Gefühlskalter T

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Ich saß noch lange allein auf dem Dach. Ich lag gerade, als die Tür aufging.  „ Da bist du...", meinte T und setzte sich zu mir. „ Es... tut mir leid... Ich war in einer Art Trance und als mich Marley arrogant genannt hat, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt...", murmelte ich und sah zu ihm. „ Ist schon in Ordnung...", seufzte er. „ Ist es nicht... hätte ich ein Messer gehabt, hätte ich ihn abgestochen...", murmelte ich. „ Hast du aber nicht! Ausserdem hat er es irgendwie verdient...", meinte er ziemlich leise. „ Hast du deswegen nichts gesagt?", fragte ich. „ Keine Ahnung...", seufzte er und legte sich zu mir. „ Also siehst du mich nicht als geisteskranker Killer?", fragte ich. „ Killer? Nein. Geisteskrank? Ja. Weil du Marley gebissen hast? Nein.", schloss er sämtliche Fragen aus. „ Weswegen dann?", fragte ich verwirrt. „ Weißt du weswegen ich dich vor kurzem kleiner, süßer Psycho genannt habe?", fragte er nach. Ich schüttelte zaghaft den Kopf und T meinte: „ Zum einen bist du ein Stein. Gefühlskalt. Zum anderen bist du ein Wolf. Er passt auf seine Freunde auf und hält die Schädlinge auf zum Unterschied, dass du ihn, mit Psycho-Spielchen, abhalten willst, wieder zu kommen. Dann bist du wieder wie ein Teenager. Verrückt, blauäugig und für jeden Spaß zu haben. Es gibt auch eine Seite, die niemand kennt. Eine Höhle. Aber es gibt eine Seite, die du bis jetzt selten gezeigt hast. Deine menschliche Seite. Ich weiß zwar nicht was deine Menschliche-Seite ist. Ich weiß nicht einmal ob du mir sie schon mal gezeigt hast..." Ich musste leicht lächeln und T begann mich seltsam zu mustern.

„ Ist was?", fragte ich besorgt. „ Was hast du da im Mund?", fragte er.

Ich war im Kampf und kassierte einen Rechtenhaken. Mein linker Eckzahn flog raus.

„ Nichts...", meinte ich und setzte mich auf. „ Doch! Da war etwas! Es hat seltsam geglänzt!", behauptete er. „ T! Lass es! Es ist nichts!", schrie ich fast und stand auf. Er sah mich mitleidig an.

„ Es tut mir leid...", sagten wir dann gleichzeitig und unsere Blicke trafen uns. Eisblau trifft auf grau. Fesselnd. In seinen Augen sah man teils Frust und Trauer, aber auch Liebe und Faszination. Er tat mir leid. Plötzlich unterbrach er den Blickkontakt und sah zu Boden. Ich sah ihn verwirrt an und setzte mich wieder zu ihm. „ Was ist?", fragte ich und lehnte mich an ihn an.

... *seufzt*
Denk nicht dran! Tröste ihn!

„ Bin nur unglaublich und unglücklich verliebt...", seufzte er. Es zerbrach mir mein Herz und ich musste ihn umarmen. „ Es tut mir leid... Ich würde dich lieben, wär da nicht Tim...", hauchte ich. „ Du siehst ihn wahrscheinlich nie wieder! Warum wartest du dann noch auf ihn!?", fragte er ziemlich laut und sah mich traurig an. Ich löste mich aus der Umarmung und legte meine Hände um mich. „ Könntest du bitte antworten?", fragte er.

Ich stand auf und ging. Ich ging die Treppen runter und suchte Wavvy. „ Wo willst du hin?", fragte T, als er mich bei der Schulter fest hielt. „ Zu Wavvy...", murmelte ich und ging weiter. „ Du bist doch gerade erst wieder zurück gekommen! Warum gehst du wieder?!", fragte er. „ Damit du nachdenken kannst, was du gerade im Gespräch gefühlskalt gemacht hast!", schnauzte ich ihn an und rannte fast.

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt