23.12.

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Ist es nicht seltsam, dass ihr euch benehmt, als wärt ihr ein Paar, aber ihr nicht zusammen seid...
Sei still...
Aber-
Schnauze!

Ich öffnete die Augen und merkte, dass ich mich ziemlich fest in Ts Brust gekrallt hab. Schnell ließ ich los und schmiegte mich an ihn. „ Süß...", hauchte er und umarmte mich. Ich kicherte und murmelte: „ Sorry..." „ Kein Problem Kleiner...", meinte er und umstrich mal wieder das Pfeil und Bogen Tattoo. Ich lächelte und fragte: „ Ist doch nur ein Tattoo.. was findest du daran so besonders?" „ Es ist süß, schön, kreativ und außerdem kann man ziemlich viel hinein interpretieren.", schwärmte er. „ Wenn du meinst...", lächelte ich. „ Ja... mein ich...", lächelte er, „ Ich seh schon... dir gefällt das tattoowiert werden, oder?", stellte T fest und ich kicherte: „ Vielleicht..." „ Hab ich so viel Einfluss?",murmelte T und begann mit meinen Haaren zu spielen. „ Jain... nicht in diesem Feld... ich wollte schon immer Tattoos haben, das hat sich gut ergeben...", lachte ich. „ Und was ist das Ja, des Jain?", fragte T und lächelte. Ich zuckte mit den Schultern und grinste. „ Sag...", murmelte er und richtete sich auf. „ Nein...", lachte ich und rollte mich aus dem Bett. „ Na warte!", rief T und rollte sich auf der anderen Seite runter.

Jetzt steht er der Tür näher...

„ White, du weißt, dass ich der Stärkere bin... was bringt es sich, zu kämpfen?", lächelte T. Nun kämpfte ich mit mir selbst. Ich wollte mich rechtfertigen, aber ich wollte ihn nicht verletzen. „ Was ist los, Kleiner? An was denkst du?", murmelte T und kam etwas näher. „ Du sollst stärker sein..? Das einzige wo du mir überlegen bist, ist die Größe und damit das Gewicht...", hauchte ich überlegend. „ Hast du mich gerade fett genannt?", fragte T etwas ernster. „ Ich könnte es jetzt spielerisch aufnehmen, oder den Psychologen raus hängen lassen...", murmelte ich abwesend. „ Psychologe?", hinterfragte T. „ Du hast Selbstzweifel und bist mit deinem Körper nicht zufrieden... Das habe ich daraus geschlossen, dass du es so aufgenommen hast. Ich habe, in anderen Worten, gesagt; Du bist wegen deiner Größe, schwerer als ich. Du hast aber nur das Wort Gewicht im Bezug auf überlegen gehört. Und jetzt kommen wir zum Sprichwort: Menschen hören nur das, was sie wollen... Da du Selbstzweifel hast, hast du das so gehört...", erklärte ich und wich etwas zum Bett. T starrte mich mit großen Augen an und hauchte: „ Wie?" „ Sorry...", murmelte ich und sah auf den Boden. „ Wegen meiner Aussage, konntest du herausfinden, dass ich, mit meinem Körper im Krieg bin...", meinte er sehr erstaunt. Ich zuckte nur mit den Schultern. „ Wow...", flüsterte T und ließ sich aufs Bett fallen, „ Bin ich für dich wie ein offenes Buch?" „ Ein Buch mit Mauern... jede Seite hat seine eigene Mauer. Ich muss sie erst durchbrechen, um darin zu lesen...", lächelte ich und setzte mich neben T, der quer auf dem Bett lag. „ Süß...", hauchte er und nahm meine Hand in seine. „ Du hast keine Gründe zur Selbstkritik und zu den Selbstzweifel.", meinte ich und ich lächelte ihn an. „ Hast du mich mal angesehen??", murmelte er. „ Ja! Deswegen kann ich das auch sagen.!.", protestierte ich. Er lachte ironisch und es kochte in mir hoch und ich sprang auf. „ Verdammt nochmal, Daniel! Du bist perfekt! Dein Charakter, dein Aussehen, dein Handeln..! ALLES an dir ist perfekt! Als ich dich beobachten musste, wie du deinen perfekten Körper verletzt hattest... Qualen hatte ich, nicht auf zu springen, um dir zu helfen... Oder all die Male, wo ich Abstand brauchte, war nur, weil ich das beschissene Gefühl nicht identifizieren konnte... und das kann ich noch immer nicht... Verstehst du denn nicht? Du bist perfekt! Lupenrein! Phantastisch! Wunderschön! Einfach phänomenal... und es zerreißt mir das Herz... wenn du so über deinen makellosen Körper sprichst!", schrie ich ihn an. Er sah mich mit großen Augen irgendwie ängstlich, überrascht und fasziniert an. „ S-sorry...", nuschelte ich und sah auf den Boden. „ So siehst du mich?", murmelte T und setzte sich auf. Ich nickte beschämt. „ Wow..", hauchte T. „ E-es tut mir leid...", murmelte ich flüchtig und bewegte mich Richtung Tür. „ White, warte!", rief T und stellte sich mir in den Weg. „ Mir tut es leid... i-ich werde versuchen mich so zu akzeptieren... danke, dass du mir die Augen geöffnet hast...", hauchte er und ich umarmte ihn. „ Du musstest es wohl richtig ernst gemeint haben... voll mit Daniel angeschrien... woher weißt du das eigentlich?", kicherte er. „ Tja... das ein oder andere Gespräch mit deinem Ausweis, hat mir ziemlich viel erzählt...", kicherte ich. „ Woher hast du meinen Ausweis und wofür?", meinte er skeptisch. „ Ich weiß das klingt echt dumm und so, aber ich war noch ziemlich eingeschränkt, was das denken anging... also, ich suchte die Adresse von dem Apartment... ich wurde nicht fündig... wer hätte es gedacht...", erklärte ich während wir runter gingen. T lachte nur und fragte: „ Warum hast du nicht einfach gefragt?" „ Hab ich, aber erst danach...", kicherte ich. „ Na super... was weißt du denn sonst noch über mich?", fragte er und setzte sich an den Tisch. „ Das was du mir erzählt hast und meine Gedanken...", lächelte und ich stellte die beiden Tassen Tee auf den Tisch und setzte mich dazu. „ Und was sagen deine Gedanken so?" „ Dass du nett, chillig, hübsch und verdammt neugierig bist!", meinte ich frech und trank von meinem Tee. T lächelte verlegen und trank eben falls. Wir saßen einfach nur da und waren still. Hin und wieder hörte man das Klirren vom Löffel, wenn wir tranken, aber mehr nicht. Es war eine angenehme Stille.

Mal wieder zuckte ich zusammen, da die Türklingel erklang. Er lächelte, stand auf und ging zur Tür. Ich stand währenddessen auf und sah nach, ob es den Leuten gut ginge. Als ich das Zimmer wieder verließ, drückte mir T eine Schachtel voller Infusionen in die Hand. „ Simon war kurz da..", meinte er und ging. Ich kühlte die Beutel ein und schmiss mich auf mein Bett. Ich zückte meinen Block hervor und begann Tattooskizzen zu fertigen. Nach zwei Stunden legte ich alles weg und schrieb einen Zettel worauf stand, dass ich draußen sei.

Ich zog mich an, nahm meinen Beutel, legte den Zettel auf die Kommode und ging raus. Es war angenehm kalt und ruhig. Mir war momentan alles egal, ich will nur in Ruhe und allein im Park sein.

Ich ging in den Park und dachte nach.

T wird sich sorgen machen...
Wieso?
Du bist alleine draußen und hast ihm das nicht gesagt, und mit gesagt meine ich gesagt.
Ja und? Ich kann auf mich selbst gut aufpassen, außerdem muss ich mich an ständige Begleitung erst gewöhnen... bzw. Bin ich nicht der Mensch der immer neben wen sein muss... warum sollte er sich sorgen machen?
Er denkt sich bestimmt, dass er etwas falsch gemacht hat...
Er hat aber nichts falsch gemacht...
Das weiß er doch nicht...
Ich will doch nur für ein, zwei Stunden mal alleine sein... ich brauche das einfach...
Ich wette er sitzt zuhause und macht sich sorgen...
Können wir über was anderes denken?
Und über was?
Lass mich einfach in ruhe...

Manchmal kamen mir ein zwei Personen entgegen, aber das war es dann auch. Irgendwann blieb ich stehen und sah mich um. Etwas weiter entfernt standen zwei Personen. Eine blonde, junge Frau, die etwas größer ist als ich und ein großer, junger, brünetter Mann mit einem Joint in der Hand. Ich erkannte die Junge Frau, es war lil. Sie artikulierte so, als würde sie mit ihm diskutieren. Er gab ihr den Joint und ließ sie einmal ziehen. Als sie mich sah, ging sie zu mir und musterte mich verwirrt und ängstlich. „ Hi lil. Wie gehts?", fragte ich und ging einen Schritt zurück, da ich merkte, dass sie circa sechs Zentimeter größer war als ich. „ Sehe ich dich jetzt wirklich?", murmelte sie. Ich nickte und sie meinte erleichtert: „ Und ich dachte schon ich vertrag nix..!" Ich sah sie nur verwirrt an. „ Kommst du wieder?!", rief der Typ, der noch hinten stand. „ Ich bin grad in einem Gespräch!", rief sie zurück und wandte sich wieder zu mir. „ Haben dich deine Therapeuten noch nicht abgeholt?", fragte sie. „ Ich bin kein Psychopath!", regte ich mich leicht auf. „ Wenn du meinst... ich will dich nicht weiter beim... allein... sein... tschüss...", meinte sie und ging wieder.

Seltsames Mädchen
Sie ist verdammt hübsch...
Da hast du recht...

Verwirrt ging ich weiter und genoss erneut die Ruhe. Irgendwann beschloss ich wieder nachhause zu gehen und tat dies auch.

Ich betrat den Vorraum und ließ die Tür zufallen. „ White?!", rief T und rannte zu mir. Ich zog mir gerade die Schuhe aus und hing die Jacke auf, als er fragte: „ Was ist los?"

Was habe ich gesagt?
Schnauze oder ich schalte dich ab...

„ Ich brauchte Frischluft... ich bin es nicht gewohnt... dauernd in Gesellschaft zu sein... es tut mir leid, falls du dir sorgen gemacht hast...", meinte ich und umarmte ihn. „ Kein Problem, Kleiner...", schmunzelte er. „ Willst du heute mal wieder einen Film ansehen?", hauchte er und ich nickte. „ Geh dich umziehen, ich mache einen Film an.", lächelte er und ich ging in mein Zimmer um mich umzuziehen.

Als ich wiederkam, lag T bereits auf der Couch und lächelte mich an. Ich kuschelte mich an ihn und fragte: „ Wann ist Weihnachten?" T lächelte und meinte: „ Morgen..." „ Ernsthaft? Wo ist die Zeit hin? Wie läuft das morgen ab?", meinte ich verblüfft. „ Alle kommen her, wir reden, essen, trinken, machen irgendwann die Geschenke auf und dann schauen wir was der Abend so bringt.", lächelte er und startete den Film König der Löwen.

Als der Film endete, sah ich zu T hoch und merkte, dass er bereits schlief. Ich gähnte, schaltete den Fernseher aus, kuschelte mich an T und schlief ein.

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt