Sichelmond

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Ich seufzte nur. „ Was ich dir gestern vergessen habe zu sagen ist, dass dein Handgelenk verstaucht ist.", sagte Wavvy. „ Ist doch egal...", seufzte ich. „ Müde?", fragte Wavvy und ich blieb einfach liegen. „ Ich muss schon sagen, in meiner Karriere als Arzt hatte ich so etwas noch nicht.", lachte er. „ Leute haben sich noch nie die Gelenke gebrochen?!", fragte ich scherzhaft. „ Ich meinte zwar die Situation in der Narkose aber das die Gelenke so zerstört waren... Darauf könnte ich mich nicht erinnern.", meinte Wavvy. „ Die können alle nicht boxen...", meinte ich und kuschelte mich in mein Kissen. „ Du kannst morgen nach hause .", meinte er und ich begab mich auf den Weg der träume.

Als ich aufwachte, war alles stockdunkel und meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Ich sah auf den elektronischen Wecker, der neben meinem Bett stand. „ 23:42", seufzte ich. Da ich nicht mehr schlafen konnte entschied ich mich, aufzustehen. Ich durchsuchte die Schränke und fand meine Anziehsachen. Es war der lilafarbene und der I'm the bad guy Hoodie im Schrank sowie ein paar Unterhosen, eine Jogginghose und die schwarze Jeans. Ich schnappte mir eine Unterhose, die Jogginghose und den lilafarbenen Hoodie. Im Bad zog ich mich um und trank noch etwas.

Vorsichtig lugte ich aus der Tür und ging in den Gang. Ich durchforstete die Gänge des Krankenhauses bis ich auf das Dach kam. Ich setzte mich auf den Rand des Daches und betrachtete den Mond. Er war gerade ein abnehmender Sichelmond. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich zuckte zusammen. Ich sah langsam und erschrocken Wavvy an, der mich fassungslos und gestresst musterte. „ Spring... nicht...", hauchte er. „ Was?! Ich genieße doch nur die Aussicht...", meinte ich. „ Du willst also nicht springen?", fragte er etwas erleichtert. Ich schüttelte hastig den Kopf. „ Gut...", meinte er erleichtert und setzte sich zu mir. „ Also White, wie heißt du wirklich?", fragte Wavvy. „ Ich hab keine Ahnung...", seufzte ich, „ Wie heißt du?" „ Simon... Aber meine Freunde nennen mich Wavvy oder Wavvyboi... Du weißt wirklich nicht wie du heißt?", antwortete er mir. Ich schüttelte den Kopf. „ Weißt du wie alt du bist?", fragte er. Wieder schüttelte ich den Kopf. „ Du hast eine coole Haarfarbe...", lachte er. Ich sah ihn verwirrt an. „ Sie haben einen Rosastich...", lachte er. „ Das muss jetzt unhöflich klingen, was ich eigentlich nicht will, aber bist du schwul?", fragte ich vorsichtig. Er lachte auf und antwortete: „ Nein. Ich mag zwar die feministische Kleidung, aber ich stehe dennoch auf Frauen. Warst du schon seit deiner Geburt ein Sklave oder ab einem gewissen Alter?" „ Seit dem ich fünfzehn war, bin ich ein Sklave.", antwortete ich. „ Warst du schon mal so richtig verliebt?", fragte er. Ich sah in den Mond und begann zu grinsen. „ Wusst ich es doch!", meinte er und boxte mir leicht in die Schulter, „ Die Person ist dir noch immer wichtig, oder?" „ Wir haben uns jeden Freitag und Samstag am See getroffen und sahen uns den Mond an...", schwärmte ich. „ Du liebst die Person immer noch... oder?", lachte Simon leicht. Ich sah Simon an, dann den Mond und ich merkte wie sich meine Wangen rot wurden. „Das ist der Grund warum du nach, wahrscheinlich, so viel Zeit so viel Hoffnung, Selbstvertrauen und Normalität hast.", meinte Wavvy. Ich musste lachen und er sah mich verwirrt an. „ Es tut mir leid, wenn ich jetzt jemanden beleidige, aber ihr wollt einfach nur, dass euch jemand befriedigt, die Hausarbeiten gemacht werden, dass ihr beschützt werdet und ihr braucht das Gefühl der Macht...", meinte ich und trommelte mit acht Fingern. „ Ich weiß... ich kann nichts gegen Taddl's, Marley's und von den anderen tausenden Menschen deren Entscheidungen tun, aber ich kann kranke Sklaven, heilen und aufmuntern.", erklärte er mir. „ Wenigstens einer... Ich weiß nicht einmal ob die Person mich liebt...", seufzte ich. „ Aber was sollte dann das mit dem Mond bedeuten?", fragte er. „ Unsere Beziehung ist ziemlich kompliziert... Diese Person ist... war mein Lehrer... Ein paar Wochen vor Schulbeginn haben wir uns kennengelernt und wurden beste Freunde....", erklärte ich. „ Sonst wär deine Geschichte doch langweilig wenn das alles so einfach wäre. Wie geht es deiner Hand?", fragte er. „ Sie tut ein bisschen weh.", meinte ich. „ Schau mir in die Augen...", meinte er und ich tat das. „ Sie tut höllisch weh... nicht wahr?", fragte er. Ich nickte und mir rann eine Träne runter, die ich mir sofort weg wischte. „ Komm wir gehen wieder rein.", meinte er und ich nickte. Er half mir auf und meinte: „ Wärst du gesprungen und gestorben hätte ich nun viele Probleme mit T..."

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt