Pfeil und Bogen

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P.o.V White

Die Tage vergingen alle sehr ähnlich. Neben T aufwachen, essen, irgendwas machen, trainieren, waschen, kuscheln und schlafen. Mittlerweile sind es nur noch vier Tage bis Weihnachten und das schlechte Gefühl wuchs von Tag zu Tag.

Irgendwann klingelte es und ich zuckte mal wieder zusammen. Vorsichtig steckte ich meine Schlagringe auf meine Finger und wartete.

Es war lange still und plötzlich stand er vor mir. Der Typ, der mich all die Jahre geschlagen und misshandelt hatte. „ Na sieh mal einer an... hast du denn alles wieder vergessen...", spuckte er und ich ballte meine Fäuste zusammen. Schlussendlich kniete ich mich hin und legte meine Hände flach auf den Boden. Nun erinnerte ich mich an die ganze Zeit, wo ich gefangen war und war wie erstarrt. „ Was wollen Sie hier?", ertönte Ts Stimme. „ Ich nehme ihn mit...", lachte er. „ Das können Sie nicht!", protestierte T. „ Wegen dem Geld machen sie sich keine Sorgen, sie bekommen fast alles zurück...", lachte er und plötzlich kam eine Horde von Leuten und fesselte mich. „ Sie können es nicht, da er mir gehört! Ziehen Sie sein Oberteil aus!", rief T. Sie rissen mir den Hoodie förmlich runter und hielten meinen Kopf fest. „ Woher wollen wir wissen, dass Sie, Herr Tjarks dieselben Tattoos haben?", murmelte das Arschloch und auch T zog sein Oberteil aus. Er murmelte etwas und sie machten die Fesseln ab. Sie warfen mich auf den Boden und das Arschloch stellte einen Fuß auf meinen Rücken. „ Glück gehabt...", murrte er, hielt mir einen Elektroschocker in den Nacken und betätigte diesen. Ich krallte mich in meine Haare und verzog das Gesicht. Eine halbe Minute schockte er mich, um dann still zu verschwinden.

„ White... alles ok?", meinte T und legte seine Hände auf meine. „ Sag doch was...", hauchte er. Ich krallte mich in seine Hände und murmelte: „ H-hol was... g-gegen die... S-schmerzen..." Sofort sprang er auf und als er wieder kam, setzte ich mich auf und er trug die Salbe vorsichtig auf. Ich zischte etwas und merkte, dass ich nur am zittern war. „ Alles wird gut...", hauchte er und zog mich in eine Umarmung. Ich konnte es nicht mehr zurück halten und begann zu weinen. „ Hey...", hauchte er und strich mir über den Rücken.

An diesem Abend ließ ich alles raus. Ich schrie, verzweifelte, war traurig, wollte es beenden und sammelte Erfahrungen, während ich mich an das ganze Sklaven-sein erinnerte.

Irgendwann schlief ich ein, wenn man das schlafen nennen kann. Ich schlief grauenhaft und als ich schweißgebadet aufwachte, lag ich in Ts Bett und T saß neben mir und lächelte mich aufmunternd an. „ Es tut mir leid...", murmelte ich, wischte mir übers Gesicht und setzte mich neben T. „ Schon gut... jetzt ist es ja vorbei...", lächelte er und ich lehnte mich an ihn an. „ Danke...", nuschelte ich. „ Für?", kicherte er. „ Alles... dass du mich aufgenommen hast, mich normal behandelt hast, mir geholfen hast, mich akzeptierst-", begann ich, doch der Finger von T auf meinen Lippen hielt mich davon ab, weiter zu machen. „ Schon gut...", lächelte er und gab mir einen Kuss auf die Kopfhaut. „ Schön, dass der ganze Stress jetzt weg ist...", lächelte er. „ Weihnachten kommt zwar erst noch.. aber ja...", kicherte ich und kuschelte mehr mit T. „ Marley hat sich voll Sorgen gemacht, aber psssst!", kicherte er. „ Was?", fragte ich ungläubig. „ Ja... er hat mich immer gefragt, wie dein Stresslevel ist und wie es dir dabei geht...", lächelte er, „ Ich weiß zwar nicht, was ihm das bringt, aber vielleicht mag er dich doch." Ich kicherte nur und schloss die Augen. „ Gute Nacht, Kleiner... schön, dass es dir wieder gut geht....", raunte er und ich bekam eine angenehme Gänsehaut. Ich hörte ihn noch zufrieden kichern, bevor ich in das Land der Träume abwich.

Ein stetiges Kichern weckte mich, und als ich die Augen öffnete, merkte ich, dass ich auf T lag und wir uns gegenseitig fest umschlungen hatten. „ Morgen Kleiner...", kicherte er. „ Warum kicherst du...", nuschelte ich verschlafen und schloss erneut die Augen. „ Weil du im Schlaf redest...", raunte er. Ich setzte mich verschlafen auf und saß nun, unbeabsichtigt, auf Ts Mitte. Müde lächelnd sah ich ihn an und raunte: „ Was hab ich denn gesagt?" Nun weiteten sich seine Augen etwas und er hauchte überfordert: „ Du solltest da nicht sitzen..." „ Tatsache...", kicherte ich und kam T näher. Wir waren uns schon ziemlich nah, doch ich zuckte zusammen, da Ts Handy begann zu läuten und uns damit unterbrach. Ich ging von ihm runter und als er abhob, ging ich zur Tür und deutete ihm zu, dass ich duschen ginge.  Er nickte und startete das Gespräch.

Fighting slaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt