab, als er mir zustimmte. "Ganz genau, und für mich gilt das gleiche. Ihr beide seid meine einzigen Freunde und ich werde euch hier nicht zurücklassen."
"Versteht ihr denn nicht, in was für einer Gefahr ihr seid?", fragte Davina plötzlich panisch und stand aufgebracht auf. "Es gibt hier Gefahren, die weit über Klaus hinausgehen. Es kommt etwas Großes auf uns zu."
"Davina, wovon redest du da?", flüsterte ich vorsichtig. "Was weißt du, das wir nicht wissen?"
"Ich... Ich muss zurück zu den Hexen."
Bevor Josh oder ich noch etwas sagen konnten, war Davina bereits verschwunden und ich wechselte einen kurzen Blick mit meinem Freund.
"Bilde ich mir das ein, oder verhält sie sich in letzter Zeit wirklich merkwürdig?", wollte ich leise wissen.
"Nein, das bildest du dir nicht ein. Sie ist fast schon paranoid geworden, überall scheint sie sich nur noch umzusehen. Aber als ich sie das letzte Mal darauf angesprochen habe, hat sie nur gesagt, dass das so eine Hexensache ist und ich mir keine Sorgen machen soll."
Leise seufzte ich und stand dann auch auf, um Davina hinterherzulaufen. "Ich versuche noch mal, mit ihr zu reden. Wünsch mir Glück."
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Die Wölfin - The Originals FF
Fanfiction• Beendet • Eigentlich war ich ein ganz normales Kind in unserem Dorf. Jeden Monat bei Vollmond verwandelte ich mich in ein gefährliches Raubtier, einen Wolf, aber das war bei uns nichts Außergewöhnliches. Die Verwandlungen waren schmerzhaft, aber m...