25. Zusammen?

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Im Dunkeln liefen wir dann schweigend durch den Wald nach Hause. Hin und wieder warf mir Diego ein Blick zu und sah dann wieder nach vorne. „Bist du dir sicher, dass wir uns nicht verlaufen haben?", fragte er mich unsicher. „Mein Gott, Diego! Ich kenne mich hier aus! Und wenn du deine Augen anstrengen würdest, dann würdest du das Licht aus unserem Wohnzimmerfenstern sehen! Zwar nur schwach, aber man sieht es!", erklärte ich ihn müde und bemerkte wie er grinste. „Was ist?", fragte ich ihn. „Ähm, UNSER Wohnzimmerfenster? Ich kann mich nicht entsinnen, das wir zusammen gezogen sind oder das wir generell zusammen sind...", grinste er und sieht mich frech und ein wenig erwartungsvoll an. Ich musste selbst etwas grinsen und wurde etwas rot.

„Es sei denn du willst, dass wir zusammen kommen... Ich denke, das würde sich einrichten lassen", meinte er dann leise und legte vorsichtig einen Arm um meine Schulter. Ein wenig scheu sah ich ihn an. „Zu früh?", fragte Diego entschuldigend. Doch ich lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, ich wäre gerne deine Freundin...", murmelte ich entschieden. Aber trotzdem hatte ich einige Bedenken... „Also sind wir jetzt zusammen?", fragte er mich leise und zog mich sanft an sich. Ich zögerte kurz antwortete dann aber mit: „Ja, wir sind jetzt zusammen!" Diego strahlte wie ein kleines Kind, hob mich sanft hoch und wirbelte mich kurz durch die Luft, dann drückt mich dann sanft an sich. Ich musste lächeln und schmiegte mich sanft an ihn. „Ich liebe dich, Clara!", murmelte er leise in mein Ohr. „Ich liebe dich auch!", antwortete ich glücklich. Arm in Arm standen wir einige Minuten mitten im Wald und genossen die Nähe des anderen. „Komm, lass uns nach Hause gehen!", beschloss ich und löste mich aus der Umarmung. Diego nickte und nebeneinander liefen wir zum Waldrand.

Ich vergaß vollkommen, dass ich barfuß war und so war ich total erschrocken, als ich plötzlich einen brennenden Schmerz im Fuß spürte, stolperte und fiel. Doch Diego war schnell und fing mich auf. „Man sollte nachts nicht barfuß durch den Wald laufen, meine Süße!", sagte er grinsend zu mir und half mir auf die Beine. „Danke, dass weiß ich jetzt echt zu schätzen!", murmelte ich ein wenig bissig und versucht aufzutreten. Doch es tat höllisch weh und ich zog scharf die Luft ein. Diego hob mich also kurzerhand hoch und trug mich nach Hause. Zuhause war die Hölle los. Auf dem Sofa saßen Alba, Tini, Lodo, Jorge, Eze und Flor. Auf dem Boden saßen Samuel, Facu, Diego Ramos, Mechi, Xabi und Cande. Langsam kletterte ich von Diegos Arm runter. „Blöde Brennnessel!", fluchte ich als ich die Brandblasen sah, die sich inzwischen gebildet hatten. „Selbst Schuld!", antwortete Diego leise und drückte mir ein Kuss aufs Haar. Ich lächelte glücklich. Mechi sah mich als erstes. „CLARI!", schrie sie und sprang auf um mich zu umarmen. „Langsam!", antwortete ich erschöpft.

„Wir haben uns Sorgen gemacht um euch zwei... Gerade haben wir darüber gesprochen ob wir die Polizei holen sollten!", brummte Eze besorgt. „Uns geht es gut... Abgesehen von dem Brombeergestrüpp und der verdammten Brennnessel...", antwortete ich und löste mich vorsichtig aus Mechis Umarmung. Tini beobachtete mich und Diego misstrauisch. „Clari? Ist da etwas, das wir wissen sollten?", fragte sie mich mit einem braven Lächeln, welches ich ihr nicht abkaufte. Hilfesuchend sah ich zu Diego, der sich hinter mich stellte und beide Arme um mich schlang. Ezequiel und Xabiani fielen die Augen fast aus dem Kopf, als sie sahen, dass ich nicht mal zuckte. Tinis Augen leuchteten beigeistert. „Ich wusste es!", quiekte sie begeistert auf. „A...aber Clari?", fragte Eze mich stotternd. „Du... du hast ja gar keine Angst mehr vor ihm!" Zu Diego sagte er: „ Das hätte ich nicht gedacht, dass sie so schnell vertrauen zu dir aufbaut!" Er grinste glücklich und zog mich noch ein wenig fester an sich. „Warum seid ihr beiden eigentlich so nass?", fragte uns Florencia auf einmal. „Clari ist in einen Teich gefallen und ich musste ihr helfen!", log Diego grinsend. Ich nickte zustimmend.

„Aber Clari kann doch... Ah verstehe...", murmelte Eze und lächelte mich wohlwissend an. Ich wich seinem Blick aus. „Da wir Clari ja jetzt gefunden haben, können wir ja gehen, oder etwa nicht?", fragte Lodo müde und sah mich lächelnd an. „Klar, könnt ihr gehen!", sagte Diego und allen standen auf und verabschiedeten sich. Nur Eze blieb noch kurz. „Eure Idee mit dem Picknick war echt niedlich... Und naja... Florencia und ich sind jetzt zusammen, also... Danke!", murmelte Ezequiel glücklich. „Gute Nacht, ihr zwei!", sagte er noch, bevor auch er das Haus verließ. Müde lehnte ich mich ein wenig an Diego. „Wollen wir schlafen gehen?", fragte er und ich nickte leicht. Vorsichtig hob er mich hoch und trug mich ins Schlafzimmer. „Ich habe beschlossen ein wenig länger bei dir zu bleiben, deshalb habe ich Xabi gebeten mir ein paar Sachen zu bringen!", erklärte mir Diego als er eine Tasche voller Anziehsachen holte. „Ich habe gerne Gesellschaft!", antwortete ich erschöpft. Diego grinste und packte seine Schlafsachen aus.

„Willst du das Bad?", fragte er, aber ich schüttelte den Kopf. „Geh ruhig!", sagte ich und kramte meine Sachen aus dem Schrank. Ich spürte noch kurz Diegos Blick auf mir liegen, dann ging er sich umziehen. Ich zog mich auch um. Meine nassen Sachen legte ich fein säuberlich über die Wäschekiste und kletterte dann ins Bett. Kurze Zeit später kam Diego rein und betrachtete mich lächelnd. „Ich habe eine wunderschöne Freundin, weißt du das?", fragte er mich. Ich sah ihn an. „Wenn du mich damit meinst, dann muss ich dir leider widersprechen... Ich bin nicht wunderschön...", antwortete ich seufzend. „Doch, das bist du!", sagte er gleich und kam auf mich zu. „Ich hatte noch nie eine schönere Freundin als dich! Du stellst alle anderen echt in den Schatten!", versicherte er mir. „Das sagst du jetzt nur so...", murmelte ich leise. „Ich sage das, weil es stimmt!", sagte er daraufhin. Ich muss unwillkürlich grinsen. Mir fielen langsam die Augen zu. Ich spürte, wie sich Diego vorsichtig hinter mich legt und sich sanft an mich kuschelte. Zaghaft nahm ich seinen Arm und legte ihn über meinen Brustkorb. Ich konnte Diegos Grinsen zwar nicht sehen, aber ich fühlte es. Ich spürte wie Diego seine Finger mit meinen verschränkte und mit diesem Gefühl schlief ich dann ein...

Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt