Forest

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Ich wachte auf und Ardy's Schuss in mein Herz schallte nach.

Müde stand ich von der Couch auf und ging mich waschen und anziehen.

Bevor ich mich zum Bahnhof aufmachte, drückte ich dem schlafenden T einen Kuss auf die Stirn und hinterließ ihm einen Brief.

Gemütlich setzte ich mich in den Zug, der nun zweieinhalb Stunden zum Ziel fuhr. Da es nun 10:30 war, würde ich um 13:00 ankommen.

Endlich war ich da. Zaghaft klopfte ich an die Tür und eine Pflegerin öffnete die Tür. „ Sind Sie Marcus?", lächelte sie und ich nickte. „ Herr Jasper meinte bereits, dass Sie sehr wahrscheinlich heute kommen würden, ach kommen Sie doch rein. Ihre Urgroßeltern, Frederic und Antonia, sind draußen, wenn Sie mir folgen würden...", lächelte sie und ich folgte ihr.

Sind meine Urgroßeltern nicht tot?
Ach ja, ich bin ja eine Generation gejüngert...

Die Pflegerin ging voraus und gab bescheid, dass ich da war.

„ Marcus! Schön dich zu sehen!", lächelten die beiden und ich umarmte sie freudig. „ Ihr seht prächtig aus, seid ihr jünger geworden?", lächelte ich und setzte mich, nachdem meine Oma auf den Sessel zeigte. „ Jasper hat uns vorgestern erzählt, dass du lebend wieder nach Hause kamst. Und dann noch in so einer guten Verfassung... das hätte ich mich nie getraut zu träumen.", lächelte sie und die Pflegerin brachte mir etwas zu trinken. „ Wie hast du es geschafft, so schnell zu entkommen?", fragte Opa fasziniert. „ Nun ja... es hat mich jemand gekauft und er hat mir nichts befohlen... nicht geschlagen... nichts... Mit ihm habe ich jetzt eine Wg...", lächelte ich. „ Pass auf dich auf... Man weiß nie, wie solche Leute ticken... zuerst kaufen sie dich... sind ganz nett... und im nächsten Moment vergewaltigen sie dich... Halte deinen Allerwertesten nie in seine Richtung.. Du weißt nicht, wie schnell die etwas in dich schieben können.", warnte er mich und ich lächelte verständlich: „ Ich werd's mir merken..."

Okeeeeee...
Er hat aber recht.... das letzte mal hatte er richtig schnell etwas in dir...
Gargo!

„ Wie viele Leute musstest du umbringen? Waren es sehr viele?", fragte Oma und ich zögerte. „ Weißt du, Marcus... du bist nicht der Erste, der versklavt wurde. Mein Opa wurde selbst zum Sklaven. 13 Jahre lang war er gefangen, bevor er mit 41 starb. In den 13 Jahren tötete er 23 Menschen...", erklärte mein Opa.

Nur?!

„ Ich bin nicht der Erste?", fragte ich verwundert. „ Nein... mein Opa sollte der letzte gewesen sein... Nur dann hatte Stanley bei ihnen Wettschulden, als du 13 warst und dann hatte er dich eingelöst...", erklärte er und ich sah ihn ungläubig an.

Er hat was?!

„ Was zum... Er hat... aha...", meinte ich mit wut-zitternder Stimme. „ Beate!", rief mein Opa und die Pflegerin kam. Er deutete auf den Wald und sie brachte mich zu einer Hütte. Sie drückte mir ne Axt in die Hand und meinte: „ Falls du keine Wut mehr hast; denk dran, er hat dich verraten..." Sie ging einfach und ich schmiss die Axt in den nächst besten Baum.

Das ging sehr lange so weiter. Irgendwann hielt ich das Teil in meiner Hand und schlug stetig gegen einen Baum.

Ich beruhigte mich und der Baum begann zu kippen. „ Baum fällt!!!!", schrie ich und rannte weg.

„ Ein bemerkenswertes Temperament...", lächelten die Beiden als ich zurück kam.

Ich stellte noch viele Fragen zu meinen Vorfahren und nahm dann den Abend-Zug Richtung Heimat.

(27.1.)

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt