71. Albtraum

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Ich lief zur Treppe, wo ich mich auf eine Stufe setzte und den beiden zu sah. „Clari! Hilfe mir!", schrie Lara lachend und versteckte sich hinter ihrem Auto. „Lara, ich weiß wo du bist! Komm doch mal her!", säuselte Diego grinsend. „Ganz. Bestimmt. Nicht! Das wäre ja so, als würde die Maus zur Katze rennen! Vergiss es! Ich bleibe hier! Fang mich doch, wenn du kannst!", lachte Lara und sprintete los. Diego ihr sofort hinterher. Ich beobachtete die beiden weiterhin. Ich sah wie sich Lara hinter einem Busch versteckte und versuchte Diego zu beobachten. Sie merkte gar nicht, wie er sich hinter sich stellte. Ich fing an zu grinsen. Plötzlich schnellte er vor, schlang einen Arm um ihren Bauch und hob sie hoch. Erschrocken schrie Lara auf und versuchte sich zu befreien. 

„Hilfe, Clari! Er hat mich!", rief sie laut und lachte, Diego ebenfalls. „Für das nächste Mal weißt du, dass ich gut im anschleichen bin!", meinte er belustigt. „Ja, ja, dass merke ich mir! Das werde ich nie wieder vergessen! Lass mich runter!", bettelte sie und tat so als würde sie anfangen zu weinen. „Lara, stell dich nicht so an!", lachte ich. Diego ließ sie sanft auf den Boden zurück gleiten. „Danke!", meinte Lara leise. „Gerne. Demnächst passt du auf was du sagst! Kleines Monster!", provozierte er frech und ging auf mich zu. „Manchmal kann ich dich echt nicht leiden!", maulte Lara und folgte ihm beleidigt. Lachend setzte sich Diego neben mich und sah Lara belustigt an. „Das ist ja wohl weniger mein Problem, oder?", sagte er frech und Lara streckte ihm die Zunge raus. „Pass ja auf! Sonst fange ich dich und schneide sie dir ab!" Sie sah ihn beleidigt an. Ich wollte eigentlich lachen, aber stattdessen quälten mich fürchterliche Kopfschmerzen. 

„Diego?", murmelte ich leise. „Was ist denn, Prinzessin?", fragte er mich sanft und sehr besorgt. „Können wir reingehen? Ich will mich hinlegen... Ich habe Kopfschmerzen", nuschelte ich ruhig. „Klar, komm her!" Diego stand auf und hob mich hoch. Lara schloss die Haustür auf und ließ uns rein. Ich sah wie Diego Lara einen dankbaren Blick zu warf. Er legte mich auf das Sofa und strich mir durch die Haare. „Meine Prinzessin!", hauchte er und küsste sanft meine glühende Stirn. „Mein Prinz!", flüsterte ich und schloss die Augen. Ich spürte wie Diego mir weiter sanft durch die Haare fuhr, bis ich einschlief.

Ich saß in einem dunklen Raum. Es gab kein Licht. Ich hörte Diegos Stimme. „Hey, Prinzessin! Wie geht es dir?", fragte er mich. Ich sah mich um. Wo war er? „Diego?", murmelte ich schwach. Ich fühlte seine Hand an meiner Wange. „Ich bin hier! Mach dir keine Sorgen. Ich lasse dich jetzt nicht allein!", raunte er mir ruhig zu. „Wo bist du? Kannst du nicht das Licht an machen?", fragte ich verwirrt. Er schwieg. Sein Atem wurde zittrig und ich hörte ihn leise schluchzen. Was war denn los? Warum sagte er einfach nicht was los war? „Diego? Sag doch was!", murmelte ich unruhig. Ich hatte fürchterliche Angst. Ich spürte, wie sich Arme um mich legten und wie sich ein Kopf auf meine Brust legte. Diego. Ich strich sanft durch seine Haare. Mein T-Shirt wurde nass. Er weinte. „Was ist los, Diego? Warum weinst du?", fragte ich mit zitternder Stimme. „Clari... Meine Clari...", hauchte er weinend. Seine Umarmung wurde fester. „Das Licht ist an, Prinzessin... Die Sonne scheint sogar. Dein ganzes Zimmer leuchtet hell..." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das stimmt nicht... Du lügst!", sagte ich und verzweifelte fast. Diego schluchzte weiter. „Nein, Clara. Ich lüge dich nicht an. Das könnte ich nie! Du bist blind... Es tut mir so leid!", schluchzte er auf und drückte seinen Kopf auf meine Brust. Ich war fassungslos. Nein! Das konnte nicht wahr sein!

Kreischend wurde ich wach. Ich öffnete die Augen und war erleichtert sehen zu können. Diego stürmte ins Wohnzimmer und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung, Prinzessin?", fragte er mich. Ich nickte leicht. „Klar, alles ist in Ordnung!", murmelte ich leise und fing an zu schluchzen. Diego setzte sich neben mich und schlang die Arme sanft um meinen Bauch. „Hey, es wird alles gut! Ich bin immer für dich da!", murmelte er ruhig und legte sein Kinn auf meine Schulter. Ich lehnte mich vorsichtig an ihn und versuchte mich wieder zu beruhigen. Sanft streichelte Diego über meinen leicht gewölbten Bauch. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus und ließ mich lächeln. „Meine süße Prinzessin!", hauchte er in mein Ohr. Ich war total froh, dass das Baby von Diego war und nicht von Angelo, geschweige denn Brutus. „Ich habe nur schlecht geträumt, Diego... Mach dir da keine Sorgen", sagte ich leise. Er zog mich näher an sich. „Aber ich mache mir Sorgen, Prinzessin!", gab er ruhig zurück. Ich kuschelte mich Trost suchend an ihn. 

„Willst du über deinen Traum reden?" Ich seufzte leise. „Ich habe geträumt, dass ich erblinde. Es war einfach furchtbar. Es war alles dunkel, ich sah gar nichts... Du hast neben mir gesessen und warst am weinen... Es war schrecklich!", erzählte ich ihm nuschelnd. Er zog mich noch ein bisschen fester an sich. Ich spürte, dass er leicht zitterte und strich vorsichtig über seinen Arm. „Meine Süße. Das wird nie passieren!", antwortete er dann darauf. „Was wird nie passieren? Das ich blind werde oder das du neben mir sitzt und weinst?", fragte ich sanft nach. „Das du blind wirst, das meine ich. Das andere kann ich dir nicht versprechen!", murmelte er leise. Weiterhin streichelte er mit zitternder Hand über meinen Bauch. Ich spürte wie ein paar Tränen von ihm auf meine Schulter tropften. 

Ich drehte mich langsam zu ihm um. Tausend Tränen liefen ihm über die Wangen und tropfen zu Boden. „Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht, Clara! Ich hatte fürchterliche Angst um dich!", fügte er noch leise hinzu. Ich kuschelte mich tröstend an ihn. „Ich würde dich nie alleine lassen! Jedenfalls nie freiwillig... Ich werde immer bei dir sein, egal wie! Du musst nur daran glauben", versuchte ich ihn auf zu muntern, was mir nicht wirklich gelang. Wir schwiegen. Saßen einfach nur da. Eng aneinander gekuschelt. Keiner von uns beiden sagte etwas, sondern genoss einfach nur die Nähe des anderen.


Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt