53. Secretos

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Ich drehte mich seufzend zu ihm um. „Ich lasse dich jetzt besser alleine! Ich habe schon viel Blödes angerichtet, da will ich es jetzt nicht noch schlimmer machen!", meinte Diego kleinlaut und ging zur Tür. Ich flitzte los und stellte mich ihm in den Weg. „Danke, dass du so bist wie du bist!", raunte ich ihm zu und küsste ihn leidenschaftlich. Diego schlang seine Arme um mich und erwiderte den Kuss genauso leidenschaftlich. Glücklich lächelnd verlor ich mich nach und nach immer mehr in dem Kuss. „Clari, es fällt mir echt schwer mich zurück zu halten!", murmelte Diego an meine Lippen. Ich grinste frech in den Kuss. „Armer Diego!", murmelte ich zurück. Auf einmal hob er mich hoch. Ich quiekte erschrocken und hielt mich leicht an ihm fest. Leicht wirbelte er mich durch die Luft. Als er mich wieder auf dem Boden absetzte, löste ich mich lächelnd von ihm. „Ich liebe dich, Diego!", sagte ich sanft. „Ich liebe dich auch, Clara!", erwiderte er liebevoll und fuhr sanft durch meine Haare. „Darf ich mich jetzt fertig machen?", fragte ich grinsend.

Diego nickte leicht und ließ mich etwas widerwillig los. Ich trat zur Seite und ließ ihn durch die Tür treten. Leise schloss ich die Tür hinter ihm und zog mich um. Ich wechselte den Rock und die Bluse gegen ein hellrotes Kleid ein. Ich kämmte meine Haare zurück und befestigte sie mit einigen Haarklammern. Ich schminkte mich dezent und betrachtete mich bewundernd im Spiegel. Wenn ich mich doch nur immer so hübsch fühlen könnte... Ich packte meine Sachen zusammen und verließ das Bad. Mit einer Bewegung warf ich meine Sachen in den Koffer. Diego lag mit geschlossenen auf dem Bett und rührte sich nicht. Doch sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass er Kopfhörer trug. Sein Handy lag auf dem Nachtschrank und ich nahm es vorsichtig. Er hörte Secretos und zwar in Dauerschleife. Ich lächelte sanft. Vorsichtig legte ich sein Handy wieder auf den Nachtschrank. Ich nahm meine restlichen Sachen und packte sie in meinen Koffer. Danach warf ich mich neben Diego.

Erschrocken zuckte er zusammen und riss fast sein Handy vom Nachtschrank. Ich musste augenblicklich los lachen. Zerknirscht zog sich Diego die Kopfhörer aus den Ohren und legte sie zur Seite. „Du hast mich fürchterlich erschreckt! Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!", meinte Diego teils vorwurfsvoll, teils beleidigt. Nun musste ich erst recht lachen. Ich lachte so sehr das mir die Tränen kamen. Zu allem Überfluss fing Diego an mich zu kitzeln. Er grinste frech und machte weiter. „Bitte, hör auf!", lachte ich hysterisch. „Das ist meine kleine Rache!", grinste er und machte eiskalt weiter. Ich versuchte ihm auszuweichen, doch er zog mich immer wieder zurück. Damit ich nicht mehr wegrutschen konnte, legte er sich zum Teil auf mich drauf. Wir hielten beide inne und es herrschte urplötzlich Stille. Wir waren beide relativ unsicher, was die Situation anging. Wir lagen gemeinsam in einem Bett und er lag auf mir. Wir sahen uns lange in die Augen. Mein Herz raste vor Aufregung. Ich sah Sorge in seinen Augen aufblitzen, dann kletterte er von mir runter. „Was ist?", fragte ich ihn irritiert. „Ich kann das nicht, Clari! Ich habe die Angst in deinen Augen gesehen! Ich möchte nicht, dass du Angst vor mir hast... Ich will, dass du dich bei mir sicher fühlst...", seufzte er und setzte sich, mit gesenkten Kopf, an die Bettkante.

Ich kletterte hinter ihn und schmiegte mich an seinen Rücken. Sanft schlang ich meine Arme um seinen Brustkorb. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter. „Ich fühle mich bei dir sehr sicher! Mache dir da keine Sorgen, mein Süßer! Du wirst immer auf mich aufpassen, besonders hier in Madrid!", murmelte ich besänftigend und genoss seine Nähe. „Meine kleine Prinzessin... Womit habe ich dich nur verdient?", fragte er mich leise. „Du hast mich nicht verdient... Du hast mich erkämpft! Ich habe nur länger gebraucht um zu verstehen, dass ich mein Herz schon lange an dich verloren hatte... Es lohnt sich für die Liebe zu kämpfen, aber nur solange sie echt ist!", erklärte ich ruhig. Er zog mich sanft neben sich. „Um dich werde ich immer kämpfen! Denn du bist es wert!", sagte er lächelnd. Verlegen senkte ich den Kopf und merkte wie ich rot wurde. „Awww, du bist so süß, wenn du rot wirst!", sagte Diego verliebt. Ich wurde noch verlegender als ohnehin schon. „Wir sollten langsam den Flug nach Buenos Aires buchen, mein Liebling!", versuchte ich vom Thema ab zu lenken. Doch damit bezweckte ich, dass er noch mehr grinste. „Sag das nochmal!", bat er mich. „Was? Das mit dem Flug buchen?", fragte ich verwirrt. Er schüttelte den Kopf. „Das andere!" Ich lächelte sanft, drückte mich leicht an ihn und sah ihm fest in die Augen.

„Mein Liebling!", sagte ich liebevoll und Diego lehnte sich vor und küsste mich blitzschnell. „Mein Schatz!", erwiderte er daraufhin. Ich lächelte verträumt vor mich hin. „Aber du hast recht! Ich buche kurz die Flugtickets und dann sehen wir weiter!", sagte Diego und fuhr seinen Laptop hoch. Unbewusst nickte ich und träumte weiterhin. So merkte ich auch nicht, wie Diego ein Foto von mir machte und es auf Instagram stellte. Ich bemerkte es erst, als ich mein Handy nahm um meine Nachrichten zu lesen. Ich starrte auf das Foto und ganz besonders auf den Text unter dem Bild. „Es lohnt sich für die Liebe zu kämpfen, aber nur solange sie echt ist! Ich liebe dich sehr, meine wunderschöne Prinzessin!" Gerade mal 5 Minuten online und das Bild hatte 2.000 Likes. Es dauerte keine drei Sekunden und Lara bombardierte mich auf Whatsapp mit Nachrichten. Schnell öffnete ich den Chat.

Sie fragte mich, ob das, was alle Fanpages erzählen, stimmen würde. Ich fragte sie, was denn alle Fanpages erzählen würden und Lara erzählte mir von dem Bild. Ich machte ein Screenshot und schickte es ihr. Ich konnte mir gerade sehr gut vorstellen, wie sie kreischend in der Redaktion sitzt und alle Kollegen sie anstarrten. Ich konnte mir ein Grinsen nur schwer verkneifen. „Clari, der letzte Flug geht in einer Stunde!", hörte ich Diego sagen und drehte mich zu ihm um. „Dann lass den nehmen!", schlug ich vor. Diego versuchte ein Blick auf mein Handy zu erhaschen, doch ich drehte mich so, dass er nicht drauf sehen konnte. Er schüttelte lächelnd den Kopf und konzentrierte sich auf den Computer.



Claras Vergangenheit ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt