43. Großer Fehler!

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Ich lief in mein Schlafzimmer und zog mir einen Bikini unter dem Kleid an. Ich streifte mir ein paar Schuhe über. Aus dem Bad holte ich mir ein großes Handtuch und lief dann nach draußen. „Wo gehst du hin?", fragte Diego mich, als er bemerkte, dass ich einfach an ihm vorbei lief. „Ich gehe schwimmen...", murrte ich und blieb stehen. 

Diego musterte mich und die Art wie er mich ansah, mochte ich gar nicht. „Kann ich mitkommen?", fragte er dann gegen meine Erwartungen. „Ähm klar... warum nicht?", antwortete ich sichtlich überrascht. Er lächelte mich sanft an und verschwand kurz nach drinnen. Mit einem Handtuch unter dem Arm kam er wieder raus. Schweigend liefen wir beide in den Wald. 

„Was ist los, Clara? Du siehst so traurig aus", durchbrach Diego plötzlich das Schweigen. „Es ist nichts!", stellte ich sofort klar. Sanft legte er eine Hand auf meine Schulter, die ich aber sofort wieder abschüttelte. „Lass es sein, Diego! Bitte! Ich möchte nicht, dass du mir so nah kommst!" Er starrte mich ungläubig an, doch ich ignorierte es geflissentlich. 

Stattdessen lief ich auf den Brombeerstrauch zu und kletterte hindurch. Diego folgte mir schweigend. Nachdem ich durch das Gartentor getreten war, rannte ich die Wiese hinunter bist kurz vor dem Steg. Ich breitete das Handtuch im Gras aus, zog die Schuhe und mein Kleid aus und band meine Haare zusammen. Diego stand inzwischen neben mir.

 Ich erwartete, dass er meine Narben anstarrte, aber als ich mich umdrehte, sah er mir direkt in die Augen. Eine Strähne hatte sich aus meinen Zopf gelöst und fiel mir nun ins Gesicht. Diego kam langsam ein paar Schritte auf mich zu und strich mir die Strähne sanft hinter mein Ohr. Ich sah ihm weiterhin tief in die Augen und er erwiderte den Blick. 

Er hatte seine Hand auf meiner Wange platziert und streichelte nun behutsam über diese. Ich spürte wie ich immer mehr seinem Bann verfiel. Doch als er mich küssen wollte, wich ich aus. „Bitte, mach es nicht noch schwerer als es jetzt schon ist!", sagte ich und löste mich ganz von ihm. Ich lief zum Wasser und sprang hinein. Ich tauchte ein wenig. Als ich wieder auftauchte, saß Diego an der Kante vom Steg und ließ seine Beine baumeln. Ich sah ihm an, dass er total in Gedanken war.

 Langsam schwamm ich zu ihm zurück. Er hatte mich nicht einmal mehr bemerkt. Ich stemmte mich aus dem Wasser hoch und setzte mich neben ihn. Dabei spritzte ich ihn versehentlich nass. Erschrocken zuckte er zusammen. „Tut mir leid...", murmelte ich zerknirscht. „Schon gut. Passt schon", sagte Diego schon wieder abwesend. 

Nun machte ich mir doch langsam Sorgen. „Was ist mit dir? Du warst doch eben nicht so abwesend gewesen...", fragte ich rücksichtsvoll. „Ich denke darüber nach, ob ich mit Violetta aufhöre und wieder zurück nach Spanien gehe... Reicht dir das als Antwort?", gab er zickig zurück und sprang ins Wasser. Perplex blieb ich allein am Steg zurück. Das würde er nicht wirklich machen! Oder doch? Schnell folgte ich ihm. „Das ist nicht dein Ernst!", sagte ich, als ich ihn eingeholt hatte.

 „Doch, dass ist er!", fuhr er mich an. Zum ersten Mal hatte ich keine Angst vor ihm, als er mich anschrie. „Meinst du wirklich, dass du es dir so einfach machen kannst? Ganz bestimmt nicht!", keifte ich zurück. „Und warum nicht? Hast du etwa Angst, dass sich nach mir keiner mehr für dich interessiert? Das ist so ziemlich nicht mein Problem!", schrie er mich an. Das verletzte mich sehr und mir liefen die ersten Tränen über die Wangen. 

„Du bist so ein mieses Arschloch! Brutus hatte also doch recht!", giftete ich zurück. Diego drehte sich ruckartig zu mir um und schlug mir auf die Wange. Erschrocken schrie ich auf und wich von ihm weg. „Clara... Ich... Es...", stotterte er geschockt und erschrocken über sich selbst. „Geh! Sofort!", sagte ich und würdigte ihm keines Blickes mehr. Immer mehr Tränen liefen mir über meine Wangen. 

„Clara, das wollte ich nicht! Es ist mir so rausgerutscht! Es tut mir leid!", sagte Diego und kam auf mich zu. Ich brachte sofort wieder Abstand zwischen uns. „Du verlässt sofort mein Grundstück! Sonst rutscht mir mal so was raus! Und deine Entschuldigung kannst du dir sonst wo hinstecken! Geh doch zurück nach Spanien! Ist mir doch egal!", schrie ich ihn an. 

Betroffen senkte er den Blick und ging dann tatsächlich. Kaum das ich ihn nicht mehr sah, kletterte ich auf den Steg und kauerte mich weinend zusammen. Er hatte mich geschlagen... Ich hätte ihm nie Vertrauen dürfen! Wie konnte ich mich nur in ihn verlieben? 


Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt