106. Erklärungen

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Diego löste sich sanft von mir und zog mich ins Wohnzimmer. „Was hast du vor?", fragte ich ihn kichernd. Er drückte mich sanft auf das Sofa und legte sich leicht auf mich. „Ich liebe dich, meine Prinzessin!", hauchte er liebevoll und strich über meine Wange. „Ich dich auch, mein Prinz!", erwiderte ich genauso und sah ihm in die Augen. „Wollen wir einen Film gucken? Nur wir beide?", fragte er mich. Ich nickte begeistert. „Welchen denn?" Ich dachte nach. „Ostwind?", schlug ich vor. „Wie die Dame wünscht!", sagte er grinsend und kletterte von mir runter.

 Er holte die DVD aus dem Schrank und legte sie ein. Ich setzte mich auf und beobachtete ihn. Er drehte sich wieder zu mir und kam auf mich zu. „Lass dich ja nicht von mir ablenken!", lachte ich. Er setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich. Als der Film startete, kuschelte ich mich gemütlich an ihn und lauschte dem Film. Ewige Mal hatte ich diesen Film schon gesehen und ich liebte ihn immer noch genauso wie damals, als Diego ihn mir geschenkt hatte. Ich lachte und weinte immer an denselben Stellen und ich sang leise jedes Lied mit. Meine absolute Lieblingsszene war die Trainingsstunde, wo Maria Kaltenbach Mika zum ersten Mal auf Ostwind reiten sah. Ich liebte das Lied dazu einfach. Ich sang wie immer „Don't let go" mit. 

Schmunzelnd zog Diego mich an sich. Er war mein Schatz! Bei der Turnierszene, wo Sam seinen Unfall hatte, hörte ich erschrockenes Aufatmen hinter dem Sofa. „Madeleine! Violetta! Ihr könnt aus eurem Versteck hervorkommen! Ich weiß, dass ihr da seid!", ermahnte ich die Beiden. Tatsächlich kamen sie mit gesenkten Köpfen aus ihrem hervor. Diego seufzte. So viel zum Thema: Wir beide, alleine! Violetta kletterte zwischen uns und Maddie kuschelte sich an meinen Rücken. Gemeinsam sahen wir den Film zu Ende. Vilu war wieder eingeschlafen. Maddie rappelte sich müde auf. „Geh ins Bett, Süße! Du bist ja hundemüde!", sagte ich sanft und schickte sie schlafen. Sie nickte nur zustimmend und tapste dann die Treppe hoch. Diego hielt die schlafende Violetta im Arm. 

„Geh du auch schlafen, Clari! Ich komme dann gleich!", murmelte er leise um unsere Tochter nicht zu wecken. Leise schlich ich die Treppe hoch ins Schlafzimmer und zog mich um. Gedanken verloren zog ich mir das Kleid über den Kopf, als ich plötzlich zwei warme Hände auf meiner Taille spürte. „Darf ich mich weiter umziehen?", fragte ich leise nach hinten. „Nein! Wo bleibt denn dann der Spaß?", hauchte Diego mir leise ins Ohr. Behutsam und zärtlich strich er über meinen Bauch. Als ich meinen Blick auf seine Hände senkte, stachen mir sofort meine Narben in die Augen. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich riss mich von Diego los. Eilig zog ich mich um und verkroch mich unter der Bettdecke. „Was war das jetzt?", fragte mich Diego vollkommen perplex. 

Ich sagte nichts, sondern kämpfte gegen meine Tränen an. Ich wollte die Erinnerung nicht! Konnte sie nicht verschwinden? Diese Narben werden mich bis ans Ende meines Lebens an Angelo erinnern! Ich fing nun doch an zu schluchzen. „Hey, Prinzessin!", meinte Diego und kniete sich neben das Bett. Sanft strich er mir das Pony aus dem Gesicht. „Bitte, weine nicht! Habe ich irgendwas falsch gemacht?" Er klang beunruhigt. „Es... Es ist alles... alles in Ordnung!", schluchzte ich leise. „Hmmm... Ja, das sehe ich!", antwortete er wenig überzeugt. Vorsichtig wischte er mir die Tränen weg. Ich schob ihn von mir weg. Leise seufzte er und ließ mich dann in Ruhe. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen und schluchzte weiter. Ich hörte, wie Diego sich ebenfalls umzog und sich dann auch ins Bett legte.

 Er kuschelte sich sanft an mich und seine Wärme breitete sich rasend schnell in meinem Körper aus. Er zog mich an sich und versuchte mich zu trösten. Vorsichtig schob er seine Hand unter mein Oberteil und strich liebevoll über meine Haut. Ich fing an zu zittern und wagte es nicht mehr mich zu bewegen. „Prinzessin, es ist alles in Ordnung! Ich tue dir doch nichts! Vergiss ihn einfach, ja?", hauchte er mir ins Ohr und küsste behutsam meinen Hals. Ich kuschelte mich an ihn. „Meine Clari!", murmelte er und legte die Arme fest um mich. Ich schluchzte weiter. „Was ist denn los, Clara?" Ich schob seine Hände von mir weg und versuchte Abstand zwischen uns herzustellen. Diego packte mich und drehte mich zu ihm. „Clara! Es geht dir schlecht! Was ist los?", fragte er energisch.

 „Das ist doch egal! Interessiert doch eh keinen", murmelte ich schniefend. „Doch, mich interessiert es! Ich mache mir Sorgen um dich, Prinzessin!", erwiderte er und strich über meine Wangen. Ich drückte meine Stirn an seine Brust und versuchte mich zu beruhigen. „Es ist alles gut, Clara!" Aneinander gekuschelt lagen wir da. Diego hatte aufgegeben mich aus zu fragen. Ich schniefte immer noch leise, aber ich hatte aufgehört zu schluchzen. Vorsichtig löste ich mich von ihm. Er war eingeschlafen. Er sah sehr besorgt aus, auch wenn er gerade schlief. Ich strich sanft über seine Wangen und erkundete Gedanken verloren seinen Körper. „Ist alles wieder gut?", murmelte er verschlafen. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah ihn an. 

„ 'tschuldigung... Wollte dich nicht wecken... Schlaf weiter!", hauchte ich und strich über seine Wange. „Nein, es geht schon. Also?", fragte er und rieb sich den restlichen Schlaf aus den Augen. „Jaja, alles wieder gut!", murmelte ich und fuhr über seine Brust. „Weißt du eigentlich, wie wunderschön du bist?", flüsterte er sanft und küsste mein Haar. „Du sagst es mir Tag täglich. Ich kann es nie vergessen!", entgegnete ich ihm und hob meine Kopf an. Er lächelte liebevoll. „Was ist so besonders an mir?" Endlich habe ich die Frage ausgesprochen, die mich schon solange bewegt hatte. 

„Dein Charakter! Du bist stark, mutig und lässt dich nicht so schnell einkriegen! Du kannst kämpfen wie eine Löwin! Du bist zu allen freundlich und willst sie kennenlernen. Ich liebe deine Art mit mir zureden, wenn ich irgendwas Dummes gemacht habe oder wenn du mich brauchst! Du hast dieses Funkeln in deinen Augen, dass mir deine grenzenlose Lebensfreude zeigt. Ich liebe es, dir beim Singen zuzuhören, weil es mich immer zu Tränen rührt! Doch das wichtigste ist, du siehst mich so wie ich bin und reitest nicht auf meiner Vergangenheit herum. Ohne dich wäre ich verloren!", erklärte er mir sanft und sah mich ehrlich und aufrichtig in die Augen.

 Ich legte mein Kinn sanft auf seine Brust. „Danke für die tolle Antwort! Ich hätte nie gedacht, dass du mich so siehst!", antwortete ich ihm genauso ehrlich. Zart strich er mir über den Rücken und lächelte. Ihn zu verlieren wäre das Schlimmste was mir je passieren könnte! So einen Mann gibt es nur ein Mal im Leben!

Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt