13. Operation Floreze

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Wir saßen noch echt lange in der Küche und unterhielten uns über Gott und die Welt. Irgendwann kamen wir dann auf das Thema Florencia. „Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen ausgerechnet Florencia anzurufen?", fragte Eze mich und wurde ein wenig rot. Ich musste lachen. „Ich wusste, dass sie sofort losfahren würde um nach dir zu sehen... Hätte ich Tini angerufen, dann wäre sie erst zu mir gekommen...", antwortete ich grinsend. Tini nickte. „Natürlich, ich hätte mir fürchterlich Sorgen, bei so einem Anruf, um dich gemacht. Wenn du dann erwarten würdest, dass ich erst zu Ezequiel fahren würde, wenn du doch viel näher wohnst als er, dann hast du dich sehr tief geschnitten...", lachte sie und nahm meine Hand. „Eben, deshalb habe ich ja Flor genommen... Sie würde erst nach Eze gucken und sich dann erst um mich kümmern... Ihr ist Eze doch viel zu wichtig!", kicherte ich und drückte Tinis Hand leicht.

Wir sahen uns beide an und fingen dann ganz laut an zu lachen. Diego und Eze wechselten einen leicht verwirrten Blick, doch dann fielen sie auch mit ein ins Lachen. Doch Ezequiel hörte schnell auf zu lachen. Er sah mich nachdenklich an. „Ist irgendwas, Eze?", fragte ich japsend. „Willst du etwa sagen, dass Florencia in mich verliebt ist?", fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Wer weiß? Ich weiß jedenfalls, dass du ihr viel bedeutest... Und das finde ich echt süß! Trau dich doch einfach und frag sie", meinte ich und versuchte Ezequiel in die Augen zu sehen, die er gesenkt hatte. „Ach, ich weiß nicht... Nee, ich lasse es lieber...", murmelte er unentschlossen. Ich nickte nur und fing an zu Gähnen. Diego grinste mich einfach nur frech an. „Na, müde?", fragte er mich. Ich sah zu ihm und starrte in seine braunen Augen und lächelte auf einmal wie ein blöde.

„Awww, sieh mal... Clari ist verliebt!", murmelte Tini Eze begeistert zu. Ich riss mich sofort von Diegos Augen los und sah Tini ernst an. „Nein, bin ich nicht!", fuhr ich sie unerwartet schroff an. Tini sah mich entschuldigend an. „Tut mir leid, Clari...", meinte sie dann leise. „Nein, mir tut es leid... Ich wollte eigentlich nicht so reagieren. Aber ich rede erst bevor ich denke, das weißt du doch...", entschuldigte ich mich. Diego grinste mich ziemlich blöd an. „Aber ich hätte echt nichts dagegen, wenn du in mich verliebt wärst!", meinte er dann auf einmal. Ich spürte wie ich rot wurde und sah zu Boden. Alle am Tisch fingen an zu lachen. Auch ich. Es war wirklich schön, dass wir so zusammen sitzen konnten und uns ganz locker unterhielten. Irgendwann legte ich meinen Kopf auf Tinis Schulter und schlief dann, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, ein.

Als ich wach wurde, lag ich in meinem Bett. Neben mir lag Tini. Ich musste lächeln und ich strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Verschlafen öffnete sie die Augen. „Oh, entschuldige... Ich wollte dich nicht wecken!", flüsterte ich leise. „Ist doch nicht schlimm", murmelte Tini verschlafen und gähnte. Danach rutschte sie noch ein Stückchen näher an mich ran. Ich legte ihr einen Arm um die Schulter. Ich merkte schnell, dass ich sie gar nicht richtig geweckt hatte, sondern, dass sie nur eine kurze Wachphase hatte, denn sie schlief an mich gekuschelt sofort wieder ein. Ich lächelte sanft und strich ihr behutsam über ihre Haare. Irgendwann schlief ich auch wieder ein. Ich träumte von mir und Diego... Und immer wieder sah ich in seine traurigen braunen Augen und immer und immer wieder spürte ich diese fürchterliche Angst in mir hoch kommen, wenn Diego ein Schritt auf mich zu kam. Ich wurde wach als mich jemand antippte. Schreiend schreckte ich auf. Tini saß erschrocken neben mir und musterte mich besorgt.

„Clari... Ganz ruhig... Ich bin es nur!", beruhigte sie mich mit leiser Stimme. Heftig zitternd ließ ich mich ins Kissen zurückfallen. Als sich mein Atem endlich beruhigt hatte, legte sich Tini wieder neben mich. „Du hast unruhig geschlafen, deshalb wollte ich dich wecken... Ich hatte das Gefühl, dass du Angst hattest... Aber ich wusste nicht, dass du so reagierst... Tut mir leid!", murmelte Tini leise. „Du wirst es mir nicht glauben, aber ich bin dir total dankbar, Tinita... Ich weiß nicht wie lange ich das noch aus gehalten hätte...", antwortete ich ihr seufzend. „Willst du darüber reden?", fragte Tini mich vorsichtig. „Nein... Aber lass uns über Ezequiel und Florencia reden!", sagte ich und fing an zu grinsen.

„Ja, gerne... Denkst du wirklich, dass Flor in Eze verliebt ist?" Tini sah mich fragend an. „Also es ist doch echt nicht zu übersehen und bei Ezequiel bin ich mir relativ sicher!", lachte ich. „Und warum bist du dir so sicher?", fragte mich Tini verwirrt. Ich stupste sie sanft an. „Weil er es mir erzählt hat, deshalb bin ich mir so sicher!", erzählte ich ihr leise. Tini machte große Augen und sah mich grinsend an. „Dann sie verkuppeln! Das wird lustig!", quiekte Tini aufgeregt. Ich lachte. „Lass uns erst Mal herausfinden ob Florencia wirklich seine Gefühle erwidert, sonst hat das alles kein Sinn!", bremste ich ihren Übermut.

„Ja, stimmt. Ich hole kurz mein Handy! Bin gleich wieder da!", lächelt Tini und klettert unbeholfen aus meinem Bett und läuft schnell in die Küche. Triumphierend hielt Tini mir ihr Handy vor die Nase, als sie wieder nach oben kam. „Na dann, finden wir mal so heraus was Florencia so von Eze hält", sagte Tini begeistert und entsperrte ihr Handy. Zeitgleich warf sie sich neben mich auf das Bett. Sie tippte lächelnd auf ihrem Handy rum. Ich rutschte zu ihr um zu sehen was sie mit Flor schrieb. Tini hatte ihr süßes Dauergrinsen aufgesetzt und tippt auf Whatsapp begeistert ihre Nachricht ein.

Chat on:

Florencia (online)

T(ini): Hey Flor!

F(lorencia): Hey Tini! Hast du was Neues von Clari gehört?

T: Ja, habe ich! Ich sitze direkt neben ihr! Haha

F: Das deute ich mal so, dass es ihr gut geht... Sag ihr viele Grüße von mir!

T: Hab ich gemacht... Liebe Grüße zurück!

F: Danke!

T: Clari hat mal ne Frage zu Eze und dir...

F: Oh... ähm... Ja, was möchte sie denn wissen?

Tini und ich fingen an zu lachen... „Sie wird jetzt bestimmt schon total rot!", lachte Tini frech. Ich stupste sie an. „Sei nicht so gemein!", lachte ich und fing an mich mit ihr zu zanken. Irgendwann tippte sie mir frech auf die Nase. „Ach mein kleines Clarilein... Ich habe das Handy, also darf ich bestimmen wie ich über sie rede! Wenn du das Handy hättest, dürftest du das auch!", sagte sie und versuchte sich größer zu machen als sie war. Spielerisch warf ich sie um und lachte frech.

Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt