75. Kleiner Husky

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Zuhause setzte ich mich mit Violetta auf das Sofa. Sie schlief seelenruhig. Diego stand in der Tür und beobachtete uns lächelnd. „Ihr beide seid echt niedlich!", stellte er fest. Ich strahlte ihn an. „Willst du sie halten?", fragte ich ihn und er kam langsam auf uns zu. „Wow, du gibst sie mir freiwillig?", antwortete er frech grinsend mit einer Gegenfrage. Ich lachte. „Natürlich, erstens du bist der Vater und zweitens muss ich mal kurz telefonieren!", sagte ich ruhig und stand auf. Vorsichtig legte ich sie in seine Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Pass gut auf sie auf!", fügte ich noch warnend und ging in die Küche. Nachdenklich suchte ich mein Handy, doch ich fand es nicht. „Diego? Weißt du wo mein Handy ist?", rief ich und Diego erschien mit Violetta im Arm. „Schrei nicht so, Clarita und außerdem lieg es im Flur auf der Kommode." Dankend sah ich ihn an und holte mein Handy. Es hatte ein paar Risse, wahrscheinlich hatte Angelo es auf den Boden fallen lassen. Seufzend wählte ich Laras Nummer. Ich ging die Treppe nach oben in mein altes Arbeitszimmer, welches jetzt Violettas Kinderzimmer war. „Hallo, Lara Alonso in Griechenland, was möchte meine liebste Schwester denn?", begrüßte Lara mich lachend.

„Hey, Süße! Wann kommst du wieder nach Argentinien?", fragte ich sie leise. Sie seufzte leise. „Ich weiß es nicht. Ist irgendwas passiert? Ich habe gestern versucht Diego anzurufen, aber er hatte mich weggedrückt und du bist nicht an dein Handy gegangen..." Tränen liefen mir über die Wangen. Mir fehlte meine kleine Schwester. „Ja, es war etwas passiert...", murmelte ich und fing an zu schluchzen. „Hey, Clari! Es ist doch alles in Ordnung! Ist es doch, oder?", fragte sie mich besorgt. Ich schluchzte leise. „Ich muss dir etwas sagen, Lara!", fing ich an, doch sie unterbrach mich gleich. „Ist irgendwas mit deiner Schwangerschaft? Hast du das Kind verloren? Nein, das darf nicht passiert sein!", schnatterte Lara drauflos. Ich musste etwas lachen. „Larita, beruhige dich! Es ist alles in Ordnung, ja! Es ist mehr als nur in Ordnung...", hauchte ich ins Handy. „Was ist es denn dann?", fragte sie mich nervös, was mich zum Lächeln brachte. „Lara... Du bist Tante!", gestand ich ihr glücklich. Sie fing an zu kreischen und ich hielt das Handy ein wenig von meinem Ohr weg. „Schön, dass du dich freust, Larita", lachte ich.

„Clari, ich werde nach Buenos Aires kommen und zwar mit dem nächsten Flug! Scheiß auf meinen Job, meine Familie ist mir wichtiger!", meinte sie plötzlich und ich hörte wie sie auf der anderen Seite der Leitung irgendwas machte. „Ich freue mich schon dich zu sehen!", sagte ich glücklich. „Ciao, Princesca!", sagte Lara hektisch und eh ich etwas erwidern konnte, legte sie auf. Wie auf Kommando fing Violetta unten an zu schreien. Eilig lief ich die Treppe runter und fand einen vollkommen verzweifelten Diego. „Clari, ich habe keine Ahnung was los ist!", sagte er aufgeregt. Lächelnd nahm ich Diego das kleine Geschöpf aus dem Arm. „Die Kleine hat Hunger, Diego. Kein Wunder das du keine Ahnung hast!", lachte ich und setzte mich wieder auf das Sofa. Ich legte sie sanft an meine Brust. Interessiert beobachtete Diego mich dabei. „Ja, gut... Da kann ich wirklich nicht helfen", meinte er lächelnd und setzte sich zu uns. Vorsichtig legte er seine Arme um mich und streichelte sanft über meinen Bauch. Lächelnd legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Nie hätte ich im Traum daran gedacht, dass ich einmal so glücklich sein werde wie jetzt! Dennoch brannte mir noch eine Frage auf der Seele. „Was ist jetzt mit Raoul und Angelo?", fragte ich leise.

„Naja, als ich hier ankam stand die Tür offen und du warst verschwunden, so auch Angelo und Raoul. Danach erreichten mich einige Videobände, diese habe ich angesehen und zur Polizei gebracht... Als die herausgefunden haben wo du festgehalten wurdest, bin ich sofort dahin gefahren und...", fing er an, doch ich unterbrach ihn und vervollständigte seinen Satz. „Und hast die beiden bewusstlos geschlagen, richtig?" Diego nickte leicht. „Jedenfalls sitzen die beiden wieder im Knast und können dir nichts mehr antun. Mach dir keine Sorgen!", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf meine Stirn. „Danke, dass du mich gerettet hast. Ich weiß nicht wie lange ich es noch ausgehalten hätte. Wie lange Violetta es noch ausgehalten hätte... Schließlich war es eiskalt da unten...", murmelte ich und sah auf das Baby in meinem Arm. Liebevoll zog Diego mich näher an sich. Als Violetta fertig war, löste ich mich vorsichtig von Diego und brachte sie in ihr eigenes Zimmer. Sanft legte ich sie in ihr Bett und deckte sie zu. Ich beobachtete sie noch etwas als ich eine sanfte Berührung an meiner Taille spürte. Erschrocken drehte ich mich um und sah in Diegos braune Augen.

„Ich hoffe sie hat deine Augen!", murmelte ich ohne über meine Worte nach zu denken. Diego hingegen grinste nur. Ich drehte mich wieder zu meiner Tochter. Zärtlich zog er mich an sich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Meine Prinzessin!", hauchte er mir ins Ohr und streichelte liebevoll über meinen Bauch. Ich lehnte mich mit meinem Rücken an seine Brust. Violetta zappelte erst ein wenig, rieb sich dann ungeschickt die kleinen Augen und öffnete neugierig. Ich quiekte aufgeregt. „Sie hat unsere Augen!", meinte Diego überrascht. Er hatte recht. Violetta hatte ein blaues und ein braunes Auge. „Huskyaugen...", erwiderte ich lächelnd. Ihre Augen waren nur kurz offen, da hatte sie sie auch gleich wieder geschlossen. „Komm, lassen wir sie schlafen!", sagte ich leise und schob Diego sanft aus dem Zimmer. Die Tür ließen wir angelehnt. „Meine Prinzessin hatte Hunger, nicht wahr?", sagte Diego und lief zur Treppe.

„Ja, das hatte ich allerdings!", lachte ich leise und folgte ihm schnell. Als ich die Treppe runter rennen wollte, stolperte ich und fiel die Treppe runter. Doch Diego, der vor mir lief, fing mich geschickt auf, bevor ich mich ernsthaft verletzen konnte. „Langsam, Honey. Sonst verletzt du dich noch!", rügte er mich. Ich sah ihn neugierig an. „Honey ist neu...", stellte ich fest und Diego lächelte frech. „Aber es scheint dir zu gefallen!", rechtfertigte er sich. „Ja, ich mag ihn. Aber bleib lieber bei Prinzessin. Darauf höre ich glaube ich besser!", lachte ich und ging mit ihm zusammen die Treppe runter.


Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt