„Soll ich dir den Rücken eincremen?" Luca zwinkerte mir zu und warf die Cremetube von einer Hand in die andere. „Dann sehe ich ja gleich wie ein paniertes Schnitzel aus." Ja, wir hatten uns gegen die Liegen, die man hier mieten konnte, und für den freien Strand entschieden, so dass unser großes Strandtuch im Sand ausgebreitet war. Ich fand das echt genial, denn erstens sparte es Geld und zweitens liebte ich es den weichen Sand unter mir zu spüren. Auf einer Liege hätte ich auch im Garten meines Vaters liegen können.....aber Sand.....das gehörte einfach zum Urlaub am Meer wie das Rauschen der Wellen. Und dann gab es da auch noch den dritten und wichtigsten Punkt....auf dem Strandtuch konnte ich mich auch an Luca kuscheln und vielleicht.....ich ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen.....okay, hier waren eine ganze Menge Familien mit Kindern..... also keine riesen Knutschorgie, aber ein paar züchtige Küsse waren da trotzdem drin. „Du weißt doch, dass ich Schnitzel liebe." Luca wackelte mit den Augenbrauen. „Na wie könnte ich da nein sagen." Kaum dass ich ausgesprochen hatte, kniete er auch schon neben mir und löste die Schleifen von meinem Bikinioberteil während ich auf meinem Bauch lag. Ich spürte die kühle Creme, die er aus der Tube quetschte.....und dann die Hände, die begannen die Creme zärtlich zu verteilen.......„Also wenn wir erst einmal mit dem Studium fertig sind und Geld verdienen, dann fahren wir beide zusammen in Urlaub." Paula lag bäuchlings auf meinem Bett und wackelte mit ihren Füßen in der Luft. „Vielleicht sollten wir erst einmal das Abitur schaffen, ehe wir studieren." Ja, wir standen kurz vor den Prüfungen. „Du schaffst das doch sowieso lässig", winkte Paula ab. Da war ich mir gar nicht so sicher. Meine Gedanken waren viel zu oft bei meiner kleinen Carmen. „Außerdem müssen wir ja schon einmal Pläne machen, damit wir ein Ziel vor Augen haben. Oder willst du nicht mit mir in Urlaub?" Ich schüttelte kurz den Kopf. „Natürlich will ich mit dir in Urlaub. Wo wollen wir denn hin?" Paula fing an zu kichern. „Natürlich da, wo uns ein heißer Kerl den Rücken eincremen muss." „Lass das nicht Paul hören." Sie winkte lässig ab. „Er kann ja mitkommen und meinen Rücken eincremen. Das ist ja dann kein Widerspruch mit dem heißen Kerl. Aber für dich brauchen wir einen." Ehrlich gesagt hatte ich da nach meinem Erlebnis mit Conny nicht wirklich Bedarf. Aber so verliebt wie Paula war, würde sie das sowieso nicht verstehen. „Also müssen wir irgendwo in den Süden." Sie begann breit zu grinsen. „Ich habe da letztens so einen Bericht über Ibiza gesehen. Da treibt sich im Sommer das Who is Who herum. Da gehören wir doch auch zu." Wieder kicherte sie und ich stimmte mit ein. „Dann müssen wir wohl nach Ibiza." Wir beide klatschten uns mit unserem speziellen Handschlag ab, so wie wir es immer taten, wenn etwas für uns festgeschrieben war.
Ja, damals hatten wir diese Abmachung getroffen. Wir hatten es aber nie geschafft sie umzusetzen. Erst waren wir zu beschäftigt uns etwas aufzubauen und dann war das Leben irgendwie dazwischen gekommen und ich war immer nur alleine nach Ibiza, um zweifelhafte Jobs zu erledigen, während Paula mit ihrem Paul und den Kindern an die Nordsee gefahren war. Ob sie wohl gerade dort auch irgendwo am Strand lag und Pauls Hände genauso zärtlich ihren Rücken einschmierten? Lucas Hände machten gerade einen kleinen Abstecher über meine Seiten und streiften meine Brust. Sofort begann alles in mir zu kribbeln. Ja, Sonne, Strand und ein heißer Kerl waren wirklich eine gefährliche aber auch wirklich tolle Mischung, wie ich gerade wieder einmal feststellen konnte. Da hatten wir damals schon gar nicht so falsch gelegen. Luca legte sich neben mich und griff meine Hand, um unsere Finger miteinander zu verschlingen. Ich schloss meine Augen und genoss einfach die Wärme der Sonne auf meiner Haut und lauschte dem Klang der heran rollenden Wellen. Ja, so musste Leben sein.
„Wollen wir mal ins Wasser gehen?" Irgendwann wurde die Sonne nämlich ganz schön warm und eine Abkühlung wäre genau das, was ich gerade brauchte. Ich setzte mich auf und schaute zum Meer, das verführerisch vor uns in der Sonne glitzerte. Luca hatte sich auch aufgesetzt und schüttelte den Kopf. „Ich wäre eher für Boot fahren. Was hältst du davon?" Mein Blick fiel zu den kleinen Yachten, die dort in der Bucht ankerten. „Boot fahren?" Ich schaute ihn überrascht an. Ibiza und Boot weckte in mir immer unangenehme Erinnerungen. Er deutete grinsend zur rechten Seite des Strandes, wo ein paar bunte Tretboote mit Rutsche standen. „Ja, ich dachte, wir fahren ein Stück raus und schauen uns den Gottesfinger mal aus der Nähe an." Da war ich doch sofort mit dabei. Das hörte sich nach Spaß an, auch wenn ich noch nie in meinem Leben mit einem Tretboot gefahren war. Ich nickte begeistert. „Na dann los!" Luca sprang auf und zog mich auf die Füße. Natürlich so schwungvoll, dass ich an seiner Brust zum Stehen kam und erst einmal einen Kuss bekam. Er legte seinen Arm um meine Schulter und wir schlenderten durch die anderen Sonnenanbeter. Ich ließ meinen Blick schweifen. Hier waren auch viele Familien. Kein Wunder bei der schönen Bucht mit dem flachabfallenden Wasser. „Vielleicht können wir ja auch noch mal mit Espie hierher kommen." Luca schien meine Gedanken erraten zu können. „Aber erst einmal testen wir jetzt das Boot." Er zwinkerte mir zu und wenig später fand ich mich in einem schaukelnden Etwas wieder.
„Na los, treten musst du schon", lachte Luca neben mir und trat in die Pedale. Ein Glück war sein Bruch so schnell und gut verheilt. „Oder bist du zu schwach?" Wie bitte? Meine Beine waren jahrelanges Radfahren gewohnt. Ich trat auch mit voller Kraft zu und unser Boot machte eine ziemlich gute Welle. Spontan schoss mir ein Lied in den Kopf, dass Alex früher oft in der Küche gesungen hatte. „Im Tretboot in Seenot....." begann ich zu singen. Luca schaute mich an und fing an zu lachen. Ja, so frei und unbeschwert musste Leben sein. Mit dem richtigen Mann im Tretboot war man tausendmal glücklicher als mit dem falschen auf einer Yacht.
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Schuss und Treffer - zum Comeback ✔️ Teil 12
RomanceGenia hat in ihrem Leben schon viele Höhen, aber noch viel mehr Tiefen gesehen. Und wer in seinem Leben schon auf dem Tiefpunkt war, der will nur noch in eine Richtung - nach oben - aber nicht mehr um jeden Preis, denn da gibt es auch noch ein klein...